Bürovermietungsmarkt Frankfurt erneut mit solidem Ergebnis

•    Flächenumsatz rund 17 Prozent über Vorjahresniveau
•    Reduzierung der Untermietflächen sorgt für Leerstandsrückgang
•    Verändertes Wirtschaftsumfeld kurzfristig ohne große Auswirkungen auf den Bürovermietungsmarkt

Frankfurt a.M., 05. Oktober 2022 – Auf dem Bürovermietungsmarkt in Frankfurt am Main, inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, wurde in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 ein Flächenumsatz von rund 297.400 Quadratmetern registriert. Das Vorjahresniveau wurde mit diesem Ergebnis um etwa 17 Prozent übertroffen, wenngleich der Zehnjahresdurchschnitt um knapp 7 Prozent unterschritten wurde.

Marc Nickel, Head of Office Letting Frankfurt bei Colliers: „Die stabile Verfassung des Bürovermietungsmarktes der ersten Jahreshälfte wurde durch ein solides Ergebnis im dritten Quartal bestätigt. Mit einem Flächenumsatz von rund 107.000 Quadratmetern in den Monaten Juli bis September wurde die 300.000 Quadratmeter-Marke nur knapp unterboten und ein erneuter Anstieg im Vorjahresvergleich verzeichnet. Das dritte Quartal hat gezeigt, dass Nutzer unterschiedlichster Größenklassen, trotz der aktuell unsicheren und herausfordernden wirtschaftlichen Situation, bereit sind, Mietverträge zu unterzeichnen.“ Die größte Vermietung im dritten Quartal und gleichzeitig bis dato größte Anmietung des Jahres wurde von einer deutschen Privatbank getätigt, die rund 18.600 Quadratmeter Bürofläche in der Gallusanlage 8 im Bankenviertel anmieten wird.

Steigende Nachfrage nach Flächen mit hoher Qualität

Marc Nickel: „In der Büroimmobilienwelt befinden wir uns aktuell in einer Zeit des Wandels. Dominierend sind hierbei die Themen ESG und New Work, die sowohl Vermieter als auch Mieter vor Herausforderungen stellen. Dieser Wandel, der sich entsprechend in den Anforderungsprofilen der Nutzer widerspiegelt, resultiert in einer zunehmenden Nachfrage nach hochwertigen Bestandsflächen oder Erstbezugflächen in Neubauprojekten. Dieser Trend beschränkt sich nicht auf bestimmte Lagen Frankfurts, sondern ist teilmarktübergreifend erkennbar und wurde auch in diesem Quartal bestätigt. Beispielhaft hierfür stehen die prosperierenden B-Lagen Eschborn und Ostend-West, die mehrere Anmietungen in Projektentwicklungen im Mietpreissegment von 20,00 bis 25,00 Euro pro Quadratmeter registrieren konnten.“

Mietpreise im Quartalsverlauf mit Seitwärtsbewegung

Die Spitzenmiete von 46,00 Euro pro Quadratmeter bleibt aktuell aufgrund von vereinzelten Absorptionen in Premium-Hochhäusern auf einem stabilen Niveau. Die gewichtete Durchschnittsmiete über alle Neuabschlüsse der letzten zwölf Monate liegt wie im Vorquartal unverändert bei 22,80 Euro pro Quadratmeter. In den kommenden Quartalen ist aufgrund des allgemein steigenden Preisniveaus sowie der höheren Bau- und Ausbaukosten von einem Aufwärtstrend der Spitzen- und Durchschnittsmieten auszugehen, der durch den Mangel an kurzfristig verfügbaren Flächen mit modernem Ausbaustandard forciert wird.

Leerstand im dritten Quartal gesunken – Anstieg in kommenden Quartalen zu erwarten

Der Leerstand im Bürovermietungsmarkt Frankfurt ist im Quartalsverlauf auf rund 962.000 Quadratmetern gesunken, was einem Rückgang der Leerstandsquote zum Vorquartal um 60 Basispunkte auf 8,3 Prozent entspricht. Dies ist wesentlich durch die Verschiebung des Bezugszeitpunktes großflächiger Untermietflächen begründet, die damit nicht mehr zum kurzfristig zur Verfügung stehenden Leerstandsvolumen gezählt werden. Der Anteil des Untermietflächenangebotes geht damit von 16 auf 11 Prozent zurück. Nickel: „Abgesehen vom Rückgang der Untermietflächen, der nicht in einer Absorption begründet liegt, ist der Leerstand im Quartalsvergleich nahezu unverändert. In den kommenden Quartalen und Jahren rechnen wir allerdings mit einem stetigen Anstieg der Vakanzen. Hauptursache wird der Umzug großer Unternehmen in fertiggestellte Projektentwicklungen sein, was das Freiwerden großflächiger Bestandsflächen nach sich zieht.“

Fazit und Ausblick

Marc Nickel resümiert: „Der Frankfurter Bürovermietungsmarkt zeigt sich aktuell weiterhin von den veränderten makroökonomischen Bedingungen unbeeindruckt und verzeichnet ein zum jetzigen Zeitpunkt solides Ergebnis. Angesichts der regen Aktivität am Markt gehen wir auch von einem dynamischen Schlussquartal aus, sodass insgesamt ein Flächenumsatz von rund 440.000 bis 470.000 Quadratmetern für das Gesamtjahr erzielt wird, glaichbedeutend mit einer erneuten Steigung zum Vorjahr. Die aktuell sich negativ entwicklelnden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden den Bürovermietungsmarkt zeitversetzt mit drei bis vier Quartalen beeinflussen und die Stimmung etwas dämpfen. Dennoch ist kein Einbruch wie zu Beginn der Corona-Pandemie zu erwarten. Die Vielzahl an bekannten Gesuchen über alle Größenklassen und Branchen hinweg sowie die steigende Nachfrage nach modernen ESG-konformen Flächen werden weiterhin für Dynamik am Bürovermietungsmarkt Frankfurt sorgen.“

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