Kölner Bürovermietungsmarkt kann nicht vollumfänglich an Dynamik des Vorjahres anknüpfen

  •  Weiterhin hohe Nachfrage nach Innenstadt-Lagen und qualitativ hochwertigen Büroflächen
  • Spitzenmiete hält historisches Hoch von 34,00 Euro pro Quadratmeter
  • Büroflächenumsatz verzeichnet mit 79.000 Quadratmetern ein schwaches erstes Halbjahr
  • Niedrigste Leerstandsquote unter den TOP 7 mit 2,8 Prozent

Köln, 10. Juli 2023 – Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln hat in der ersten Jahreshälfte 2023 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von 79.000 Quadratmetern erzielt. Damit wurde das starke Vorjahresergebnis um mehr als 60 Prozent unterschritten.

Zurückzuführen ist das Resultat vor allem auf die geringe Anzahl von Abschlüssen im Segment über 2.000 Quadratmetern. Gleichzeitig wurden die beiden einzigen Mietverträge über 5.000 Quadratmeter im hochpreisigen Mietsegment abgeschlossen, die dadurch maßgeblich den Mietzins auf einem hohen Niveau verharren lassen. Entsprechend hält die Spitzenmiete auch zur Jahresmitte stabil den bereits zu Jahresanfang erzielten Höchststand von 34,00 Euro pro Quadratmeter.

Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Deutlich stärker als schon zu Jahresanfang haben wir im zweiten Quartal eine spürbare Zurückhaltung der Unternehmen aufgrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfelds beobachtet. Allerdings wäre es falsch, von einem Stillstand zu sprechen. Insbesondere im kleineren und mittleren Segment bis 2.000 Quadratmeter sehen wir nach wie vor viel Aktivität. Es fehlen aber die großen Anmietungen jenseits der 2.000 Quadratmeter, die den Flächenumsatz in der Vergangenheit maßgeblich geprägt haben. Die aktuell am Markt befindlichen Großkunden lassen dennoch auf eine positives Jahresendgeschäft hoffen.”

Die Spitzenmiete in Köln konnte ihren zu Jahresanfang erreichten Höchststand von 34,00 Euro pro Quadratmeter im bisherigen Jahresverlauf weiter halten. Die gewichtete Durchschnittsmiete für das gesamte Stadtgebiet zog parallel dazu auf 18,20 Euro pro Quadratmeter an. Dies liegt unter anderem auch an der räumlichen Verteilung der Mietverträge, die sich mit über einem Drittel des Gesamtflächenumsatzes überwiegend auf den Büroteilmarkt City (29.500 Quadratmeter) konzentriert, mit großem Abstand gefolgt von den Teilmärkten Mülheim / Kalk (10.300 Quadratmeter) und Ehrenfeld / Braunsfeld (9.300 Quadratmeter). „Wir beobachten eine zunehmend fortschreitende Polarisierung des Marktes. Viele Nutzer fokussieren sich auf zentralere Lagen, die gut angebunden und durch ein attraktives Umfeld gekennzeichnet sind. Bei Umzügen in solche Toplagen beobachten wir derzeit oft eine Konsolidierung: Weniger Fläche, aber dafür in hochwertigerer Qualität und in einer urbaneren Lage. Das hat zur Folge, dass der Aufwärtsdruck auf die Mieten, insbesondere die Spitzenmieten, bestehen bleibt“, kommentiert Herwig Lieb, Regional Manager bei Colliers in Nordrhein-Westfalen, die Entwicklung.

Die Kölner Leerstandsquote stieg zum Vorjahreswert unmerklich um 10 Basispunkte auf 2,8 Prozent an, entsprechend 231.400 Quadratmeter Leerstand inkl. 26.300 Quadratmeter Untermietflächen. Damit weist sie die niedrigste Leerstandsquote unter den TOP 7 aus. Gleichzeitig sind im ersten Halbjahr 2023 rund 52.000 Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt worden, die bereits vollständig an Nutzer vergeben sind. Insgesamt liegt die Vorvermietungsquote für 2023 derzeit bei 93 Prozent bei einer Flächenpipeline von rund 102.000 Quadratmetern.

„Auch in Köln konnten sich die Unternehmen dem konjunkturellen Umfeld nicht gänzlich entziehen. Angesichts dessen sind sie nach wie vor zögerlich bei langfristigen Standortentscheidungen. Des Weiteren limitiert die geringe Flächenverfügbarkeit zusätzlich den Flächenumsatz. Wir beobachten seit Jahresbeginn eine Zunahme von großvolumigen Prolongationen, jedoch steht dieser ein Großvolumen an Gesuchen gegenüber. Wir gehen daher davon aus, dass sich die Marktaktivität im zweiten Halbjahr 2023 merklich steigern wird“, resümiert Ergüney.

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