Transaktionsvolumen von Büro- und Geschäftshäusern außerhalb der Top 7 im zweiten Quartal deutlich verbessert
- Im ersten Halbjahr 2024 wurden Büro- und Geschäftshäuser im Wert von circa 980 Millionen Euro gehandelt, davon 600 Millionen im zweiten Quartal
- Spitzenrenditen in B-Städten steigen um 50 Basispunkte auf 5,70 Prozent, in C-Städten sind 6,45 Prozent möglich
München, 11. Juli 2024 – Nach Angaben von Colliers wurden im ersten Halbjahr 2024 rund 980 Millionen Euro in Büro- und Geschäftshäuser abseits der Top 7 investiert. Im ersten Halbjahr 2023 lag das Volumen noch bei 1,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von rund 18 Prozent entspricht. Die Anzahl der Transaktionen blieb allerdings weitestgehend stabil. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 69 Transaktionen beurkundet gegenüber 72 im Vorjahreszeitraum.
Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany bei Colliers, ordnet ein: „Das geringere Transaktionsvolumen liegt vor allem an den in sämtlichen Risikoklassen gesunkenen Preisen. Die höheren Transaktionsvolumina im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten Quartal kamen für uns nicht überraschend, haben uns viele Investoren zu Jahresanfang doch signalisiert, wieder aktiver einkaufen zu wollen. Die anvisierten Investitionen beginnen nun sich zu materialisieren und münden in einer entsprechend höheren Marktaktivität. Des Weiteren fällt auf, dass es im bisherigen Jahresverlauf weniger Transaktionen im Core-Segment gab – der Anteil am Volumen lag nur bei knapp einem Fünftel. In den letzten fünf Jahren entfielen durchschnittlich knapp ein Drittel des Transaktionsvolumens in diese Risikoklasse. Dafür haben wir etwas mehr opportunistische Investments beobachtet und Eigennutzer, die öfter als in der Vergangenheit Objekte erworben haben.“
Erneute Preisanpassungen im ersten Halbjahr
Während die Bruttospitzenrenditen in den Top 7 sich weitgehend seitwärts bewegen, sind sie in den B & C-Städten weiter gestiegen. Im Schnitt lag die Spitzenrendite für erstklassige Büro- und Geschäftshäuser in zentralen Lagen in B-Städten Ende Juni 2024 bei rund 5,70 Prozent, was einem Anstieg von 50 Basispunkten gegenüber Ende 2023 entspricht. In C-Städten waren sehr gute Büro- und Geschäftshäuser im Schnitt für ungefähr das 15,5-fache oder rund 6,45 Prozent (+60 Basispunkte gegenüber Ende 2023) Spitzenrendite zu haben.
Andreas Trumpp, Head of Market Intelligence & Foresight bei Colliers: „Angesichts der geringen Zahl an Transaktionen, vor allem von Premiumimmobilien, sind Aussagen zur Preisfindung nach wie vor schwierig. Wie erwartet, sind die Spitzenrenditen erneut gestiegen. Die durchschnittliche Spitzenrendite in den B-Städten liegt aktuell ungefähr auf dem Niveau der Spitzenrenditen der B-Lagen innerhalb der Top 7. Der Spread zwischen den Bruttospitzenrenditen in zentralen Lagen dort und den B-Städten ist wieder größer geworden und nähert sich dem historischen Durchschnitt an. Leichte Anpassungen nach oben im weiteren Jahresverlauf sind daher erwartbar.“
Ausblick: Weitere Belebung des Transaktionsgeschehens über den Sommer hinaus
Fast 50 Prozent des Transaktionsvolumens im aktuellen Jahr sind erst in den Monaten Mai und Juni erzielt worden, entsprechend war das zweite Quartal deutlich stärker als das Jahresauftaktquartal.
Baumann gibt einen Ausblick: „Die erwartete Zinssenkung der EZB im Juni war ein wichtiges Signal an den Markt und hat die Planbarkeit der Finanzierung seitens der Investoren verbessert. Dennoch ist das Zinsniveau nach wie vor hoch und belastet Immobilieninvestitionen im Allgemeinen. Dennoch registrieren wir derzeit wieder eine Zunahme an vorbereitenden Verkaufsaktivitäten, denn Eigentümer haben das neue Marktumfeld und Preisniveau weitestgehend akzeptiert und eruieren mögliche Verkäufe. Es bleibt die Herausforderung, für das entsprechende Produkt das passende Kapital zu finden. Investoren spüren nicht mehr den Anlagedruck wie zu Zeiten des zinsgetriebenen Superzyklus und agieren vorsichtiger und selektiver. Dennoch ist nach wie vor Kapital für Büro- und Geschäftshäuser in B & C–Städten selektiv vorhanden.“
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