Münchner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt über Vorjahresniveau
- Umland Nord-Ost umsatzstärkster Teilmarkt
- Fokus der Nutzer auf dem kleinteiligen Flächensegment
- Logistikdienstleister mit einem Anteil von 45 Prozent stärkste Nutzergruppe
- Mieten steigen leicht im Vergleich zum Vorquartal
München, 14. Oktober 2024 – Zum Ende des dritten Quartals 2024 generierte der Münchner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von rund 164.400 Quadratmetern, was einem Anstieg von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Fünfjahresdurchschnitt wurde indes um rund 15 Prozent verfehlt. Die reine Vermietungsleistung betrug 104.400 Quadratmeter.
Christian Kah, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in München: „Der ungewöhnlich hohe Eigennutzeranteil von 37 Prozent hat dazu geführt, dass der Münchner Markt ein starkes Ergebnis erzielen konnte. Der Vermietungsumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der nachlassenden Nachfragedynamik um 10 Prozent gesunken. Trotz nachlassender Nachfrage geben die Nutzer keine Flächen zur Untermiete frei, was insgesamt ein positives Zeichen ist. Wir beobachten vor allem im kleinteiligen Segment vermehrt Gesuche, während die Nachfrage nach großvolumigen Flächen weiterhin ausbleibt. Das liegt jedoch auch am mangelnden Angebot in der Region. Darüber hinaus weist München weiterhin mit 1,2 Prozent eine sehr niedrige Leerstandsquote auf. Insgesamt bleiben wir realistisch und rechnen erst ab 2025 mit einer Erholung der Nachfrage.“
Flächenumsatz durch Abschlüsse im kleinteiligen Segment geprägt
Aufgrund der Branchenstruktur lag der Fokus der Nutzer vor allem auf dem kleinteiligen Flächensegment bis 3.000 Quadratmeter. Rund 80 Prozent aller Abschlüsse wurden in diesem Bereich getätigt, machten jedoch lediglich 20 Prozent am gesamten Flächenumsatz aus. Der größte Vermietungsabschluss fand traditionell im Teilmarkt Umland Nord-Ost in Oberding statt, wo Isar Aerospace SE ein rund 28.300 Quadratmeter großes Light-Industrial-Objekt anmietete.
Stärkste Nutzergruppe in den ersten neun Monaten 2024 bildeten, durch den großen Eigennutzerabschluss bedingt, Logistikdienstleister mit einem Anteil von rund 45 Prozent am Flächenumsatz, gefolgt von Produktionsunternehmen mit 41 Prozent und Handelsunternehmen mit 3 Prozent.
Mietwachstum im zweistelligen Prozentbereich
Zum Ende des dritten Quartals lag die Spitzenmiete in der Logistikregion München bei 9,50 Euro/ Quadratmeter und ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen. Die Durchschnittsmiete wies ein Wachstum von 9 Prozent auf und liegt derzeit bei 8,50 Euro/Quadratmeter. Im Light-Industrial-Bereich lag die Spitzenmiete mit einem Wachstum von rund 2 Prozent bei 15,80 Euro/Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete stieg ebenfalls um 2 Prozent auf aktuell 11,80 Euro/Quadratmeter. München ist der einzige Standort, der trotz der nachlassenden Dynamik auf dem Vermietungsmarkt im Quartalsvergleich im Durschnitt ein Mietwachstum von 1,5 Prozent verzeichnet. Trotz des Branchenschwerpunkts verzeichnet die Light-Industrial-Miete ein geringeres Mietwachstum. Der Hauptgrund dafür ist vor allem der Produktmangel.
„Wir beobachten, dass sich Mietvertragsverhandlungen in die Länge ziehen und die Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Quartale stagniert. Der Fokus der Nutzer liegt weiterhin auf kleinteiligen Industrieflächen und Gewerbeparks. Gleichzeitig werden Flächen in Top-Lagen jedoch weiterhin schnell vermietet. Die berechnete Spitzenmiete liegt bei rund 9,50 Euro/Quadratmeter. Wir sehen jedoch trotzdem Abschlüsse oberhalb dieses Mietniveaus. Die höheren Mieten werden oft in Spezialimmobilien und bei Verlängerungen erzielt. Grund dafür sind die Anforderungen der Mieter, die aufgrund des Branchenschwerpunkts auf Automotive und Industrie Spezialimmobilien benötigen. Der Flächenmangel ist der zweite Einflussfaktor, der vor allem Nutzer mit speziellen Anforderungen trifft. Mit einer Leerstandsquote von rund 1,2 Prozent ist das Angebot in München recht überschaubar, sodass wir bis Ende des Jahres mit einem Mietwachstumspotential rechnen”, so Kah abschließend.
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