Münchner Markt zwischen vorsichtigem Optimismus und selektiver Investitionsbereitschaft
- 985 Millionen Euro Transaktionsvolumen zum Halbjahr (-36 Prozent)
- Renditen bewegen sich seitwärts
- Privatinvestoren weiterhin aktivste Käufergruppe
München, 07. Juli 2025 – Das gewerbliche Transaktionsvolumen am Münchner Markt erzielte im ersten Halbjahr einen Wert von rund 985 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang im Jahresvergleich von rund 36 Prozent in Folge ausbleibender Großtransaktionen. Büroimmobilien waren mit einem Anteil von 26 Prozent gleichauf mit gewerblichen Grundstücken (26 Prozent) und Hotels (27 Prozent) die begehrteste Nutzungsart. Durch den Verkauf zweier innerstädtischer Hotels sowie durch den Ankauf eines Grundstücks nahe der Messe München durch das Landratsamt München lag der Hotel- und Grundstücksanteil überdurchschnittlich hoch.
„Wenngleich die Transaktionstätigkeit noch unterhalb der Erwartungen liegt, mehren sich die Argumente für einen positiveren Ausblick. Die Preisanpassungen helfen, dass der Markt in der Breite wieder mehr Auftrieb erhält, was sich sowohl in den derzeit noch im Markt befindlichen Transaktionen als auch in den für das zweite Halbjahr geplanten Verkäufen widerspiegelt. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat zudem die Transaktionssicherheit wieder spürbar zugenommen und vor allem im Core- und Value-Add-Bereich bietet der Münchner Markt aktuell gute Einstiegsmöglichkeiten“, fasst Manuel Aller, Geschäftsführer und Head of Capital Markets bei Colliers in München, das aktuelle Marktgeschehen zusammen. „Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die diversen wirtschaftlichen und kapitalmarktseitigen Herausforderungen fortbestehen und die Investitionsbereitschaft in einigen Bereichen weiterhin spürbar eingeschränkt ist“, ergänzt Manuel Aller.
Der Markt wird zu einem großen Teil durch privates Kapital (43 Prozent des Transaktionsvolumens) getragen, während die Mehrheit der institutionellen Investoren weiterhin zurückhaltend bleibt. Aber auch hier deutet sich an, dass bei passenden Core-Transaktionen im Neubau mit Green-Building-Zertifzierung die Investitionsbereitschaft vor dem Hintergrund der Portfolioverjüngung wieder vorhanden ist. Deutlich aktiver haben sich ausländische Kapitalquellen gezeigt, die für 54 Prozent des gewerblichen Transaktionsvolumens in der bayerischen Landeshauptstadt verantwortlich waren und damit die höchste Aktivität seit der Zinswende verzeichneten.
Die Renditen bleiben unverändert und das sich erhärtende Renditeniveau schafft weitere Planungssicherheit auf Investorenseite. Mit weiteren Zinssenkungen der EZB steigt die Hoffnung auf sinkende Finanzierungskosten und das könnte im weiteren Jahresverlauf zumindest im Core-Segment den Senkungsdruck auf die Spitzenrendite erstmals seit 2022 wieder erhöhen.
„Der Münchner Markt zählt weiterhin zu einem der stabilsten Investmentmärkte in Europa und die zahlreichen neuen Unternehmensansiedlungen sowie die anhaltende Dynamik bei den verschiedenen Branchen in München sorgen dafür, dass der Immobilienmarkt wieder deutliche Impulse erleben sollte, sobald die wirtschaftliche Gesamtlage sich wieder positiver darstellt. Demnach dürften mittelfristig vor allem diejenigen Akteure profitieren, die jetzt in der Lage sind, antizyklisch zu agieren” sagt Felix Kugler, Geschäftsführer und Regional Manager Bayern bei Colliers.
Die anhaltende Zurückhaltung bei Großtransaktionen führt dazu, dass das Transaktionsvolumen trotz Belebung des Marktes bis Jahresende mit 2 bis 2,5 Milliarden Euro merklich unter dem langfristigen Durchschnitt bleiben wird.
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