Hamburger Büromarkt zeigt sich zu Jahresbeginn verhalten – Großflächensegment fast ohne Aktivitäten

  • Flächenumsatz von 80.100 Quadratmetern aufgenommen
  • Nahezu Stillstand im Großflächensegment oberhalb von 5.000 Quadratmetern registriert
  • Mieten entwickeln sich im Vergleich zum Vorjahr positiv – Spitzenmiete bleibt stabil bei 34,50 Euro pro Quadratmeter, Durchschnittsmiete steigt auf 21,40 Euro pro Quadratmeter
  • Leerstand steigt deutlich – Leerstandsquote über 4 Prozent

Hamburg, 9. April 2024 – Zum Jahresbeginn 2024 konnte nach Angaben von Colliers ein Büroflächenumsatz von 80.100 Quadratmetern erzielt werden. Das Ergebnis unterschreitet damit um 21,5 Prozent sowohl den Vorjahreswert (102.100 Quadratmeter) als auch mit rund 32 Prozent den Zehnjahresschnitt.

Sascha Hanekopf, Regional Manager in Hamburg bei Colliers: „Aktuell befinden wir uns in einer Seitwärtsentwicklung, bei welcher der Bürovermietungsmarkt zum Jahresauftaktquartal die leicht positive Entwicklung zum Jahresende 2023 wieder abgegeben hat. Nur 17 Transaktionen konnten oberhalb von 1.000 Quadratmetern zum Jahresstart gezählt werden, währenddessen es in den vergangenen fünf Jahren fast doppelt so viele waren. Positiv hervorzuheben ist allerdings die Veränderung des Flächenumsatzes im Kleinflächensegment bis 1.000 Quadratmeter, der gegenüber 2023 rund 14 Prozent zugelegt hat und damit weiterhin einen funktionierenden Markt in dieser Größenordnung darstellt.“

Nahezu Stillstand im Großflächensegment oberhalb von 5.000 Quadratmetern registriert
Julian Muskulus, Associate Director im Großflächensegment in Hamburg bei Colliers: „Trotz der bereits bestehenden Marktschwäche im Großflächensegment hat sich die Situation nochmals verschärft. In der Größenkategorie über 5.000 Quadratmeter konnte nur ein Neuabschluss eines Beratungsunternehmens registriert werden, oberhalb von 10.000 Quadratmeter fand hingegen in diesem Quartal kein Abschluss statt. Das Flächenumsatzvolumen dieser Größenordnung beläuft sich dadurch auf lediglich circa 5.600 Quadratmeter. Damit ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr ein Einbruch um 70 Prozent. Mittlerweile nehmen Prolongationen wieder zu, da geeignete Opportunitäten am Markt begrenzt sind und die Unternehmen aufgrund der unsicheren Zeiten in Bezug auf ihre Immobilienentscheidungen risikoaverser agieren. Gleichermaßen sind auch die unsicheren Zeiten ein Punkt für den Verbleib in den aktuellen Büroflächen. Zuletzt haben ein Softwareanbieter und ein städtischer Nutzer ihre Mietverträge über insgesamt rund 18.000 Quadratmeter verlängert.“

Während letztes Jahr der IT-Bereich besonders anmietungsfreudig war und den ersten Platz belegt hat, konnten jetzt Beratungsunternehmen mit rund 24 Prozent am Transaktionsvolumen wieder die Oberhand gewinnen. Business Center mit 11 Prozent und das verarbeitende Gewerbe mit 9 Prozent folgen.

Mieten entwickeln sich im Vergleich zum Vorjahr positiv – Spitzenmiete bleibt stabil bei 34,50 Euro pro Quadratmeter, Durchschnittsmiete steigt auf 21,40 Euro pro Quadratmeter
Die Spitzenmiete von 34,50 Euro pro Quadratmeter hat binnen eines Jahres um 3,0 Prozent zugelegt und bleibt im Vergleich zum Vorquartal auf gleichem Niveau. Ebenfalls achtbar entwickelte sich die Durchschnittsmiete, die im Vergleich zum Vorjahreswert eine Veränderung von plus 1,9 Prozent auf 21,40 Euro pro Quadratmeter zeigt. Entsprechend dem Vorquartal ist es eine Steigerung um 2,4 Prozent.

Leerstand steigt deutlich – Leerstandsquote über 4 Prozent
Julian Klein, Associate Director im Mittelflächensegment in Hamburg bei Colliers: „Zum Jahresanfang hat der Leerstand in Hamburg deutlich zugelegt und befindet sich mittlerweile bei einer Leerstandsquote von 4,1 Prozent. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag diese noch bei 3,7 Prozent. Nicht mehr konforme Büroflächen werden derzeit vermehrt freigezogen. Dasselbe gilt auch für zu viel angemietete Büroflächen, die Unternehmen aus Kosten- und Effizienzgründen sowie aufgrund der stärker verbreiteten Homeoffice-Nutzung nicht mehr benötigen und dem Markt wieder zuführen. Darüber hinaus sind noch vakante, kurzfristig verfügbare Neubauflächen dazugekommen.“

Perspektive
Mit dem derzeitigen Flächenumsatzergebnis zeigt sich, wie die wirtschaftlich getrübte Stimmung vor allem auf das Großflächensegment weiterhin Einfluss nimmt. Auch der Wegfall beziehungsweise das Pausieren aktuell großer Neubauprojekte ist für Unternehmen, die auf der Suche nach einer geeigneten Bürofläche sind, kontraproduktiv. „Bis Jahresende halten wir dennoch, mit verbesserten Wachstumsaussichten in der Wirtschaft und einer gesunden Nachfrageentwicklung von Büroflächen in Hamburg, einen Flächenumsatz in einer Spanne von 430.000 bis 450.000 Quadratmetern für möglich. Damit liegen wir leicht unter dem Wert aus 2023 (452.500 Quadratmeter)“, prognostiziert Hanekopf.

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