Deutliche Belebung am Frankfurter Büromarkt im zweiten Quartal

  • Flächenumsatz fast 50 Prozent über dem Vorjahr
  • Mietwachstum dank Projektanmietungen
  • Leerstand steigt weiter an

Frankfurt am Main, 7. Juli 2021 – Im zweiten Quartal 2021 wurde auf dem Bürovermietungsmarkt in Frankfurt am Main inklusive Eschborn und Offenbach Kaiserlei nach Angaben von Colliers ein Flächenumsatz von circa 167.000 Quadratmetern erzielt. Das Vorjahresergebnis wurde damit um fast 50 Prozent übertroffen, wenngleich der langjährige Schnitt um gut 20 Prozent verfehlt wurde.

Stephan Bräuning, Head of Office Letting Deutschland bei Colliers: „Nachdem schon im ersten Quartal eine leichte Nachfragebelebung registriert werden konnte, hat sich der Aufwärtstrend in den letzten drei Monaten verstärkt. Sinkende Covid-19-Fallzahlen und Öffnungen haben offenbar bei zahlreichen Unternehmen die Entscheidungen zugunsten neuer Büroflächen angetrieben, so dass mit rund 91.000 Quadratmetern fast doppelt so viel Fläche umgesetzt wurde wie im zweiten Quartal 2020.”

Die gestiegene Nachfrage spiegelte sich vor allem in höheren Umsätzen im kleinflächigen Segment bis 500 Quadratmeter sowie im Bereich zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmetern wider, wo insgesamt 21 Abschlüsse registriert wurden. Die größte Vermietung im Jahresverlauf tätigte der Nahrungsmittelkonzern Nestlé im Projekt „Kreisler“ am Baseler Platz mit knapp 20.000 Quadratmetern. Anton Holler, Regional Manager Frankfurt bei Colliers: „Dieser Abschluss zeigt einmal mehr, dass internationale Großnutzer besonderen Wert auf moderne und maßgeschneiderte Büroflächen legen. Neben der Ausstattung spielt hier auch die zentrumsnahe Lage mit einer entsprechenden verkehrlichen Anbindung eine wichtige Rolle.“

Bedingt durch die Großabschlüsse von Nestlé sowie dem Eigennutzer Siemens aus dem ersten Quartal vereinten die Teilmärkte Hauptbahnhof/Westhafen und Airport die größten Umsatzanteile auf sich. Verglichen mit 2019 konnten aber auch diese Teilmärkte keine Aktivität wie im „Vor-Corona-Jahr“ verzeichnen.

Leerstandsanstiege vor allem in der Peripherie

Der Leerstand ist auch im zweiten Quartal unverändert auf knapp 870.000 Quadratmeter angestiegen, was einer Leerstandsquote von 7,5 Prozent entspricht. Bräuning: „Aktuell zeigen sich, wie bereits vor Beginn der Pandemie, deutliche Unterschiede zwischen den zentralen und peripheren Teilmärkten. Gerade in der Peripherie nahmen die Vakanzen im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich zu, insbesondere in Bestandsgebäuden. Die höchsten Leerstandsquoten wiesen daher Eschborn mit über 17 Prozent sowie Niederrad mit fast 14 Prozent auf.“

Weitgehend unbeeindruckt von den Leerstandsanstiegen blieb das Anmietungsgeschehen in Projektentwicklungen, so dass die Belegungsquoten trotz der coronabedingten Nachfragerückgänge hoch sind. So sind von den rund 180.000 Quadratmetern Bürofläche, die 2021 neu auf den Markt gelangen, bereits 75 Prozent belegt. Für 2022 liegt die Quote bei einem ebenfalls hohen Wert von 58 Prozent. „Anmietungen in Hochhäusern und Projekten wie ONE oder Junghof Plaza haben sich auch auf die Mietentwicklung ausgewirkt. So konnte die gewichtete Durchschnittsmiete im Vergleich zum Vorquartal um 0,50 Euro pro Quadratmeter auf 23,00 Euro pro Quadratmeter ansteigen. Die Spitzenmiete notierte unverändert bei 45,00 Euro pro Quadratmeter“, so Holler.

Ausblick

In den vergangenen Monaten haben sich die Wechselwirkungen zwischen politischen Entscheidungen, den Corona-Wellen und dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt deutlich gezeigt. Vor allem die erste Jahreshälfte sorgte für ein historisch schwaches Ergebnis im Jahr 2020 und auch in 2021 zeigen die Marktzahlen noch lange keine Rückkehr zum Vorkrisenniveau. „Die erhoffte Belebung ist zwar im zweiten Quartal eingetreten, allerdings fahren viele Unternehmen bezüglich neuer Standortentscheidungen weiter ‚auf Sicht‘ und schieben nun langsam wieder Suchprozesse an. Unter Berücksichtigung der Gesuche sollte ein Jahresergebnis von rund 400.000 Quadratmetern erzielbar sein. Ein erneuter Lockdown im Herbst könnte jedoch die noch fragile Erholung am Vermietungsmarkt schnell wieder zunichte machen“, so Bräuning abschließend.

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