Colliers: Flexibilität und Zusammenarbeit am Arbeitsplatz sind Wachstumsfaktoren im Bürobeschäftigungssektor der EU

Beschäftigungsniveau könnte 2016 den 2008 erreichten Höchstwert übertreffen

München, 19. Mai 2016 – 2016 könnte das erste Jahr werden, in dem das Beschäftigungsniveau im Bürosektor innerhalb der Europäischen Union den letzten Spitzenwert des Jahres 2008 übertrifft. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Studie „EMEA Offices: Is Flexibility the Future?“ des Immobilienberatungsunternehmens Colliers.

Der Bericht zeigt, dass das Beschäftigungsniveau im Bürosektor in der EU um 5 Millionen gewachsen ist. Dies entspricht einem Zuwachs um 4,3 Prozent in den letzten zehn Jahren und eine Steigerung des bisherigen Spitzenwerts, der 2008 erreicht wurde.

Wolfgang Speer, Managing Partner Occupier Services bei Colliers in Deutschland: „Ein Zuwachs um nur 4,3 Prozent mag auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen. Berücksichtigt man jedoch die Auswirkungen von Outsourcing und Offshoring in der EU, der Weltfinanzkrise von 2008 bis 2012 und die Folgen der Sparpolitik auf den öffentlichen und den privaten Sektor, sind die Aussichten im Bereich Bürobeschäftigung in der EU durchaus positiv zu bewerten.“

Die Studie verdeutlicht die positive Wirkung, die die Auslagerung von Dienstleistungen auf bestimmte Teile der EU hat. Südosteuropa, Mittel- und Osteuropa sowie die baltischen Staaten verzeichnen allesamt ein Wachstum zwischen sechs und 15 Prozent, wobei das Niveau jedoch insgesamt niedrig ist. Aus der Untersuchung geht zudem hervor, dass der Bürobeschäftigungsmarkt in Großbritannien und Irland in den letzten zehn Jahren unter den westeuropäischen Volkswirtschaften am stärksten gewachsen ist. Hier belief sich das Wachstum zwischen 2005 und 2015 auf 9,8 Prozent, während in den DACH-Staaten, Frankreich und den Beneluxstaaten der Vergleichswert lediglich zwischen 1 und 5 Prozent betrug.

Susanne Kiese, Head of Research bei Colliers Deutschland: „Dieses Wachstum haben die liberalen Volkswirtschaften ihrer Fähigkeit zu verdanken, schnell auf Veränderungen reagieren zu können und Investitionen aus dem privaten Sektor anzulocken. Auch zeigt sich hier ihr flexiblerer Ansatz in der Arbeitsmarktpolitik. Im Zuge der Finanzkrise gewannen sowohl abhängige  als auch selbständige Beschäftigungsverhältnisse an Gewicht. So erreichten diese Länder einen Beschäftigungszuwachs. In Skandinavien geht das Wachstum auf ähnliche Ursachen zurück. Dort spielt der Technologiesektor eine zentrale Rolle beim Strukturwandel.“

Der Report belegt aber auch, dass es innerhalb der EU eindeutige Gewinner und Verlierer beim Beschäftigungswachstum gibt. So verläuft das Wachstum in Westeuropa deutlich moderater. Hier wuchs die Bürobeschäftigung um lediglich 1,8 Prozent, in Südeuropa ist d sie dagegen seit 2005 um 4,6 Prozent geschrumpft.

Kiese: „Deutschland hat sich zwar erholt, wird aber von einem bereits hohen Beschäftigungsstand geprägt. In Frankreich verläuft das Wachstum eher verhalten und wird dadurch gebremst, dass der Arbeitsmarkt nicht weiter flexibilisiert wird. In Südeuropa stellt sich das Arbeitsmarktwachstum komplexer dar. Spanien und Italien werden durch ihr restriktives und unflexibles Arbeitsrecht blockiert und genau wie in kleineren Ländern wie Portugal und Griechenland liegt die Jugendarbeitslosigkeit hier bei über 40 Prozent. Die gute Nachricht lautet allerdings, dass sich eine Trendwende in diesen Ländern aufgrund von Reformen, die Unternehmen mehr Flexibilität verschaffen sollen, abzeichnet.“

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Flexibilität, Zusammenarbeit und die Fähigkeit zum Wandel am Arbeitsplatz und bei der Arbeitskultur die Wachstumsschlüssel in der EU sind. Speer: „Da immer mehr mobile und technologisch versierte Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt drängen, gehen wir davon aus, dass wir uns in Europa immer stärker an neuen Wegen der Arbeitskultur orientieren werden.“

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