Berliner Bürovermietungsmarkt mit verhaltenem Jahresauftakt

  • 120.000 Quadratmeter Flächenumsatz im ersten Quartal 2025
  • Spitzenmiete steigt auf 47,50 Euro pro Quadratmeter
  • Öffentliche Hand mit erneut fast 25 Prozent Marktanteil
  • Großabschlüsse bleiben zunächst aus

Berlin, 08. April 2025 – Nach Angaben von Colliers wurden im ersten Quartal 2025 auf dem Berliner Büromarkt 120.300 Quadratmeter Bürofläche umgesetzt. Es ist das schwächste erste Quartal der letzten fünf Jahre. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024, in dem 140.600 Quadratmeter umgesetzt wurden, ist dies ein Rückgang um 14 Prozent. Die Anzahl der Abschlüsse stieg jedoch um 26 Prozent auf 174 an, sodass eine deutliche Zunahme der Marktaktivität beobachtet werden konnte.

Christian Leska, Head of Business Development und Head of Office Letting bei Colliers in Berlin, führt aus: „Der Berliner Bürovermietungsmarkt startet sehr verhalten ins erste Quartal 2025. Die Nachfrage im Flächensegment bis 1.000 Quadratmeter bleibt weiterhin stark und macht mittlerweile einen Marktanteil von 44 Prozent aus. Trotz insgesamt sinkendem Flächenumsatz konnte das Flächensegment von 1.000 bis 2.000 Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Zuwachs von 86 Prozent verzeichnen und stieg von 18.300 auf 34.000 Quadratmeter. Die in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu beobachtende Erholung bei den Großgesuchen schlägt sich zum Jahresauftakt nicht in Abschlüssen nieder. In der Folge gibt es nur eine einzelne Vermietung über 5.000 Quadratmeter. Der größte Abschluss des Quartals geht dabei auf das Konto des Jobcenters des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf, das etwa 7.700 Quadratmeter anmietet.“

Aufwärtstrend der Spitzenmiete hält an 

Die Spitzenmiete konnte auch im ersten Quartal 2025 weiter zulegen und notiert aktuell bei 47,50 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Zuwachs von 6,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Objekte wie das kürzlich nach Sanierung fertiggestellte „Center am Potsdamer Platz“ sowie das sich im Bau befindliche Projekt „Fürst“ verbuchen aktuell ein hohes Mieterinteresse. Die aufgerufenen Mietpreise liegen bei über 45,00 Euro pro Quadratmeter und stehen damit sinnbildlich für die ungebrochene Nachfrage nach Premium-Produkt in den besten Lagen. Gegensätzlich dazu zeigt sich die Entwicklung der Durchschnittsmiete. Diese notiert nach den ersten drei Monaten des Jahres bei 27,70 Euro pro Quadratmeter und hat damit, zumindest temporär, aufgrund des ausgeweiteten Flächenangebots deutlich nachgegeben.

Leerstandsquote steigt weiter an

Zum Ende des ersten Quartals standen rund 1,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung. Die Leerstandsquote liegt damit aktuell bei 7,7 Prozent, was einem Anstieg von 140 Basispunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet. Ohne die am Markt angebotenen Untermietflächen liegt die Leerstandsquote bei 6,7 Prozent, was gerade im internationalen Vergleich mit Metropolen wie London und Paris einen moderaten Wert darstellt. Die Projekt-Pipeline bleibt bis Ende 2026 noch gut gefüllt. In Berlin befinden sich derzeit 1,1 Millionen Quadratmeter Bürofläche im Bau, die zur Vermietung bestimmt sind. Es ist daher mit einem weiteren, kurzzeitigen Leerstandsanstieg im Jahresverlauf zu rechnen.

Zuversichtlicher Ausblick für das Jahr 2025

„Der Berliner Büromarkt hat einen schwachen Auftakt in 2025 hinter sich – eine Entwicklung, die sich aus unserer Sicht im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird“, sagt Kemal Zeyveli FRICS, Regional Manager bei Colliers in Berlin, abschließend. „Wir erwarten für 2025 eine kontinuierliche Entwicklung des Flächenumsatzes und halten das Erreichen von 500.000 bis 550.000 Quadratmetern für möglich. Die aktuelle Marktsituation spricht weiterhin für einen Mietermarkt. Vermieter müssen daher auch in 2025 einen attraktiven Mix aus Lagequalität, Ausbaustandard und Preisgestaltung bieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Spitzensegment sehen wir eine weitere Verknappung des Angebotes und eine Fortsetzung des Spitzenmieten-Wachstums.“

 

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