Öffentliche Hand sorgt auf dem Kölner Bürovermietungsmarkt für historisches erstes Halbjahr
Büroflächenumsatz für das Stadtgebiet Köln im ersten Halbjahr 2022 mit rund 212.000 Quadratmetern weit über Vorjahresniveau (plus 93 Prozent)
• Die öffentliche Hand sorgt für fast die Hälfte des gesamten Flächenumsatzes
• Flächenangebot hat weiter abgenommen – Leerstandsquote inklusive Untermietflächen mit 2,7 Prozent weiter auf niedrigem Niveau
• Spitzenmiete erreicht erstmaligen Höchststand von 27,00 Euro pro Quadratmeter, gewichtete Durchschnittsmiete bleibt im Vergleich zum Vorquartal stabil bei 16,20 Euro
• Vorvermietungsquote bei Projektentwicklungen für das Jahr 2022 bei rund 90 Prozent
Köln, 08. Juli 2022 – Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln hat im ersten Halbjahr 2022 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von rund 212.000 Quadratmetern erzielt. Damit wurde das Umsatzergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes um knapp 93 Prozent übertroffen. Insgesamt fünf Verträge summierten sich auf über die Hälfte des gesamten Flächenumsatzes des ersten Halbjahres. Davon entfallen drei Großabschlüsse auf die öffentliche Hand, die sich auch zur Jahresmitte hin erneut als Treiber des Flächenumsatzes präsentiert. Bei den kurzfristig verfügbaren Flächenüberhängen gab es wie erwartet durch die Anmietung der Stadt Köln in der ehemaligen Kaufhof-Zentrale verstärkt Bewegung. Die Leerstandsquote erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 10 Basispunkte auf 2,7 Prozent und notiert somit weiterhin auf niedrigem Niveau.
Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „In 2022 zeigt die öffentliche Hand auf dem Kölner Bürovermietungsmarkt erneut Präsenz und sorgt für einen außerordentlich hohen Flächenumsatz im ersten Halbjahr. Auch bereinigt durch die Großabschlüsse der öffentlichen Hand wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums immer noch um 10 Prozent übertroffen.“
Insgesamt wurden drei Abschlüsse über 10.000 Quadratmeter verzeichnet, weitere zwei Anmietungen haben im Größensegment über 5.000 Quadratmeter stattgefunden. Weitere elf Abschlüsse sind in dem Segment zwischen 2.000 und 5.000 Quadratmeter zu finden. In allen Größenklassen ist dabei eine starke Zunahme zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielten die beiden Größenklassen bis 1.000 Quadratmeter (plus 203 Prozent) und über 5.000 Quadratmeter (plus 134 Prozent) den größten Zuwachs.
Die räumliche Verteilung der Mietverträge konzentrierte sich im ersten Halbjahr allem voran auf zwei der zwölf Büroteilmärkte. Die beiden Teilmärkte Ossendorf / Niehl (62.200 Quadratmeter) und City (62.100 Quadratmeter) weisen jeweils mit rund 30 Prozent des Flächenumsatzes fast zwei Drittel des Gesamtflächenumsatzes auf. Dahinter folgen die Teilmärkte Köln – Süd (19.700 Quadratmeter) sowie der diesjährig neu ausgewiesene Büroteilmarkt Mülheim / Kalk (18.400 Quadratmeter) mit guten Umsatzergebnissen. Bei der Branchenverteilung nimmt die öffentliche Verwaltung mit einem Umsatz von knapp 100.000 Quadratmetern erneut die Spitzenposition ein, mit großem Abstand gefolgt von der Branche Bildungseinrichtungen (18.200 Quadratmeter).
Seit Jahresbeginn haben die kurzfristig verfügbaren Flächenüberhänge im Stadtgebiet Köln aufgrund größerer Anmietungen im Bestand weiter abgenommen. Als Ergebnis notiert die Leerstandsquote inklusive Untermietflächen zum Ende des ersten Halbjahres bei 2,7 Prozent, entsprechend 214.000 Quadratmeter Leerstand. „Gemäß unserer zu Jahresanfang aufgestellten Prognose ist die Leerstandsquote auch in diesem Quartal noch weiter unter die 3-Prozent-Marke gesunken. Angesichts der hohen Vorvermietungsquoten laufender Projektentwicklungen und den weiterhin vorhandenen Großgesuchen im Markt ist auch in 2022 nicht mit einer Erhöhung der Leerstandsquote zu rechnen“, kommentiert Herwig Lieb, Regional Manager bei Colliers in Nordrhein-Westfalen, die Entwicklung.
Für das Gesamtjahr 2022 sind in Summe Fertigstellungen von knapp 180.000 Quadratmetern angekündigt, rund 90 Prozent sind bereits an Nutzer vergeben. Die Flächenpipeline der Domstadt weist für das Folgejahr 2023 mit insgesamt 54.000 Quadratmetern ein verringertes Projektvolumen auf. Die Vorvermietungsquote liegt hier derzeit bei rund 60 Prozent.
Die Entwicklung der Spitzenmiete in Köln konnte im bisherigen Jahresverlauf ihre positive Entwicklung weiter fortsetzen. Sie erzielte im zweiten Quartal erstmalig die 27,00 Euro pro Quadratmeter, nachdem sie zuvor noch im Vorquartal die 26,00 Euro-Marke erreichte. Die gewichtete Durchschnittsmiete hingegen ist für das gesamte Stadtgebiet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 16,20 Euro pro Quadratmeter gesunken. Damit liegt der Kölner Bürovermietungsmarkt sowohl bei der Spitzen- als auch der Durchschnittsmiete nach wie vor hinter der Landeshauptstadt Düsseldorf.
„Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln verzeichnet mit einem bislang außerordentlich hohen Büroflächenumsatz in 2022 ein historisches erstes Halbjahresergebnis. Mit anhaltender Dynamik könnte für das Gesamtjahr sowohl der 10-Jahres-Durchschnitt als auch die 300.000 Quadratmeter-Marke beim Flächenumsatz übertroffen werden. Auch die positive Mietpreisentwicklung wird sich aller Voraussicht nach im weiteren Jahresverlauf fortsetzen. Befeuert durch eine niedrige Leerstandsquote und weiterhin steigende Baukosten wird sich die Spitzenmiete noch in diesem Jahr in Richtung 30,00 Euro pro Quadratmeter bewegen“, resümiert Ergüney.
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