Jahresendflaute statt -rallye auf dem Frankfurter Investmentmarkt
- Transaktionsvolumen von rund 580 Millionen Euro
- Anstieg der (Brutto-)Spitzenrendite auf 4,95 Prozent
- Steigerung der Aktivität im Jahresverlauf 2024 erwartet
Frankfurt/Main, 08. Januar 2024– Nach Angaben von Colliers wurden auf dem gewerblichen Investmentmarkt Frankfurts inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei im Gesamtjahr 2023 bei weniger als 30 registrierten Transaktionen rund 580 Millionen Euro investiert. Damit rangiert das Ergebnis mehr als 90 Prozent unter den fünf- und zehnjährigen Durchschnittswerten.
Manuel Backfisch, Head of Capital Markets Frankfurt bei Colliers: „Mit einem isolierten Quartalsresultat von rund 70 Millionen Euro verzeichnete der hiesige Investmentmarkt die zu erwartende Jahresendflaute. Die überschaubaren Marktbewegungen der Vormonate mündeten im schwächsten Ergebnis seit der Jahrtausendwende, dass sogar unterhalb der bis dato registrierten Tiefstwerte während der globalen Finanzkrise 2008/2009 liegt. Die wenigen Marktaktivitäten sind auf Veräußerungen von Grundstücken zurückzuführen, sodass auch im Schlussquartal keine repräsentative Bürotransaktion mit Signalwirkung für den Gesamtmarkt verzeichnet werden konnte. Die größte Transaktion des Jahres belief sich auf etwa 70 Millionen Euro und erfolgte durch den Verkauf der Kölner Straße 10 + 12 im zweiten Quartal des Jahres.“
Erneuter Renditeanstieg im Schlussquartal – zeitnahe Stabilisierung erwartet
Im Vergleich zum Vorquartal steigerte sich die (Brutto-)Spitzenrendite für Büroobjekte in den Bestlagen des Marktes um 30 Basispunkte auf 4,95 Prozent, während die Rendite für Büroobjekte in den Sekundärlagen des Marktes nach gleicher Erhöhung zum Ende des Jahres bei etwa 5,40 Prozent lagen. „Im Verlauf der letzten 12 Monate erfolgte also insgesamt eine Preisanpassung um 115 bzw. 130 Basispunkte, was einer rechnerischen Veränderung von fünf bis sechs Kaufpreisfaktoren im Vergleich zum Vorjahresniveau entspricht. Gemäß unseren Prognosen erwarten wir ein zeitnahes Ende der Renditeanpassung und eine Stabilisierung um die 5 Prozent. Das Interesse an Immobilieninvestments wird dann auch in der Breite wieder zunehmen. Bereits jetzt signalisieren zahlreiche Investoren ihre Kaufbereitschaft, jedoch überwiegend für Produkte, die derzeit auf dem Markt nicht verfügbar sind“, erläutert Backfisch.
Ausblick und Fazit
Nach einem historisch schwachen Investmentjahr mit zahlreichen Marktverprobungen, gescheiterten Prozessen und nur wenigen Erfolgsmeldungen deuten die volkswirtschaftlichen Perspektiven auf eine Marktbelebung mit dem Start der Leitzinssenkungen durch die EZB im kommenden Jahr hin. „Obwohl der jüngste Rückgang der Zinsen zu etwas attraktiveren Risikoprämien für Immobilieninvestitionen geführt hat, lassen die gegenwärtigen Marktbeobachtungen und die geringe Pitchanzahl nicht auf eine Vielzahl erfolgreicher Transaktionsabschlüsse zum Jahresbeginn schließen. Dennoch erwarten wir für das nächste Jahr eine Steigerung des Investmentvolumens, wenn sich das neue Marktgleichgewicht etabliert hat. Neben den bekannten Verkaufsbemühungen im Hochhaussegment, Verwertungen von Insolvenzmasse oder Verkäufen aus Refinanzierungsgründen ist ein zunehmendes Interesse ausländischer Kapitalgeber beim adjustierten Preisniveau festzustellen, das sich 2024 in Transaktionen äußern wird“, so Backfisch abschließen
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