Mietpreise und Leerstand – Wohin steuert Berlin?

Berlin, 5. März 2020 – Nach Angaben von Colliers wird die aktuelle Büroflächennachfrage in Berlin angesichts kaum vorhandener Flächenreserven und einer Leerstandsquote von 1,2 Prozent nicht befriedigt. Marcus Lehmann, Head of Letting in Berlin bei Colliers: „Die Nachfrage übersteigt derzeit bei weitem das Angebot, da die Leerstandsquote auf einem Rekordtief verharrt. In den Jahren ab 2021 erwarten wir eine leichte Erholung der Situation und eine – gegenüber heute – gesündere Leerstandsrate, die unserer Meinung nach zwischen 1,7 und 4,5 Prozent liegen wird.“

Für die Prognose hat Colliers zwei Szenarien bis zum Jahr 2023 untersucht. Dabei wurde die Fertigstellungspipeline der Bürobeschäftigtenprognose gegenübergestellt. Colliers hat alle in Planung und Realisierung befindlichen Büroprojekte in Berlin auf eine tatsächliche Fertigstellung bis zum Jahr 2023 untersucht und geht davon aus, dass der Stadt marktwirksam rund 2,2 Millionen Quadratmeter Bürofläche zugeführt werden. Auf der anderen Seite geht Colliers zum einen von 56.000* und zum anderen von 91.000 zusätzlichen Büroarbeitsplätzen bis 2023 aus.

„Wir sehen jetzt, dass im Jahr 2023 bei einem deutlich verlangsamten Wachstum an Bürobeschäftigten (Szenario 1) die Leerstandsquote bei 4,5 Prozent liegen würde. Geht man jedoch davon aus, dass in den kommenden Jahren das durchschnittliche Wachstum der Büroarbeitsplätze der letzten zehn Jahre beibehalten wird (Szenario 2), würde sie nur 1,7 Prozent im Jahr 2023 betragen. Wir erwarten, dass die tatsächliche Anzahl der zusätzlichen Bürobeschäftigten in Berlin dazwischen liegen wird und sich dementsprechend auch die Leerstandsrate im Jahr 2023 zwischen 1,7 und 4,5 Prozent bewegen wird“, erläutert Lehmann.

Neben der öffentlichen Hand, die bis 2023 einen zusätzlichen Flächenbedarf von voraussichtlich rund 200.000 Quadratmeter Bürofläche hat, kommen weiterhin Unternehmen mit dem Fokus „Digitalisierung der Wirtschaft“ nach Berlin wie beispielsweise Porsche, VW, die Deutsche Bahn oder Lufthansa. Zudem siedeln sich in der Bundeshauptstadt immer mehr Start-ups an. Hier ist der Treiber ebenfalls die zunehmende Digitalisierung und damit auch die hohe Konzentration von Fachexpertise in Berlin.

Auch bei der Prognose der Mietpreise geht Colliers von zwei Szenarien aus. Zum einen wird angenommen, dass ein Leerstandsanstieg das Mietpreiswachstum in 2020 auf zunächst 6 Prozent verlangsamen wird. Sollte es allerdings zu einem Rekordleerstand von 1,0 Prozent in diesem Jahr kommen, würden die Mieten erneut um 10 Prozent steigen. Im ersten Szenario würden dabei die Spitzenmieten von 39,90 auf 42,30 Euro pro Quadratmeter klettern, im zweiten auf 43,90 Euro. „Egal, welches Szenario wir annehmen, Fakt ist, dass das Mietpreiswachstum in Berlin dieses Jahr auf einem sehr hohen Niveau bleiben wird und sich vermutlich ab 2021 erst verlangsamt“, so Lehmann abschließend.

*Prognose Bulwiengesa AG

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