Nils von Schmidt

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Co-Head Land & Forst | Germany

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    Informationen gemäß Art. 13 EU-DSGVO


    02. Accelerating Net Zero

    CO2-Zertifikate als Schlüssel gegen Klimaschäden in deutschen Wäldern

    Screen Video

    16. März 2021 – Im Gespräch mit Prof. Marcel Fratzscher (DIW), Alexander Zeihe (Brainforest) und Moriz Vohrer (Solidaridad) sind wir der Frage auf den Grund gegangen, welche politischen und wirtschaftlichen Schritte wir gehen müssen, um Klimaschutz nicht nur sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich zu machen. Eine Schlüsselposition nimmt dabei der Wald in Deutschland ein.

    Der Zustand ist ernst

    Der deutsche Wald dient leider als lebender Beweis für den Klimawandel. In den letzten Jahren prägten Dürren und folgend Schädlingsbefall die Entwicklung heimischer Wälder. Inzwischen sind vier von fünf Bäumen geschädigt, große Holzmengen mussten innerhalb der letzten Jahre entnommen werden und fluteten den Markt. Dieses Überangebot hatte einen massiven Preisverfall zur Folge. Waldbesitzer werden also doppelt herausgefordert: zum einen durch die Schädigung des Bestandes, zum anderen durch den Zwang niedrigpreisig verkaufen zu müssen, wodurch Liquidität für den Waldumbau fehlt.

    Anspruch und Wirklichkeit

    Um die entstandenen Schäden zu begleichen müssten pro Jahr ca. 95.000 Hektar Waldfläche wiederaufgeforstet werden – auch mit klimaresilienteren Arten, damit Schritt für Schritt flächendeckend stabile Mischwälder entstehen. Diese Aufforstung ist kostenintensiv. Private Waldbesitzer verfügen aus vorgenannten Gründen nicht über die Mittel, diese Last zu stemmen. Staatliche Förderprogramme helfen, decken aber nicht den Bedarf. So entsteht eine Finanzierungslücke in Höhe von etwa einer Milliarde Euro.

    Um das im Pariser Abkommen formulierte Ziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung zu halten, kommt dem Wald eine entscheidende Rolle zu. Denn neben den wichtigen Wirkungen bezüglich Artenvielfalt, Wasserhaushalt und Luftqualität ist ein intakter, bewirtschafteter Wald ein hervorragender Klimaschützer. Das Binden und Speichern von CO2 bekämpft effektiv den Treibhauseffekt. Aktuelle staatliche Programme werden voraussichtlich nur 20-30% der Klimaziele erreichen, wodurch eine Emissionslücke entsteht.  

    Klimaschutz mit Rendite für Investoren und Unternehmen

    Um beide Lücken zu schließen, sind privatwirtschaftliche Initiativen von Nöten. Damit dies für Unternehmen und Investoren nicht nur einen PR-Effekt hat oder lediglich von Idealisten vorangetrieben wird, sondern ein ernstzunehmendes Investment darstellt, muss ein handelbarer CO2-Standard für den freien Markt geschaffen werden.

    Der Handel mit solchen Klimazertifikaten wird der entscheidende Schritt, Unternehmen auf marktwirtschaftliche Art und Weise für die Aufforstung zu engagieren. Dieses Engagement kann die Finanzierungslücke bei Waldbesitzern und durch erhöhte CO2-Speicherung die Emissionslücke für das Erreichen unserer Klimaziele schließen.

    Dieses Win-Win-Geschäft möchte Colliers gezielt vorantreiben und bringt mit dem Service „Accelerating Net Zero“ Waldbesitzer und Unternehmen zusammen. Die Beschleunigung auf Null lohnt sich für alle.