Stuttgarter Bürovermietungsmarkt fehlen im ersten Halbjahr die Großdeals

  • Flächenumsatz von rund 50.900 Quadratmeter im ersten Halbjahr 2021
  • Durchschnittliche Vermietungsaktivität mit 110 Abschlüssen
  • Leerstand erhöht sich gegenüber Vorquartal minimal
  • Spitzenmiete konstant, Durchschnittsmiete weiter leicht rückläufig

Stuttgart, 7. Juli 2021 – Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren auch im ersten Halbjahr 2021 deutlich auf dem Stuttgarter Bürovermietungsmarkt (inklusive Leinfelden-Echterdingen) zu spüren. So lag der Flächenumsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres nach Angaben von Colliers mit rund 50.900 Quadratmetern auf dem niedrigsten Niveau, das bislang in der baden-württembergischen Landeshauptstadt verzeichnet werden konnte. Aufgrund der Tatsache, dass in der ersten Jahreshälfte kein Flächenbezug durch Eigennutzer registriert werden konnte, befand sich auch der Vermietungsumsatz bei rund 50.900 Quadratmetern, ein Wert, der nur knapp über dem bisherigen Tiefstand (circa 49.100 Quadratmeter) aus dem Jahr 2013 liegt. Dennoch konnten im ersten Halbjahr immerhin 110 Abschlüsse notiert werden und somit deutlich mehr als noch im Vorjahreszeitraum (81 Abschlüsse).

Ralf Spieth, Head of Office Letting Stuttgart bei Colliers: „Der geringe Flächenumsatz im ersten Halbjahr ist im Wesentlichen auf das Fehlen von Großdeals über 3.000 Quadratmeter zurückzuführen. Auch Flächenbelegungen durch Eigennutzer konnten wir in dieser Zeit nicht verzeichnen. So lag der größte Abschluss gerade einmal bei 2.694 Quadratmetern, einer Anmietung im Neubauobjekt ´Neo´ im Synergiepark Vaihingen. Die gute Anmietungsaktivität bei Flächen im kleinen und mittelgroßen Mietsegment macht hingegen Hoffnung für den weiteren Jahresverlauf. Dennoch ist die Corona-Krise weiterhin auf dem Stuttgarter Bürovermietungsmarkt präsent, was sich darin äußert, das insbesondere größere Anmietungsvorhaben noch zurückgestellt werden.“

Der größte Anteil des Flächenumsatzes entfiel im ersten Halbjahr mit rund 10.200 Quadratmetern auf die öffentliche Hand. Sie nahm damit wie bereits im Vorjahr die Spitzenposition ein. Mit knappem Abstand folgen Beratungsunternehmen (9.500 Quadratmeter) sowie Unternehmen aus dem Bereich der Information und Telekommunikation (4.900 Quadratmeter). Erst danach kommen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit circa 4.400 Quadratmetern, dessen Flächenanteil in den Corona-Quartalen deutlich geringer ausfiel als in den Jahren davor. Mit 27 Mietverträgen stellten wie bereits in den Vorjahren Beratungsunternehmen das Gros der Anmietungsaktivität. Sie mieteten im Vergleich zur öffentlichen Hand (12 Abschlüsse) deutlich kleinere Flächeneinheiten.

Nachdem sich der Leerstand zum Ende des Vorjahres um 100 Basispunkte von 2 Prozent auf 3 Prozent erhöhte, blieb er seitdem auf nahezu konstantem Niveau. So konnte bei einem Flächenbestand von rund 8,23 Millionen Quadratmetern und einem verfügbaren Angebot von circa 254.500 Quadratmetern zum 30. Juni eine Leerstandsquote von circa 3,1 Prozent verzeichnet werden. Insbesondere eine Zunahme von Untermietflächen war dabei zu beobachten. Dies ist im Vergleich zu allen TOP 7-Standorten weiterhin der niedrigste Wert nach Berlin (2,4 Prozent).

Die Mietpreise, die trotz der Corona-Krise bislang kaum zurückgingen, konnten ihr hohes Niveau auch im ersten Halbjahr 2021 weitestgehend halten. So notierte die gemessene Spitzenmiete zur Jahresmitte im Vergleich zum Vorquartal unverändert bei 25,00 Euro pro Quadratmeter. Dies ist immer noch ein Euro über dem Wert aus dem ersten Quartal 2020, das noch nicht unter dem Einfluss von Corona stand. Die Durchschnittsmiete, die sich seit dem zweiten Quartal 2020 auf hohem, jedoch leicht rückläufigen Niveau zeigt, notierte mit 16,10 Euro pro Quadratmeter noch einmal rund 0,30 Euro pro Quadratmeter niedriger als im Vorquartal.

Spieth: „Es ist zu erwarten, dass die Mietpreise bis zum Jahresende auch weiterhin auf hohem Niveau bleiben werden, ein Anstieg des Leerstandes in den peripheren Lagen ist aber nicht auszuschließen. In den Zentrumslagen hingegen werden auch weiterhin insbesondere größere Angebotsflächen fehlen. Im Gegensatz zur ersten Jahreshälfte könnten sich im weiteren Jahresverlauf noch Großdeals ergeben, so dass wir davon ausgehen, dass das Flächenumsatzniveau des Vorjahres (circa 139.500 Quadratmeter) wieder erreicht werden kann.“

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