Institutionelle Investoren weiterhin auf der Bremse – Münchens Immobilieninvestmentmarkt sucht nach neuen Wegen

  • 1,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen zum Halbjahr
  • Renditen verharren in Zentrumslagen auf selbem Niveau
  • Anpassungsdruck in Randlagen und Peripherie verringert sich

München, 08. Juli 2024 – Nach einem fulminanten Jahresstart ist die Transaktionstätigkeit in den letzten drei Monaten in Folge ausgebliebener Großtransaktionen wieder abgeflaut. Vor allem institutionelle Investoren und auch Kapitalanleger aus dem Ausland beobachten den Markt zwar wieder deutlich intensiver, zu Transaktionen in nennenswertem Umfang ist es jedoch nicht gekommen. Im zweiten Quartal standen vor allen Dingen Transaktionen abseits der typischen Nutzungskategorien im Fokus. Keine Transaktion übertraf die Marke von 50 Millionen Euro.

„Wir stellen fest, dass das Interesse von Investoren, auf dem Münchner Markt zu investieren, wieder gestiegen ist und zahlreiche Transaktionen vorbereitet werden. Aufgrund der deutlich längeren Transaktionszeiten spiegelt sich das in den Zahlen der abgeschlossenen Transaktionen aktuell jedoch noch nicht wider. Wir erwarten aber weiterhin, dass der Münchner Markt als erster der Top-7-Märkte wieder an Fahrt aufnehmen wird“, so Manuel Aller, Geschäftsführer und Head of Capital Markets bei Colliers in München.

Rund ein Drittel des Volumens entfällt auf Büroimmobilien, da die aktiven Investoren häufig andere Wege einschlagen und abseits der klassischen Nutzungsarten kaufen – mit individuellem Businessplan. So wurde beispielsweise durch einen Fonds eine Gewerbeimmobilie mit Mietern aus dem Bildungsbereich erworben. Der Großteil der klassischen Bürotransaktionen fand im kleinen und mittleren Bereich von 10 bis 30 Millionen Euro statt. Knapp 60 Prozent des Transaktionsvolumens stammte von privaten Käufern, gefolgt von Projektentwicklern mit 17 Prozent. Institutionelle Investoren kamen auf einen Marktanteil von 15 Prozent, opportunistische Investoren auf lediglich 3 Prozent. Wie in den vergangenen Jahren zeigt sich auch in der aktuellen Zyklusphase, dass München aufgrund der guten wirtschaftlichen Strukturen nur wenig Opportunitäten für Schnäppchenjäger bereithält.

Nachdem der Zinsentscheid der EZB im Juni vom Großteil der Investoren bereits eingepreist wurde, hat sich bei der Bürospitzenrendite seit dem Frühjahr keine Veränderung ergeben. Diese rangiert weiterhin bei 4,5 Prozent, wohingegen das Umland um 10 Basispunkte auf 6,1 Prozent erneut leicht gestiegen ist. „Mit den erwarteten weiteren Zinssenkungen im Jahresverlauf wird sich die Wettbewerbsfähigkeit der Immobilieninvestments wieder verbessern und zu gesteigertem Interesse führen, weshalb wir jetzt ein gutes Zeitfenster sehen, in den Markt einzusteigen“, sagt Manuel Aller.

„Wenngleich die Rahmenbedingungen insgesamt weiterhin herausfordernd sind und auch die konjunkturellen Erwartungen keine Euphorie auslösen, hat sich sowohl das Investitionsklima als auch das Immobilienklima in den letzten Monaten stetig verbessert. Wir können zwar optimistischer auf die zweite Jahreshälfte blicken, eine Belebung des Marktes auf breiterer Front ist jedoch erst für das kommende Jahr zu erwarten“, so Felix Kugler, Geschäftsführer und Regional Manager Bayern bei Colliers in München. Bis Jahresende erachtet Colliers daher ein Gesamttransaktionsvolumen von rund 3 Milliarden Euro für möglich.

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