Sieben Thesen zur Zukunft der Büroimmobilie
Trumpp Andreas

Andreas Trumpp

Managing Director | Head of Market Intelligence & Foresight

[email protected]

Sieben Thesen zur Zukunft der Büroimmobilie

In einer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut haben wir untersucht, welchen Effekt eine langfristige Homeoffice-Quote von 25 Prozent auf den Büromarkt in den deutschen Top 7 Städten hat. Die Studie verknüpft erstmalig die Daten der Homeoffice-Umfragen des ifo Instituts unter 9.000 Unternehmen mit anonymisierten Bürovermietungen zwischen 2013 und 2023 aus der Datenbank von Colliers. Die Daten wurden dem ifo Institut für dieses Projekt von Colliers unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Statt langer Ausführungen möchte ich Ihnen die Studie an dieser Stelle in sieben Thesen zusammenfassen. Diese Thesen werden Ihnen hoffentlich Lust auf eine vertiefende Lektüre machen, damit Sie einige Anregungen für Ihr Business mitnehmen können.

1. Strukturiert hybriden Arbeitsmodellen gehört die Zukunft

Eine Rückkehr zu fünf Präsenztagen pro Arbeitswoche wird es nicht geben.

2. Das Büro bleibt der zentrale Ort für Zusammenarbeit, Kreativität und Unternehmenskultur

Die New Work-Fähigkeit von Büros ist das entscheidende Anmietkriterium für Nutzer.

3. Vermietungs- und Investmentmarkt stehen vor einem langfristigen Stresstest

Eigentümer und Projektentwickler sind in der Lage, Büroangebot an die neue Marktlage anzupassen

4. Die Spreizung am Mietmarkt wird sich weiter verstärken

New Work-fähige Büroflächen verzeichnen eine hohe Nachfrage. Die übrigen Flächen haben Schwierigkeiten.

5. Investoren und Finanzierer müssen Fremdkapitallücke schließen

Die solide Finanzierung von Büroinvestments ist eine entscheidende Voraussetzung für Markstabilität.

6. Umnutzungsideen müssen realistisch sein

Eine Studie aus den USA zeigt exemplarisch, dass nur rund 10 Prozent aller Büroimmobilien tatsächlich umgenutzt werden könnten.

7. Die zentralen Lagen bleiben attraktive Bürostandorte

New Work-Fähigkeit, Qualität und Erreichbarkeit der Büroflächen in den deutschen Top 7 Städten werden sich mühelos behaupten.

    Wenn Sie wissen möchten, wie ich auf diese sieben Thesen komme, werfen Sie gerne einen Blick in unsere Homeoffice Studie, die wir gemeinsam mit dem ifo Institut erarbeitet haben.


    Weitere Artikel von diesem Autor:

    Insolvenz Projektentwickler Büro Deutschland

    Büroprojekte: Zahlen zur Insolvenzwelle

    Unser Market Intelligence & Foresight Team hat sich die Insolvenzwelle unter den Entwicklern von Büroimmobilien genauer angesehen, um Transparenz für den Markt zu schaffen. Betrachtet haben wir alle Projekte in den deutschen Top 7-Städten der sechs größten Projektentwickler, die in den vergangenen Wochen und Monaten in Insolvenz gehen mussten. Die wichtigsten Kennzahlen in Kürze 48 […]
    City Survey

    Colliers City Survey: Leichte Marktbelebung 2024 erwartet

    Unser aktualisierter City Survey beleuchtet die zentrale Frage: Was beschäftigt die Immobilienbranche aktuell und was macht Mut? Die deutsche Wirtschaft wird 2024 weiterhin von Unsicherheit geprägt sein, wir erwarten aber stärkere Wachstumsimpulse Ende des Jahres. Investment Wir sehen, dass sich das ökonomische Umfeld in Deutschland insgesamt aufhellt und erwarten ein moderates Wirtschaftswachstum. Im abgeschlossenen Jahr […]
    Life Science Immobilien Deutschland

    Life Sciences: Megatrends als Chance

    Das abgelaufene Jahr 2023 hat gezeigt, dass Life Sciences und Tech-Immobilien mittlerweile einen festen Platz in den Portfolios von institutionellen Anlegern haben. Das Transaktionsvolumen lag mit 420 Millionen Euro bei insgesamt 13 Deals zwar rund 18 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Im brancheninternen Vergleich zeigt sich das Segment aber resilient. Auf dem gesamten gewerblichen Immobilieninvestmentmarkt ging […]
    Mehr

    Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

    Stranded Assets

    Stranded Assets

    Obsoleszenzrisiken einer Bestandsimmobilie im Rahmen einer Nachhaltigkeitsbetrachtung Der Begriff „stranded assets“ ist im Kontext der Überprüfung von Nachhaltigkeitskriterien (ESG) bei Immobilientransaktionen sowie beim Risikomanagement von Immobilienportfolien wieder in Mode gekommen. Durch die Zuspitzung auf einen sogenannten „stranding-asset-point“ wird seine Sinnhaftigkeit in der Immobilienbranche kontrovers diskutiert. Denn dieser bezeichnet das „unerwartete“ drastische Absinken der Ertragskraft oder […]
    Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

    Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

    Ein Drittel der institutionellen Investoren in Deutschland muss die ESG-Perfomance des eigenen Immobilien-Portfolios noch bestimmen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Universal Investment, an der Kreditinstitute, Pensionsreinrichtungen, öffentlich-rechtliche-Einrichtungen und weitere Unternehmen mit einem verwalteten Immobilienvermögen von insgesamt 13,5 Milliarden Euro teilgenommen haben. Es gibt Handlungsbedarf Die Umfrage zeigt einmal mehr, wie viel […]
    Gefahrgutimmobilien

    Keine Angst vor Gefahrgut: Eine Chance für Investoren

    Logistikimmobilien haben sich inzwischen auch bei Core-Investoren fest als Anlagenklasse etabliert. Mit einem Anteil von 28 Prozent am Transaktionsvolumen waren sie 2023 sogar die beliebteste Investmentoption am deutschen Markt für Gewerbeimmobilien. Trotzdem beobachten wir unter den Investoren noch eine gewisse Zurückhaltung, sich auch mit Spezialimmobilien auseinanderzusetzen. Dabei bieten diese spannende Renditeaussichten, langfristig gesicherte Mieterrträge und […]
    Mehr