Abwartende Haltung auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt im zweiten Quartal 2022

•    Transaktionsvolumen in der ersten Jahreshälfte bei 1,53 Milliarden Euro, bedingt durch großvolumige strategische Unternehmensübernahmen und -beteiligungen zu Jahresbeginn
•    Investmentmarkt in der Landeshauptstadt im zweiten Quartal 2022 in Wartestellung
•    Größter Marktanteil von Büroimmobilien bestätigt (86 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen)
•    Assetklassenübergreifend erfolgen Preiskorrekturen, Spitzenrenditen für Büroimmobilien nun bei 3,30 Prozent

Düsseldorf, 8. Juli 2022 – Auf dem gewerblichen Investmentmarkt im Stadtgebiet Düsseldorf wurden nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers im ersten Halbjahr 2022 Immobilien und Grundstücke im Wert von 1,53 Milliarden Euro gehandelt. Wenngleich im zweiten Quartal nur eine überschaubare Anzahl von Transaktionen abgeschlossen wurde, wurde das Halbjahresergebnis des Vorjahres (750 Millionen Euro) aufgrund der großvolumigen strategischen Unternehmensübernahmen und -beteiligungen zu Jahresbeginn in etwa verdoppelt. Im Düsseldorfer Umland wurden in der ersten Jahreshälfte zusätzlich rund 200 Millionen Euro Transaktionsvolumen registriert.

Herwig Lieb, Regional Manager von Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Im zweiten Quartal wurden wenig Transaktionen auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt registriert. Als Ergebnis beläuft sich das Transaktionsvolumen in den vergangenen drei Monaten auf 170 Millionen Euro. Preiskorrekturen erfolgen derzeit assetklassenübergreifend und laufende Verkaufsverhandlungen verlängern sich oder werden zunächst ‚on hold‘ gesetzt.“

Christian Sauer, Head of Capital Markets Nordrhein-Westfalen bei Colliers, ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass die bestehenden Unsicherheiten bezüglich der Preisfindung über den Sommer weitestgehend ausgeräumt werden können. Davon wird maßgeblich das Transaktionsgeschehen der zweiten Jahreshälfte abhängen. Aller Voraussicht nach wird mindestens die 2 Milliarden Euro-Marke am Jahresende erreicht sein. Die Abschlüsse werden sich insbesondere auf das Schlussquartal konzentrieren.“

Büroimmobilien bleiben im ersten Halbjahr in der Anlegergunst weiter am höchsten. Wie gewohnt nehmen sie mit einem Anteil von 86 Prozent am Transaktionsvolumen die Spitzenposition ein, gefolgt von wenigen Einzelhandels- und Grundstückstransaktionen sowie Mischnutzungsobjekten. Käuferseitig dominierten aufgrund der Übernahme eines 91,6 prozentigen Shares der alstria Office REIT AG durch den kanadischen Assetmanager Brookfield internationale Akteure mit einem Anteil von 78 Prozent am Transaktionsvolumen.

Das Branchenbild der Investoren auf Käuferseite präsentierte sich im ersten Halbjahr recht diversifiziert. Hinter den dominanten Vermögensverwaltern konnten sich Offene Immobilienfonds / Spezialfonds auf dem zweiten Rang platzieren. Auch die Verkäufergruppen präsentierten sich wieder recht breit gefächert, wobei REITs, Vermögensverwalter sowie Immobilien AGs die höchsten Transaktionsvolumina generierten. Das erste Halbjahr war eindeutig von Portfolio-Transaktionen geprägt, denn in Summe entfiel lediglich 31 Prozent des Transaktionsvolumens auf Einzel-Deals.

Die Preiskorrekturen erfolgen derzeit assetklassenübergreifend, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen. Die Spitzenrendite für Büroimmobilien haben ihr historisch niedriges Niveau verlassen und notieren derzeit bei 3,30 Prozent, dem Stand zur Jahresmitte 2020. Jedoch gibt es aufgrund der wenigen abgeschlossenen Transaktionen in den letzten drei Monaten nur limitierte Marktevidenzen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den anderen Nutzungsarten zu beobachten. „Es ist jedoch anzumerken, dass dieser Renditestand eine Momentaufnahme darstellt, die einem extrem komplexen Zusammenspiel unterschiedlichster Einflussfaktoren unterliegt“, resümiert Maximilian Brauwers, Teamleader Capital Markets Düsseldorf bei Colliers.

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