Weitere Belebung im vierten Quartal auf dem Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt
- Fünf großvolumige Mietvertragsabschlüsse für 36 Prozent des Gesamtflächenumsatzes des Jahres 2023 verantwortlich
- Logistikdienstleister stärkste Nutzergruppe
- Durchschnittsmieten holen schneller zu Spitzenmieten auf
Berlin, 17. Januar 2024 – Nach Ablauf des vierten Quartals 2023 generierte der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von rund 362.000 Quadratmetern, was einem Rückgang von 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (758.900 Quadratmeter, exkl. Tesla). Der Fünfjahresschnitt wurde lediglich um rund 33 Prozent verfehlt. Trotz des unterdurchschnittlichen Ergebnisses wurden wieder über 100 Abschlüsse generiert. Somit gehört der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt weiterhin zu den aktivsten Logistikmärkten.
Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in Berlin: „Trotz rückläufiger Flächenumsätze stellen wir eine Belebung des Marktes fest. So wurden in der zweiten Jahreshälfte fast 70 Prozent des gesamten Flächenumsatzes generiert. Während wir in der ersten Jahreshälfte lediglich einen Vermietungsabschluss im Flächensegment über 10.000 Quadratmetern gesehen haben, fanden in der zweiten Jahreshälfte vier großvolumige Abschlüsse statt. Drei davon waren gar in der Größenkategorie über 20.000 Quadratmetern zu verordnen.“
Großvolumige Abschlüsse stärken den Flächenumsatz
Wie in der Vergangenheit üblich, war das vierte Quartal das erfolgreichste des Jahres 2023 und ist für rund 36 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich. Dies lag vor allem an drei großvolumigen Mietvertragsabschlüssen im Berliner Umland. In Summe machten diese über 50.000 Quadratmeter und damit rund 42 Prozent des Flächenumsatzes des vierten Quartals aus. Der Fokus der Nutzer lag jedoch auf dem kleinteiligen Flächensegment bis 3.000 Quadratmeter. Rund 79 Prozent aller Abschlüsse des Jahres 2023 fanden in diesem Bereich statt und waren für 33 Prozent des Flächenumsatzes verantwortlich. Insgesamt wurden 45 Prozent des Flächenumsatztes im Stadtgebiet erzielt. Die meisten Abschlüsse fanden im Teilmarkt Stadt Süd statt (40 Prozent). Knapp 63 Prozent aller Abschlüsse fanden im Bestand statt.
Welog (35.000 Quadratmeter) und LGI (30.500 Quadratmeter) mieteten im „Magna Park Berlin-Brandenburg“ von GLP an und sorgten für die Höhepunkte des Jahres. Mit 49 Prozent des Flächenumsatzes waren Logistikdienstleister die dominante Nutzergruppe, vor Handelsunternehmen (29 Prozent) und dem Produzierenden Gewerbe (13 Prozent). Der Berliner Industrie- und Logistikmarkt wird in 2024 von einem größeren Angebot, inklusive Untermietflächen, und einer voraussichtlich belebteren Nachfragesituation charakterisiert sein. Zwar stiegen die Bestands- und Neubaumieten nicht mehr so stark wie in vorangegangenen Quartalen, jedoch dürften die Spitzenmieten auch in Zukunft anziehen, da die Kostenkalkulationen der Projektentwickler kein anderes Szenario zulassen.
So lag die Spitzenmiete im vierten Quartal bei 7,90 Euro/Quadratmeter (+ 3 Prozent) und die Durchschnittsmiete bei 7,00 Euro/Quadratmeter (+ 8 Prozent) und überschreitet somit das erste mal die 7 Euro-Marke. Auch die Spitzenmiete im Umland konnte im Zwölfmonatsvergleich mit 14 Prozent ein zweistelliges Wachstum verzeichnen und lag bei 6,50 Euro/Quadratmeter. Die Spitzenmiete im Stadtgebiet ist ebenfalls gestiegen und lag bei 8,20 Euro/Quadratmeter (+ 5 Prozent).
„Für das Jahr 2024 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Flächenumsätze. Projekte, die 2023 nicht fertigstellt wurden, können dieses Jahr in Vermarktung gehen. Darüber hinaus gibt es noch Untermietflächen, die das Marktgeschehen beleben können. Die Nachfrage bleibt stabil und der Druck auf die Mieten, insbesondere der Bestandsmieten, wird aufgrund des fehlenden Angebots in den städtischen Lagen in den nächsten Monaten weiter zunehmen“, bemerkt Rebák.
Produktmangel im Core-Bereich bremst den Investmentmarkt
In 2023 verzeichnete der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ein Transaktionsvolumen von rund 123 Millionen Euro. Im Vergleich zum Rekordjahr 2022 entspricht dies einem Rückgang von 76 Prozent.
„Trotz der Unsicherheiten auf dem Investmentmarkt profitiert der Standort Berlin vom Hauptstadtbonus und ist für Investoren weiterhin interessant. Wir sehen, dass der Produktmangel im Core-Bereich der Hauptfaktor für das niedrige Transaktionsvolumen war“, Rebák abschließend.
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