Industrie- und Logistikimmobilienmarkt leicht über Vorjahresniveau
• Flächenumsatz in Deutschland bei rund 2,6 Millionen Quadratmetern
• TOP-8-Standorte für 37 Prozent des Flächenumsatzes verantwortlich
• Logistikdienstleister stärkste Nutzergruppe
• Spitzenmieten stabilisieren sich
Frankfurt a.M., 15. Juli 2024 – Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt generierte in der ersten Jahreshälfte einen Flächenumsatz von rund 2,6 Millionen Quadratmetern. Dies entspricht einem Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die deutschen TOP-8-Industrie- und Logistikimmobilienmärkte generierten dabei einen Flächenumsatz von rund 956.000 Quadratmetern, was einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Fünfjahresdurchschnitt wurde indes um rund 28 Prozent verfehlt.
Nicolas Roy, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers: „Bereits seit Ende des letzten Jahres sehen wir, dass der Flächenumsatz pro Quartal leicht zurückgeht. So ist auch das zweite Quartal etwas schwächer ausgefallen als das erste. Die Anzahl der Gesuche ist aufgrund der nachlassenden Nachfragedynamik, die wir bereits im Laufe des Jahres 2023 gesehen haben, zurückgegangen. Dies ist unter anderem auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Quartale, das weiterhin gedämpfte Konsumverhalten und den Flächenmangel in bestimmten Regionen zurückzuführen. Während wir im großvolumigen Bereich deutlich weniger Nachfrage sehen, werden vor allem kleinteilige Flächen im Gewerbeparksegment nachgefragt. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der Abschlüsse wider, die im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gestiegen ist und für ein leicht positives Ergebnis auf dem Vermietungsmarkt gesorgt hat. Aufgrund der regional unterschiedlichen Dynamiken ist die Lagebetrachtung jedoch besonders wichtig.”
Flächenumsatz von kleinteiligen Anmietungen geprägt
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten vier der TOP-8-Industrie- und Logistikimmobilienmärkte eine Zunahme der Flächenumsätze, die anderen vier hingegen eine Abnahme. Den höchsten Flächenumsatz verzeichnete Frankfurt mit 199.000 Quadratmetern, den niedrigsten Stuttgart mit 63.700 Quadratmetern. Köln konnte seinen Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln und wies das größte Umsatzplus auf. In Leipzig ist der Flächenumsatz hingegen am stärksten zurückgegangen und liegt mehr als ein Drittel unter dem Vorjahreswert.
Der Fokus der Nutzer lag im ersten Halbjahr vor allem auf dem kleinteiligen Flächensegment bis 3.000 Quadratmeter. Rund zwei Drittel aller Abschlüsse wurden in diesem Bereich getätigt und machten rund 24 Prozent des Flächenumsatzes in den TOP-8-Regionen aus. Den größten Anteil am Flächenumsatz hatten Abschlüsse im Bereich von 5.000 bis 10.000 Quadratmeter mit 31 Prozent. Größter Abschluss im ersten Halbjahr war die Eigennutzeransiedlung der GROUP7 im nördlichen Umland in der Logistikregion München. Das Unternehmen setzte dort im ersten Quartal den Spatenstich für eine 60.000 Quadratmeter große Logistikhalle, die den Flächenumsatz in München maßgeblich prägte. Der zweitgrößte Abschluss war gleichzeitig der größte Abschluss des zweiten Quartals und ebenfalls ein Eigennutzer. Dabei handelte es sich um einen Logistikdienstleister, der sich nordöstlich von Frankfurt in einer rund 31.000 Quadratmeter großen Logistikhalle ansiedelte. Die größten Vermietungen im zweiten Quartal fanden in den Logistikregionen Köln und Düsseldorf statt, wo drei Unternehmen Bestandshallen von jeweils 10.000 Quadratmeter anmieteten.
Stärkste Nutzergruppe in der ersten Jahreshälfte mit einem Anteil von 35 Prozent am gesamten Flächenumsatz bildeten Logistikdienstleister, gefolgt von Handelsunternehmen mit 30 Prozent und dem Produzierenden Gewerbe mit 18 Prozent.
Spitzenmieten stabilisieren sich auf Vorquartalsniveau
Die Spitzenmieten in den TOP-8-Logistikregionen sind im Vergleich zum ersten Quartal stabil geblieben, verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr jedoch ein durchschnittliches Mietwachstum von 6 Prozent. München weist mit 9,30 Euro/Quadratmeter weiterhin die höchste Spitzenmiete auf, während Leipzig mit 5,80 Euro/Quadratmeter das Schlusslicht bildet. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Hamburg mit 11 Prozent das höchste Mietwachstum bei der Spitzenmiete erzielen. Berlin und Köln weisen hingegen mit 3 Prozent das niedrigste Wachstum auf.
„Nach einem starken Anstieg der Mieten in den letzten Jahren erleben wir nun eine Verschnaufpause. Wir sehen zwar, dass die Angebotsmieten stabil bleiben, aber auch, dass Incentives wieder eine Rolle spielen und Vermieter und Mieter vermehrt in Verhandlung treten. Für die kommenden Monate erwarten wir, dass die Mieten weiter stabil bleiben“, so Roy abschließend.
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