Portfoliotransaktionen beflügeln das Transaktionsgeschehen auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt
- Transaktionsvolumen von 4,3 Milliarden Euro auf dem Niveau von 2019
- Renditen in Q3 2023 nach Stabilisierung in Q2 mit erneutem leichten Anstieg um 10 Basispunkte auf 4,50 Prozent
- Portfolio- und Core-Transaktionen wirken sich positiv auf das Transaktionsgeschehen aus
Frankfurt, 04. Oktober 2023 – In den ersten drei Quartalen 2023 wurde nach Angaben von Colliers rund 4,3 Milliarden Euro in den deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt investiert. Das Transaktionsvolumen lag damit auf dem gleichen Niveau wie im dritten Quartal 2019 (4,3 Milliarden Euro). Die Abkühlung des Marktes wird im langjährigen Vergleich deutlich, so wurde der Fünfjahresdurchschnitt um rund 20 Prozent verfehlt. Das aktuelle Ergebnis lag rund 41 Prozent unterhalb des Rekordergebnisses aus dem Vorjahr. Nichtsdestotrotz zeigt sich der Sektor im Gesamtmarktkontext stark und erzielte einen Rekordmarktanteil von 25 Prozent. Nach Einzelhandel ist Logistik der zweitstärkste Nutzungstyp.
Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers: „Das hohe Interesse an Industrie- und Logistikimmobilien bleibt trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Situation ungebrochen. Dies verdeutlicht nicht nur der hohe Marktanteil, den der Sektor erzielen konnte, sondern auch das allgemeine Anziehen der Marktaktivität. Wir sehen, dass in diesem Jahr von Quartal zu Quartal die Transaktionsvolumina (ein Plus von 37 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal) und die Anzahl der Deals gestiegen sind. Dieses beschleunigte Marktgeschehen wurde durch mehrere Portfolioankäufe befeuert. Preiskorrekturen wurden im Logistikbereich sehr schnell vollzogen und so konnte sich der Markt bereits im zweiten Quartal stabilisieren. Die zehnte Zinserhöhung der EZB, die im September stattgefunden hat, ist voraussichtlich die letzte Zinserhöhung. Dies gibt den Investoren Planungssicherheit und wirkt sich stabilisierend auf die Finanzierungskosten aus.“
Quartalsumsatz durch Portfoliotransaktionen beflügelt
Insgesamt entfielen bis Ende September rund 42 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf Portfoliotransaktionen (1,8 Milliarden Euro). Vor allem das dritte Quartal wurde stark von Paketverkäufen geprägt. Den größten Abschluss unterzeichnete die Deka, die sich mit 560 Millionen Euro zur Hälfte an fünf Logistikparks des Entwicklers und Joint-Venture Partners VGP beteiligte. Auf Platz zwei wurde das Startportfolio von DFI Real Estate im Wert von 270 Millionen Euro registriert. Das drittgrößte Portfolio aus dem dritten Quartal war das sogenannte „Trinity Portfolio“, das der Entwickler P3 für einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag erwarb.
Anna Owczarek, Senior Consultant Market Intelligence & Foresight, sagt: „Die Vielzahl der registrierten Portfolioankäufe ist ein besonders positives Zeichen an die Marktteilnehmer. In den beiden Rekordjahren 2021 und 2022 betrug der Anteil an Portfoliotransaktionen im dritten Quartal jeweils 32 Prozent bzw. 45 Prozent. Der Wert von 42 Prozent ist ein klares Statement, dass der Markt für Industrie- und Logistikimmobilien auf dem Weg der Erholung ist. Wir blicken realistisch auf das letzte Quartal und erwarten zwar keine Jahresendrally, aber ein Fortsetzen des positiven Trends steigender Transaktionsvolumina. Weitere Portfolios befinden sich in der Vermarktungsphase und werden voraussichtlich dieses Jahr unterschrieben werden, sodass wir zum Jahresende einen ähnlichen Anteil an Paketverkäufen wie 2022 erwarten.“
Leichte Renditekorrektur im dritten Quartal
Zum Ende des dritten Quartals verzeichnete Colliers eine Bruttospitzenrendite für Core-Logistikimmobilien mit einer Fläche von mehr als 3.000 Quadratmetern von 4,50 Prozent. Während die geringe Anzahl an Transaktionen die Ermittlung marktkonformer Renditen in der ersten Jahreshälfte erschwert hatte, wurden im dritten Quartal mehrere Ankäufe im Core-Bereich registriert, sodass die Bruttospitzenrendite um 10 Basispunkte angepasst wurde.
Roy abschließend: „Insgesamt stellen wir fest, dass die Stabilisierung der Renditeentwicklung, die wir bereits im zweiten Quartal gesehen haben, sich mit nur geringfügigen Preiskorrekturen fortgesetzt hat. Sowohl das starke Interesse der Investoren als auch das Mietwachstum im zweistelligen Prozentbereich gepaart mit einer Erholung der Flächenumsätze im dritten Quartal wirken sich positiv auf das Transaktionsgeschehen auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt aus. Zwar wird das Jahresergebnis aller Voraussicht nach nicht an das Rekordjahr 2022 anknüpfen können, jedoch erwarten wir unter Betrachtung der aktuellen Marktbedingungen ein solides Ergebnis etwa auf dem Niveau des Zehnjahresdurchschnitts.“
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