Verhaltene Transaktionstätigkeit am Stuttgarter Investmentmarkt
- Herausforderndes Marktumfeld limitiert die Aktivität deutlich auf insgesamt sieben Deals mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von ca. 166 Millionen Euro
- Hoher Beratungsbedarf auf Käufer- und Verkäuferseite angesichts fehlender Marktevidenz
- Gestiegene Renditen über alle Assetklassen hinweg
- ESG-Regulierung stellt Bestandshalter und Projektentwickler vor neue Herausforderungen
Stuttgart, 05. April 2023 – Entsprechend allen deutschen Top-7-Standorten verzeichnete auch der Stuttgarter Immobilieninvestmentmarkt aufgrund der weiterhin schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen einen ruhigen Jahresauftakt. So wurde mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von ca. 166 Millionen Euro der zehnjährige Durchschnittswert aller Anfangsquartale Stuttgarts (ca. 314 Millionen Euro) deutlich verfehlt. Insbesondere die signifikant gestiegenen Finanzierungskosten sowie deren weitere Entwicklung wie auch gestiegene alternative Anlagezinsen führten zu einer spürbaren Unsicherheit und Kaufzurückhaltung, verbunden mit einem erhöhten Beratungsbedarf auf Käufer- und Verkäuferseite.
Die größte Bürotransaktion des ersten Quartales war der durch Colliers vermittelte Verkauf des rund 11.000 Quadratmeter Mietfläche umfassenden Bürogebäudes „RISE“, nahe des Stuttgarter Hauptbahnhofes in der Räpplenstraße, von der PATRIZIA Deutschland GmbH an die Lakeward aus Zürich.
Die aktuell geringe Anzahl an Transaktionen führt auch weiterhin zu einer erschwerten Preisindikation. Dennoch war über alle Assetklassen hinweg zweifelsfrei ein weiterer Anstieg der Renditen zu registrieren. So notierte zum Ende des ersten Quartals die Rendite für innerstädtische Büroinvestments im Premiumsegment bei rund 4,20 Prozent und somit noch einmal rund 40 Basispunkte höher als im Vorquartal.
Frank Leukhardt, Head of Capital Markets bei Colliers in Stuttgart: „Aktuell rechnen viele Marktteilnehmer im Laufe des Jahres 2024 wieder mit Zinssenkungen und einer Stabilisierung an den Finanzierungsmärkten. Bis dahin preisen die Kapitalmärkte in der Eurozone noch ein bis zwei weitere Zinsschritte auf dann 3,75 bis 4,00 Prozent in der zweiten Jahreshälfte ein. Aktuell sehen wir nach wie vor eigenkapitalstarke Investoren im Vorteil, insbesondere im Value-Add-Segment mit einem ‘Manage-to-Green-Ansatz‘. Hier beobachten wir sowohl entsprechendes Angebot als auch Nachfrage. Der traditionell robuste Stuttgarter Bürovermietungsmarkt bietet hierbei aufgrund seines verhältnismäßig niedrigen Leerstandsniveaus – insbesondere in den Zentrumslagen – weiterhin ein attraktives Investitionsumfeld. Auch für das zweite Quartal erwarten wir eine anhaltend verhaltene Transaktionstätigkeit. Angesichts laufender Transaktionen erwarten wir jedoch ein höheres Transaktionsvolumen als im ersten Quartal. Für das Gesamtjahr prognostizieren wir ein Transaktionsvolumen von ca. einer Milliarde Euro“, so Leukhardt abschließend.
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