Hamburger Investmentmarkt zeigt Erholungstendenzen im Vergleich zum Vorjahr – Rund 1,6 Milliarden Euro registriert
- Transaktionen im vierten Quartal von 832,3 Millionen Euro aufgenommen – Volumen übertrifft Vorjahresniveau um 29 Prozent
- Objekte bis 50 Millionen Euro bleiben 2024 die Haupteinkaufsgröße der Investoren mit rund 47 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen
- Renditen bleiben weitestgehend stabil, leichte Reduktion auf 4,80 Prozent im Bürosegment für Premium-Neubauobjekte
Hamburg, 09. Januar 2025 – Nach Angaben von Colliers konnte am Hamburger Investmentmarkt ein gewerbliches Transaktionsvolumen von 1,62 Milliarden Euro registriert werden. Damit liegt der Zugewinn bei rund 29 Prozent im Vergleich zur Vorjahresbilanz. Gegenüber dem Zehnjahresschnitt befindet sich das Ergebnis etwa 56 Prozent darunter.
Sascha Hanekopf, Regional Manager bei Colliers in Hamburg: „Die verbesserte Marktsituation macht sich am Hamburger Investmentmarkt langsam bemerkbar und trägt positiv zur nachhaltigen Transaktionsentwicklung bei. Das letzte Quartal war neben einer höheren Anzahl an Transaktionen (+ 18 Prozent YoY) auch mit Abstand das stärkste Einzelquartal des Jahres.“
Dennis Petersen, Head of Capital Markets bei Colliers in Hamburg: „Im Jahresverlauf 2024 zeigten Investoren ein besonderes Interesse an Objekten in der Größenordnung bis zu 50 Millionen Euro, die rund 47 Prozent am Gesamtvolumen ausmachten. Nicht zu vernachlässigen waren allerdings auch Verkäufe von Objekten aus der Insolvenzmasse der Signa-Gruppe, die im Bereich von 100 Millionen Euro stattfanden.“
Mit einem Investmentvolumen von circa 832 Millionen Euro lag das Schlussquartal deutlich über dem Wert des Vorquartals mit 304 Millionen Euro.
„Zinssenkungen und realistischere Angebotspreise tragen zur Stimmungsaufhellung bei und eröffnen neue Handlungsspielräume für Investoren. Über sämtliche Assetklassen hinweg zeigten neben Vermögensverwaltern und der öffentlichen Hand, auch Corporates, Family Offices und vermögende Privatinvestoren weiterhin eine verstärkte Kaufbereitschaft. Besonders gefragt bleiben Core- und Core Plus Objekte in attraktiven Lagen, die durch ein ausgewogenes Risiko-Rendite-Profil überzeugen. Zudem werden die jüngst vermehrt beobachteten Insolvenzverkäufe in naher Zukunft für zusätzliche Marktdynamik sorgen“, ergänzt Petersen.
Büroimmobilien bleiben stärkste Nutzungsart
Trotz einer teilweise zurückhaltenden Anlegerstimmung im Bürosegment machten Büroimmobilien im Jahr 2024 etwa 44 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens aus und sicherten sich damit den Spitzenplatz nach Umsatzvolumen in der Hansestadt. Industrie- und Logistikimmobilien belegten mit einem Anteil von rund 27 Prozent den zweiten Platz. Grundstücke rangierten mit 10 Prozent auf dem dritten Platz. Der verbleibende Anteil des Transaktionsvolumens entfiel überwiegend auf Immobilien aus den Segmenten Hotel und Einzelhandel.
Moderate Senkung der Spitzenrendite im Bürosegment für Premium-Neubauobjekte – Restliche Assetklassen bleiben stabil
Erstmals seit dem zweiten Quartal 2024 wurde im Bürosegment wieder eine leichte Senkung der Spitzenrendite vorgenommen. Die Rendite für Premium-Büroimmobilien liegt nun mit 4,80 Prozent wieder gleichauf mit der Rendite vom Jahresanfang 2024. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies einem Rückgang um 20 Basispunkte.
„Investoren sind zunehmend dazu bereit, für ESG-konforme Neubauten in guten Lagen höhere Preise zu zahlen, um sich zukunftssicher aufzustellen. Die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Co. werden weiterhin zunehmen und weniger marktgängige Objekte vor größere Herausforderungen stellen. Gleichzeitig wird es schwieriger, passende Nutzungen durch gute Mieter zu gewährleisten“, ist sich Hanekopf sicher.
Ob es in den Folgemonaten weitere Reduzierungen bei der Rendite geben wird, bleibt abzuwarten, da neben selektivem Kaufverhalten auch Refinanzierungen und strengere Regulierungsvorgaben das Investorenbild prägen werden. Für Objekte in dezentralen Lagen oder mit erhöhtem Investitionsbedarf werden kurzfristig keine signifikanten Renditeveränderungen erwartet. Bei den übrigen Assetklassen deutet sich eine Bodenbildung der Renditen an. Die Rendite für Einzelhandelsimmobilien im High-Street-Bereich ist im vierten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal stabil bei 4,50 Prozent geblieben, genauso liegt die Rendite für Industrie- und Logistikimmobilien unverändert bei 4,75 Prozent. Für das Jahr 2025 wird hingegen mit einer leichten Renditekompression von 10 bis 20 Basispunkten gerechnet.
Ausblick
„Das bislang erzielte Volumen auf dem Hamburger Investmentmarkt spiegelt eine verbesserte Marktsituation wider, bei der auch im kommenden Jahr eine positive Entwicklung zu erwarten ist. Durch das stabile Zinsumfeld und realistischere Preiserwartungen der Verkäuferseite werden Immobilieninvestments für einige Investoren wieder attraktiver. Auch die fortschreitende Rückkehr institutioneller Investoren wird hier unterstützen. Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt dennoch ein entscheidender Faktor, wobei ab Mitte 2025 wieder eine stärkere Dynamik der Konjunktur erwartet wird. Ein Transaktionsvolumen von über 2,0 Milliarden Euro erscheint möglich“, prognostiziert Petersen.
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