Trotz fehlender Portfolio-Transaktionen solides Ergebnis auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt
• Transaktionsvolumen mit 4,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau
• Logistiksektor mit 26 Prozent Marktanteil stärkste Nutzungsart bei Gewerbeimmobilien
• Spitzenrendite bei 4,75 Prozent stabilisiert
Frankfurt am Main, 7. Oktober 2024 – Nach Ablauf des dritten Quartals verzeichnete der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt gemäß Colliers ein Transaktionsvolumen von rund 4,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis lag auf dem Niveau des Vorjahrs (4,4 Milliarden Euro, + 1 Prozent). Im langjährigen Vergleich bewegt sich das Transaktionsvolumen auf dem Niveau vom dritten Quartal der Jahre 2018 und 2019 (4,4 Milliarden bzw. 4,3 Milliarden Euro) und 2 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt.
Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers: „Der Anteil von 26 Prozent am gesamtgewerblichen Investmentmarkt verdeutlicht die Beliebtheit der Anlageklasse Logistik im Vergleich zu den anderen Nutzungsarten. Das Transaktionsvolumen für die ersten drei Quartale lag auf dem Niveau des Zehnjahresdurchschnitts von rund 4,5 Milliarden Euro, was ein insgesamt solides Ergebnis ist. Für das Jahr 2025 rechnen wir aktuell mit einer gesamtwirtschaftlichen Erholung, die durch weitere Zinssenkungen unterstützt wird.“
Core-Geld fehlt weiterhin, Investoren konzentrieren sich auf Core-Plus
Die drei Sommermonate Juli, August und September waren von Single-Transaktionen geprägt. Ähnlich wie im zweiten Quartal fehlten großvolumige Portfolio-Transaktionen. Stattdessen fanden einige größere Beteiligungen statt. So erwarb Brookfield eine Mehrheitsbeteiligung an einem Garbe-Bestandsportfolio in Deutschland und Österreich für einen niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Darüber hinaus erwarb Blackstone eine 80-prozentige Beteiligung an der Pan-Europäischen Logistik-Plattform (PEL) der Burstone Group. Rund ein Viertel der 32 Immobilien entfiel auf den Standort Deutschland. Trotz des Portfolio-lastigen ersten Quartals und der genannten Beteiligungen entfielen in den letzten drei Quartalen rund 57 Prozent des Transaktionsvolumens auf Single-Transaktionen. Dank der Beteiligungsübernahmen stieg der Anteil der internationalen Investoren auf solide 60 Prozent. Im Bereich der Single-Transaktionen ist die Verteilung mit rund 1,3 Milliarden Euro (internationale Investoren) zu 1,2 Milliarden Euro (nationale Investoren) ausgeglichen. Bei der regionalen Verteilung lässt sich, aufgrund des Produktmangels innerhalb der TOP-7-Investmentmärkte, ein klarer Fokus auf Standorte außerhalb der TOP-Regionen feststellen.
„Der Fokus der Investoren liegt bereits seit Ende des Jahres 2023 auf Single-Transaktionen im Größenbereich unter 60 Millionen Euro. Während sich die Core-Investoren weiterhin mit den Auswirkungen der Zinswende schwertun und ihr Anteil mit 31 Prozent rückläufig ist, beobachten wir seit mehreren Quartalen eine rege Dynamik bei den Core-Plus-Investoren, die mit 42 Prozent ein positives Ergebnis erzielten“, erklärt Roy. „Das Risikobewusstsein über die schwächelnde Situation auf dem Vermietungsmarkt ist bei vielen Investoren vorhanden und führt dazu, dass sie insgesamt selektiver bei der Lagebetrachtung werden.“
Spitzenrenditen weiterhin stabil
Zum Ende des dritten Quartals verzeichnete Colliers eine Bruttospitzenrendite für Core-Logistikimmobilien mit einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern in Höhe von 4,75 Prozent. Das dritte Quartal in Folge zeigten sich die Renditen stabil.
„Die letzte Anpassung des Leitzinses Mitte September war ein positives Zeichen an die Investoren. Insgesamt stellen wir fest, dass Spitzenrenditen von 4,75 Prozent weiterhin erzielbar sind, obwohl die Liquidität im Markt über 20-fach der Jahresnettokaltmiete stark abnimmt. Für die kommenden Monate erwarten wir keine Erholung der Kaufpreise, da sich das Mietwachstum an vielen Standorten im Verlauf des Jahres verlangsamt und in der Quartalsbetrachtung stagniert hat. Die geschwächte Nachfragesituation auf dem Vermietungsmarkt wird die Marktteilnehmer noch 2025 begleiten und auch die Dynamik auf dem Investmentmarkt beeinflussen. Bis Ende des Jahres erwarten wir ein Ergebnis auf dem Niveau von 2023 im Bereich von knapp 7 Milliarden Euro“, abschließend Roy.
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