Hamburger Büromarkt wieder auf Kurs, Vermietungsaktivitäten ziehen wie erwartet an 

  • Flächenumsatz von 363.900 Quadratmeter liegt 51 Prozent über dem Vorjahresergebnis
  • Leerstandsquote mit leichtem Anstieg auf 3,6 Prozent 
  • Spitzenmiete mit positiven Signalen – Anstieg auf 30,50 Euro pro Quadratmeter  
  • Ein drittel des Flächenumsatzes entfällt auf das Segment über 5.000 Quadratmeter

Hamburg, 7. Oktober 2021 – Mit dem Ende des dritten Quartals konnte nach Angaben von Colliers ein aggregierter Flächenumsatz mit 363.900 Quadratmeter, der damit 51 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegt, registriert werden. Bereits jetzt hat der erzielte Flächenumsatz das Gesamtergebnis von 2020 übertroffen. Mit Blick auf den langjährigen Zehnjahresdurchschnitt liegt dieser Wert sogar nur noch 1 Prozent darunter.

Sascha Hanekopf, Regional Manager in Hamburg bei Colliers: „Das dritte Quartal präsentiert sich mit einem ausgezeichneten Gesamtergebnis. Wie erwartet, hat sich die Lage am Büromarkt positiv entwickelt und zeigte rege Aktivitäten im Flächenumsatz. Und nicht nur am Büromarkt konnte sich das Marktsentiment in den Sommermonaten verbessern.“

Laut Konjunkturprognose des Ifo Instituts ist von von einer Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes auszugehen. Hierbei wird bekräftigt, dass die Wirtschaftleistung in Deutschland im dritten Quartal diesen Jahres wieder um 1,5 Prozent zunahm und somit den zum Jahresbeginn entstandenen Konjunktureinbruch (- 2,0 Prozent) wieder abfederte. Zudem ist die Arbeitslosigkeit gesunken und auch der Anteil an Kurzarbeit abgebaut worden. Demnach ist das verarbeitende Gewerbe aufgrund von Lieferengpässen immer noch unter Druck, dennoch können zumindest kontaktintensive Dienstleistungssegmente deutlich aufatmen.

Dieser Trend hat sich dementsprechend auch auf das dritte Quartal ausgewirkt. Angesichts der 150 Mietvertragsabschlüsse konnten alleine im dritten Quartal deutlich mehr gezeichnete Verträge im Vergleich zum Vorjahr (104 Abschlüsse) registriert werden. In der Einzelbetrachtung hat das dritte Quartal einen Flächenumsatz von 150.900 Quadratmeter erzielt, was damit das stärkste Einzelquartal seit dem zweiten Quartal 2019 darstellt und den erkennbaren Aufschwung deutlich unterstreicht.

Solide Entwicklung auf allen Ebenen

Roland Schroers, Head of Office Letting in Hamburg bei Colliers: „Der Büromarkt in der Hansestadt verzeichnete eine dynamische Entwicklung und ist, wie durch uns prognostiziert, lebhaft in die zweite Jahreshälfte gestartet. Für ein Drittel des Flächenumsatzes war die Größenordnung über 5.000 Quadratmeter verantwortlich. Sowohl große als auch kleine Marktakteure können ihre wirtschaftliche Situation und ihre Anforderungen mittlerweile besser einschätzen. Bestätigt wurde dies durch verstärkte Anmietungsaktivitäten, getragen durch Entscheidungen zur Umsetzung neuer Büro-Arbeitskonzepte. Weitere Gesuche sind im Markt und werden einen Nachholeffekt mit sich bringen.“

Im Vergleich zum Vorjahr legte der Flächenumsatz im Flächentyp oberhalb von 5.000 Quadratmeter mit 243 Prozent am stärksten zu, gefolgt von der Flächenkategorie 501 bis 1.000 Quadratmeter mit einem Plus von rund 48 Prozent. Bislang konnten somit seit Jahresanfang sechs Abschlüsse über 10.000 Quadratmeter und vier Abschlüsse im Segment über 5.000 bis 10.000 Quadratmeter gezählt werden.

