Nachfrage auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt stabil auf Vorjahresniveau

  • Flächenumsatz von rund 184.400 Quadratmetern
  • Anstieg der Mietpreise im Gesamtmarkt und in einzelnen Teilmärkten
  • Weiterer Anstieg der Leerstandsquote (9,8 Prozent) absehbar – gleichzeitige Angebotsknappheit hochwertiger Flächen

Frankfurt a.M., 09. Juli 2024 – Auf dem Bürovermietungsmarkt Frankfurt, einschließlich Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, wurde in der ersten Jahreshälfte 2024 ein Flächenumsatz von rund 184.400 Quadratmetern verzeichnet, was sowohl dem Vorjahresergebnis als auch dem Mittelwert der letzten fünf Jahre entspricht. Damit zeigt der Markt aktuell eine stabile Entwicklung.

Zijad Gibic, Head of Office Letting Frankfurt bei Colliers: „Die konstante Dynamik auf insgesamt etwas abgeschwächtem Niveau auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt setzt sich fort. Das isolierte Quartalsergebnis von rund 89.500 Quadratmetern zeichnet bereits das zehnte Quartal in Folge, welches sich in der Größenordnung von etwa 90.000 Quadratmetern bewegt. Den größten Abschluss des Quartals erzielte die Frankfurter Sparkasse, die die Projektentwicklung der insolventen Signa-Gruppe an der Hauptwache 1 mit rund 7.200 Quadratmetern Bürofläche übernehmen und für den Eigenbedarf nutzen wird. Die Anmietung der Europäischen Zentralbank im Gallileo aus dem ersten Quartal kennzeichnet weiterhin den größten Abschluss des Jahres.“

Starke Nachfrage im Bankenviertel und in Eschborn

Das Bankenviertel steht mit einem Anteil von rund 35 Prozent am Flächenumsatz an der Spitze des Teilmarktrankings. Hier wurden, neben der EZB, neun weitere Abschlüsse über 1.000 Quadratmeter registriert. Auf Platz zwei folgt Eschborn, der einzige Teilmarkt neben dem Bankenviertel mit mehreren Abschlüssen über 2.500 Quadratmeter. Die Top Fünf komplettieren die Teilmärkte City, Ostend-West und Airport.

Deutliche Mietpreissteigerungen in ausgewählten Teilmärkten

Die weiterhin ungebrochen hohe Nachfrage nach hochwertigen, ESG-konformen Flächen spiegelt sich auch in steigenden Mietpreisen wider. Auf Gesamtmarktebene stiegen die Mieten seit Jahresmitte 2023 moderat: Die Spitzenmiete erhöhte sich um rund 4 Prozent auf 48,00 Euro pro Quadratmeter, während die Durchschnittsmiete um etwa 2 Prozent auf 24,50 Euro pro Quadratmeter anstieg. In einigen Teilmärkten haben zahlreiche Anmietungen in Neubauprojekten in den vergangenen zwölf Monaten zu signifikanten Mietpreissteigerungen geführt. So stieg die Spitzenmiete in Eschborn um 19 Prozent und liegt nun bei 22,00 Euro pro Quadratmeter. Im Ostend-West konnte ein Anstieg um neun Prozent verzeichnet werden, sodass die Spitzenmiete dort nun bei 25,00 Euro pro Quadratmeter liegt.

Leerstandsanstieg bei gleichzeitiger Angebotsknappheit hochwertiger Flächen

Der Leerstand auf dem Frankfurter Büromarkt liegt derzeit bei rund 1,13 Millionen Quadratmetern (Leerstandsquote: 9,8 Prozent) und damit rund 4 Prozent über Vorjahresniveau. „Seit 2018 beobachten wir einen stetigen Anstieg des Leerstands auf dem Frankfurter Büromarkt. Wir erwarten, dass dieser Trend in den kommenden Quartalen noch weiter anhalten wird. Dabei ist jedoch besonders die Qualität der Flächen zu berücksichtigen. Auf der Nachfrageseite sehen wir weiterhin einen starken Fokus auf erstklassige Flächen in modernen Gebäuden. Nur etwa 11 Prozent des Leerstands entfällt auf Objekte, die seit 2015 gebaut oder kernsaniert wurden. In Verbindung mit einer rückläufigen Fertigstellungspipeline wird dies zu einer Angebotsknappheit der stark nachgefragten hochwertigen Flächen führen. Für Bestandshalter bietet dies die Chance, durch gezielte Aufwertungsmaßnahmen die Angebotslücke bei Neubauflächen zu schließen“, erläutert Gibic.

Fazit und Ausblick

„Das erste Halbjahr zeigt eine kontinuierliche Nachfrage und bestätigt, dass sich der Frankfurter Bürovermietungsmarkt auf einem soliden Nach-Corona-Niveau eingependelt hat. Die bereits bestehenden Einflüsse – strukturelle Veränderungen im Büromarkt sowie die gedämpfte konjunkturelle Lage – werden weiterhin die Nachfrage in den kommenden Quartalen prägen. Anzeichen für eine deutliche Belebung oder einen Einbruch der Marktaktivitäten sind nicht erkennbar. Vor diesem Hintergrund halten wir unsere Prognose eines Flächenumsatzes von 350.000 bis 380.000 Quadratmetern für das laufende Jahr für realistisch“, resümiert Gibic.

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