Hamburger Investmentmarkt mit rund 469 Millionen Euro Transaktionsvolumen – Herausforderungen bleiben bestehen
- Transaktionsvolumen im ersten Quartal übertrifft Vorjahr um rund 45 Prozent
- Verkauf von Pflegen & Wohnen-Portfolio macht Gesundheits- und Sozialimmobilien zur dominierenden Assetklasse
- Spitzenrenditen bleiben in allen Marktsegmenten stabil
Hamburg, 07. April 2025 – Nach Angaben von Colliers konnte im ersten Quartal des Jahres am Hamburger Investmentmarkt ein gewerbliches Transaktionsvolumen von 469 Millionen Euro registriert werden. Damit liegt das Ergebnis circa 45 Prozent über dem Vorjahreswert, bleibt jedoch etwa 37 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Sascha Hanekopf, Regional Manager bei Colliers in Hamburg: „Trotz des gestiegenen Volumens verlief der Jahresauftakt am gewerblichen Investmentmarkt in Hamburg ruhiger als erwartet. Zudem verzögern sich derzeit zunehmend Transaktionen, die auch eine deutlich längere Vorlaufszeit haben.“
Dennis Petersen, Head of Capital Markets bei Colliers in Hamburg: „Während Ende letzten Jahres noch deutlich mehr Objekttransaktionen stattfanden, insbesondere aus der Signa-Insolvenzmasse, agierten Investoren zum Frühjahr deutlich zurückhaltender. Abgesehen von einer größeren Portfoliotransaktion blieben bedeutende Einzelabschlüsse aus, sodass auch die Gesamtanzahl der Deals auf einem sehr geringen Niveau lag. Die Finanzierungsbedingungen bleiben anspruchsvoll und internationale Unsicherheiten sowie makroökonomische Herausforderungen sorgen weiterhin für Zurückhaltung. Gleichzeitig kann allerdings das Maßnahmenpaket der Bundesregierung langfristig stabilisierend wirken und den Märkten neue Impulse geben.“
„Eine leicht optimistische Marktstimmung ist zudem weiterhin spürbar, was sich unter anderem in einer steigenden Zahl von Kaufpreiseinschätzungen zeigt. Besonders gefragt sind Büro-Core- und Value-Add-Objekte in Top-Lagen. Die gesunkenen Angebotspreise in Kombination mit einem dynamischeren Bürovermietungsmarkt machen Investitionen wieder attraktiver“, ergänzt Petersen.
Investoren agieren weiterhin selektiv
Gesundheits- und Sozialimmobilien machten durch den Verkauf des Pflegeheimportfolios von der „Deutsche Wohnen“ an die „Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement“ für 380 Millionen Euro über 80 Prozent des Transaktionsvolumens aus. Dahinter folgt der Industrie- und Logistiksektor mit rund 12 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfallen auf die Assetklassen Hotel-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien.
Renditen bleiben stabil – Geringe Transaktionszahl sorgt für fehlende Marktevidenz
Die Spitzenrenditen bleiben vorerst auf dem konstanten Niveau des Vorquartals. Für Prime-Büroimmobilien liegt die Spitzenrendite bei 4,80 Prozent, High-Street-Einzelhandelsobjekte bei 4,50 Prozent und Industrie- und Logistikimmobilien verzeichnen ebenfalls keine Veränderung und bleiben bei 4,75 Prozent. „Die Renditeentwicklung bewegt sich aktuell seitwärts und dürfte angesichts der volatilen Finanzierungsbedingungen mindestens bis zur Jahresmitte stabil bleiben“, ist sich Hanekopf sicher.
Ausblick
„Trotz der konjunkturellen und geopolitischen Herausforderungen konnte der Hamburger Investmentmarkt im ersten Quartal ein solides Ergebnis erzielen, wenn auch das Transaktionsgeschehen noch Luft nach oben hat. Eine leichte Marktbelebung ist bereits erkennbar und in der zweiten Jahreshälfte rechnen wir zudem mit einer erhöhten Aktivität institutioneller Anleger. Liquiditätsengpässe von Bestandshaltern bei Refinanzierungen werden darüber hinaus die Transaktionswelt beeinflussen. Mit Besserung der Wirtschaft, unter anderem durch das Sondervermögen, sollte sich dies auch auf das Investmentvolumen abfärben. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Gesamtvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro realistisch“, prognostiziert Petersen.
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