Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt kann Flächenumsatz im zweiten Quartal merklich steigern

• Büroflächenumsatz für das Stadtgebiet Düsseldorf im ersten Halbjahr 2022 mit 162.000 Quadratmeter deutlich über dem schwachen Vorjahresniveau (plus 66 Prozent)
• Zuwächse in allen Flächensegmenten bestätigen die solide Basis des Bürovermietungsmarktes
• Zunahme des Flächenangebotes hat sich verlangsamt – Leerstandsquote inklusive Untermietflächen nun bei 7,4 Prozent
• Mieten stabil: Spitzenmiete noch unverändert, gewichtete Durchschnittsmiete rund 9 Prozent über dem Vorjahreswert
• Vorvermietungsquote bei Projektentwicklungen für das Jahr 2022 bei knapp 75 Prozent

Düsseldorf, 06. Juli 2022 – Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Düsseldorf hat im ersten Halbjahr 2022 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von 162.000 Quadratmeter erzielt. Damit wurde das Umsatzergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes um 66 Prozent übertroffen. Zugleich hat sich im Vergleich zum Vorquartal das kurzfristig verfügbare Flächenangebot nur leicht erhöht. Die Mietpreise im Spitzensegment bleiben vorerst auf einem stabilen Niveau – für die zweite Jahreshälfte ist von einem Anstieg auszugehen. Die gewichtete Durchschnittsmiete kann im Vergleich zur Jahresmitte 2021 merklich zulegen.

Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Das Umsatzergebnis auf dem Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt hat nach einem zurückhaltenden ersten Quartal im weiteren Jahresverlauf 2022 merklich an Fahrt aufgenommen. Vor dem Hintergrund der sich aktuell eintrübenden Konjunktur in Deutschland bleibt es abzuwarten, ob sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Festzuhalten bleibt, dass die Entscheidungsbereitschaft der Unternehmen für neue Mietverträge zur Jahresmitte hin deutlich zugenommen hat. Für das Gesamtjahr 2022 ist unter Berücksichtigung der aktuellen Gesuche am Markt ein Büroflächenumsatz im Bereich von mindestens 290.000 Quadratmeter zu erwarten.“

Im Vergleich zur schwachen ersten Jahreshälfte 2021 ist ein deutliches Plus von 66 Prozent im ersten Halbjahr 2022 festzuhalten. Dabei ist hervorzuheben, dass sich diese positive Entwicklung des Flächenumsatzes auf nahezu alle Größenklassen erstreckt. Während im vergleichbaren Vorjahreszeitraum keine Transaktion im Segment über 5.000 Quadratmeter zu vermelden war, entfallen vier Abschlüsse des laufenden Jahres auf diese Größenklasse. Weitere zehn Abschlüsse sind im Segment über 2.000 Quadratmeter zu finden – ein Plus von 40 Prozent zum Vorjahreswert. Mit einem Zuwachs von gut 67 Prozent präsentierte sich das Flächensegment zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmeter ebenfalls sehr anmietungsfreudig. Die beiden kleinsten Größenklassen unter 1.000 Quadratmeter erzielten jeweils das gute Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes. „In Summe entfallen gut 40 Prozent des gesamten Flächenumsatzes in der Landeshauptstadt auf die beiden kleinsten Flächensegmente bis 1.000 Quadratmeter, die weiterhin die solide Basis des Vermietungsmarktes darstellen“, ergänzt Ergüney.

Die räumliche Verteilung der Mietverträge konzentrierte sich im bisherigen Jahresverlauf auf vier Teilmärkte. Der Teilmarkt Düsseldorf-Nord konnte mit 42.300 Quadratmeter den höchsten Flächenumsatz verbuchen. Dahinter folgt der Hafen mit knapp 38.000 Quadratmeter und der Teilmarkt Linksrheinisch mit 18.400 Quadratmeter. Zudem konnte die Innenstadt fast ausschließlich durch Mietvertragsabschlüsse im kleinen bis mittleren Segment einen Umsatz von knapp 18.000 Quadratmeter generieren. Bei der Branchenverteilung auf dem Gesamtmarkt sind die Beratungsunternehmen wieder deutlich an die Spitze. Mit einem Anteil von 24 Prozent sind sie führend, gefolgt von den Branchen Öffentliche Verwaltung (16 Prozent) und der IT-Branche (8 Prozent).

Im Verlauf der vergangenen 12 Monate haben sich die kurzfristig verfügbaren Flächenüberhänge im Stadtgebiet Düsseldorf erwartungsgemäß erhöht, jedoch hat sich seit dem Frühjahr 2022 die Zunahme des Flächenangebotes deutlich verlangsamt. Als Ergebnis notiert die Leerstandsquote inklusive Untermietflächen zur Jahresmitte bei 7,4 Prozent (entsprechend 593.800 Quadratmeter Leerstand). „Die aktuelle Entwicklung der Leerstandssituation deckt sich mit unserer letztjährig aufgestellten Prognose. Dabei ist anzumerken, dass sich das Niveau der Untermietflächen nahezu unverändert bei gut 6 Prozent Anteil am Gesamtleerstand eingependelt hat“, kommentiert Herwig Lieb, Regional Manager bei Colliers in Nordrhein-Westfalen, die Entwicklung.

Die Mietpreisentwicklung in der Landeshauptstadt zeigte sich im bisherigen Jahresverlauf, wie auch schon im gesamten Vorjahr, sehr stabil. Die Spitzenmiete im CBD notiert unverändert bei 28,50 Euro pro Quadratmeter. Für die zweite Jahreshälfte ist ein nachhaltiger Anstieg der Spitzenmiete realistisch. Die gewichtete Durchschnittsmiete konnte sich im Jahresvergleich um 9 Prozent merklich erhöhen auf nun 17,80 Euro pro Quadratmeter. Damit nähert sich die Durchschnittsmiete erstmalig der 18,00 Euro-Marke.

Im ersten Halbjahr wurden Fertigstellungen in Höhe von gut 52.000 Quadratmeter mit einer Vorvermietungsquote von 81 Prozent registriert. Für das Gesamtjahr 2022 sind in Summe Fertigstellungen von knapp 117.000 Quadratmeter angekündigt, drei Viertel sind bereits an Nutzer vergeben. Im Folgejahr 2023 wird die Flächenpipeline in der Landeshauptstadt mit insgesamt 46.000 Quadratmeter merklich kleiner. Die Vorvermietungsquote liegt hier derzeit bei etwas mehr als 50 Prozent. „Für die kommenden Monate gilt es, die Projektplanungen teilweise neu zu bewerten, da das Finanzierungsumfeld in Kombination mit der aktuellen Dynamik der Baukostenentwicklung erhebliche Auswirkungen auf den Markt hat. Nichtsdestotrotz hat der Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt seine Schwächephase überwunden, was besonders eindrucksvoll an der bereits merklich gestiegenen Durchschnittsmiete deutlich wird. Dieser Trend wird sich in der zweiten Jahreshälfte auch im Spitzensegment zeigen“, kommentiert Ergüney abschließend.

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