Erwartungsgemäß verhaltenes Jahresende auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt
• Transaktionsvolumen mit 2,6 Mrd. Euro leicht über Vorjahresniveau, jedoch stark beeinflusst durch großvolumige Unternehmensbeteiligungen
• Investoren auch im Schlussquartal 2022 weiterhin in Wartestellung
• Dominanter Marktanteil von Büroimmobilien bestätigt (77 Prozent)
• Assetklassenübergreifend erfolgten weitere Preiskorrekturen, Spitzenrendite für Büro- und Retailimmobilien steigt auf 3,9 Prozent
Düsseldorf, 10. Januar 2023 – Auf dem gewerblichen Investmentmarkt im Stadtgebiet Düsseldorf wurden nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers im Jahr 2022 Immobilien und Grundstücke im Wert von 2,6 Milliarden Euro gehandelt. Dieses Ergebnis wurde maßgeblich von großvolumigen, strategischen Unternehmensübernahmen und -beteiligungen zu Jahresbeginn getrieben. Allen voran ist die mehrheitliche Übernahme der Anteile an der alstria Office Reit AG durch den kanadischen Investor Brookfield zu nennen. Im Düsseldorfer Umland wurden im Gesamtjahr zusätzlich rund 240 Millionen Euro Transaktionsvolumen registriert.
Herwig Lieb, Regional Manager von Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Auch im Schlussquartal wurden nur wenige Transaktionen auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt registriert. Die Unsicherheiten bezüglich der Preisfindung halten weiter an und laufende Verkaufsverhandlungen verlängern sich oder werden ‚on hold‘ gesetzt. Mit einer schrittweisen Erholung ist mittelfristig zu rechnen, sofern sich das Zinsumfeld stabilisiert hat und die Marktbedingungen wieder als verlässlich wahrgenommen werden.“
Christian Sauer, Head of Capital Markets Nordrhein-Westfalen bei Colliers, ergänzt: „In der aktuellen Übergangsphase vom Verkäufer- zum Käufermarkt sind oftmals schwierige Preisfindungsprozesse zu beobachten. Viele geplante Verkaufsprozesse wurden auf 2023 verschoben. Zudem sehen sich Investoren auf der Käuferseite mit steigenden Anforderungen an die ESG-Konformität konfrontiert. Über einheitliche, marktübliche Bewertungsprozesse herrscht oftmals noch kein Konsens. Für das Gesamtjahr 2023 ist in der Landeshauptstadt ein etwas niedrigeres Transaktionsvolumen als im abgelaufenen Jahr 2022 zu erwarten.“
Büroimmobilien bleiben im bisherigen Jahresverlauf weiterhin die gefragteste Assetklasse. Wie gewohnt nehmen sie mit einem Anteil von 77 Prozent am Transaktionsvolumen die Spitzenposition ein, gefolgt von Grundstücks- sowie wenigen Einzelhandelstransaktionen. Das Branchenbild der Investoren auf Käuferseite präsentierte sich dabei recht diversifiziert. Auf internationale Käufer entfällt in Summe etwas mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens.
Die Preiskorrekturen am Markt setzten sich aufgrund der Entwicklungen des Zinsumfeldes und der Bau- und Finanzierungskosten im vierten Quartal assetklassenübergreifend fort. „Die Spitzenrendite für Top-Büroimmobilien in der Landeshauptstadt ist im Vergleich zum Herbst um weitere 40 Basispunkte angestiegen und notiert derzeit bei 3,9 Prozent. Auch bei den anderen Nutzungsarten ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, so liegt die Spitzenrendite für Einzelhandelsimmobilien aktuell ebenfalls bei 3,9 Prozent. Weitere mögliche Zinserhöhungen im Frühjahr 2023 werden die Preiskorrekturen in allen Assetklassen fortsetzen, die in guten Lagen zum Teil über steigende Mietpreise kompensiert werden“, resümiert Maximilian Brauwers, Teamleader Capital Markets Düsseldorf bei Colliers.
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