Bemerkenswert bei den Großabschlüssen ist vor allem die Breite an unterschiedlichen Branchen, den Teilmärkten und auch den Objekten an sich. Während die Projektentwicklung IPANEMA im Teilmarkt City Nord mit der Berenberg Bank einen neuen Nutzer aus dem Banken- und Finanzsektor auf rund 19.000 Quadratmeter erhält, hat die Hamburger Staatsanwaltschaft im Michaelis Quartier – Teilmarkt City – auf 17.600 Quadratmeter angemietet. Die Techniker Krankenkasse als Eigennutzer erweitert sich in Hamburg-Bramfeld um cira 14.800 Quadratmeter. Darauf folgt die Anmietung von Sysmex Deutschland GmbH – ein Unternehmen aus dem Kreise Forschung und Entwicklung- mit rund 13.000 Quadratmeter, die nach Fertigstellung bald ihren neuen Sitz im Projekt Büro-Campus Deelböge bei Eppendorf beziehen. Den nächsten Platz stellt Signal Iduna am Kapstadring 5 dar mit ebenfalls 13.000 Quadratmeter. Wintershall Dea im Neubau denk.mal am Lohsepark vollendet das Ranking der Großnutzer mit rund 11.300 Quadratmeter.

Als Branchenvorreiter lassen sich vor allem die öffentliche Hand, Banken und Finanzen sowie der Versicherungssektor benennen. Die umsatzstärksten Teilmärkte werden klar angeführt von der Hamburger City mit 22 Prozent, gefolgt von den klassischen Bürostandorten City Süd mit 13 Prozent und City Nord mit 12 Prozent. Im Detail betrachtet ist zu erwähnen, das die City Nord am Gesamtflächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr (3,7 Prozent) durch mehrere großflächige Abschlüsse ihren Anteil deutlich steigern konnte.

Leerstand weiterhin im gesunden Bereich 

Wie erwartet zeigt das dritte Quartal keine größeren Ausschläge in der Leerstandssituation, sondern vielmehr eine gesunde Erholung der akuten Flächenknappheit. 498.800 Quadratmeter Büroflächen stehen am Hamburger Büromarkt kurzfristig zur Anmietung bereit. „Die mit 3,6 Prozent bezifferte Leerstandsquote ist erneut um 20 Basispunkte gegenüber dem Vorquartal (3,4 Prozent) gestiegen. Somit befindet sich der Leerstand seit dem dritten Quartal 2020 (2,8 Prozent) mit einem Plus von 20 Basispunkten je Quartal oder 80 Basispunkten über den gesamten Zeitraum fortlaufend in einer Anstiegsphase. Bis zum Jahresende sollte die Entwicklung so weitergehen wie bisher und stellt damit die Leerstandsprognose im Schlussquartal in einen Bereich von 4 Prozent in Aussicht“, so Schroers.

Spitzenmiete steigt auf 30,50 Euro pro Quadratmeter

Erstmals seit 2019 ist die Spitzenmiete wieder moderat um 50 Cent beziehungsweise rund 1,7 Prozent auf 30,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen und der Seitwärtsbewegung ausgebrochen. „Der wiedergewonnene Sicherheitsgedanke sowohl auf Eigentümer- als auch Nutzerseite, trägt zur grundsätzlichen Mietzinsstabilität bei. Die gewichtete Durchschnittsmiete von Neuanmietungen der vergangenen 12 Monate datiert weiterhin bei 17,90 Euro pro Quadratmeter, was dem Vorquartalsniveau entspricht. Hochwertige Büroflächen sind nach wie vor gefragt. Wir gehen auf den aktuellen Bedingungen weiterhin von einer stabilen Mietpreisentwicklung aus“, ordnet Hanekopf ein.

Ausblick für das Jahresende 

„Unsere Annahme von einer dynamischen Marktentwicklung, die auch branchenübergreifende Aktivitäten bis zum Jahresende mit sich ziehen wird, hat sich bestätigt und nach wie vor Bestand. Grundsätzlich hat sich der wirtschaftliche Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte auf dem Büromarkt gezeigt. Auch in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung stehen mit Wachstumsprognosen über 5 Prozent BIP Prognose für das nächste Jahr die Chancen gut. Im Mittelpunkt stehen jetzt zum einen die bevorstehenden Nutzeranfragen und auch die Veränderungsbereitschaft von Unternehmen. Die Covid-19-Pandemie ist zwar noch präsent, der Bedarf zur Veränderung wird jedoch vielerorts in Anmietungsaktivitäten münden, da Unternehmen die wirtschaftlichen Folgen immer besser einschätzen können“, so Schroers. „Die Perspektive für einen Flächenumsatz von 450.000 Quadratmeter wird mit einer hohen Chance bis zum Jahresende erreicht, eher wird diese Marke durchbrochen“, prognostiziert Schroers.

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