Stuttgarter Investmentmarkt trotz hoher Nachfrage nur mit durchschnittlichem Halbjahresergebnis

Stuttgart, 6. Juli 2021 – Auch im ersten Halbjahr des Jahres 2021 stand der Stuttgarter Immobilieninvestmentmarkt nach Angaben von Colliers noch unter dem Einfluss der Corona-Krise. Mit einem verzeichneten Transaktionsvolumen von circa 560 Millionen Euro konnte das Ergebnis des Vorhalbjahres (circa 653 Millionen Euro) trotz reger Nachfrage im risikoaversen Core-Segment nicht ganz erreicht werden. Damit lag das Transaktionsvolumen der Landeshauptstadt im übergeordneten Trend der deutschen Top-7-Standorte, die überwiegend gegenüber dem Vorjahreszeitraum Verluste zu verzeichnen hatten. Für den Stuttgarter Immobilieninvestmentmarkt ist jedoch zu berücksichtigen, dass das Ergebnis im ersten Halbjahr 2020 im Wesentlichen durch das erste Quartal getragen wurde, das damals nur marginal durch die Corona-Krise beeinflusst wurde. Weiterhin wirkte, wie bereits in den vergangenen Jahren, das äußerst limitierte Angebot restriktiv auf das Transaktionsvolumen.

Mit einem Anteil von circa 448 Millionen Euro entfiel das Gros dieses Volumens auf gewerbliche Investments. Hier standen insbesondere Büroimmobilien mit circa 169 Millionen Euro sowie gemischt genutzte Objekte mit circa 97 Millionen Euro im Fokus der Investoren. Der größte Abschluss des ersten Halbjahres wurde jedoch im Hotelsegment verzeichnet. Für rund 137 Millionen Euro erwarb Union Investment für den Publikumsfonds „Uniimmo: Deutschland“ in einem Forward-Deal den Hotelturm am Mailänder Platz von Strabag Real Estate (SRE). Der Turm mit über 60 Meter Höhe und rund 30.000 Quadratmeter BGF entsteht im Europaviertel unweit des Hauptbahnhofs und soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Weitere circa 112 Millionen Euro stellten stark nachgefragte wohnwirtschaftliche Investments, deren Volumen jedoch angebotsbedingt ebenfalls unter seinen Möglichkeiten blieb. Zu nennen ist hier insbesondere ein von der Epple-Gruppe an die Wirtgen Invest verkauftes Wohnprojekt am Stafflenberg für rund 100 Millionen Euro. Auch die Anzahl der Transaktionen blieb mit 17 Deals gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (27 Deals) zurück.

Frank Leukhardt, Head of Capital Markets bei Colliers in Stuttgart: „In unsicheren Zeiten stehen Sicherheit und Stabilität im Fokus der Investoren, rund 90 Prozent der im ersten Halbjar transferierten Objekte sind dem risikoaversen Core- und Core Plus-Segment zuzuordnen. Wie uns aktuelle Verkäufe zeigen, ist das Vertrauen der Investoren in die Robustheit des Stuttgarter Büromarktes angesichts anhaltend geringer Leerstände und bundesweit vergleichsweise niedriger Capital-Values in 2021 zurecht hoch.“

Der nicht allein Pandemie-bedingt weiter gestiegene Wunsch nach einem hohen Maß an Sicherheit, lässt über nahezu alle Assetklassen die Spitzenrenditen auf niedrigem Niveau verharren. So liegt nach Aussage von Leukhardt aktuell die Spitzenrendite für Premium-Büroinvestments in Stuttgart bei rund 3,00 Prozent.

Konnten in 2020 Versicherungen und Projektentwickler noch den höchsten Anteil am Transaktionsvolumen auf sich vereinen, war es im ersten Halbjahr 2021 mit rund 170 Millionen Euro die Investorengruppe der Offenen Immobilienfonds und Spezialfonds. Maßgeblich hierzu beigetragen hat der Verkauf des bereits genannten Hotelturms am Mailänder Platz. Auf Verkäuferseite zeigten sich Projektentwickler mit einem Volumen von rund 313 Millionen Euro besonders aktiv. Zu nennen ist hier beispielsweise der Verkauf der Rotebühlstraße 125, die bereits im ersten Quartal durch FOM Invest von der Südwestbank für rund 50 Millionen Euro erworben wurde.

„Trotz der weiterhin spürbaren Corona-Auswirkungen begünstigen äußerst niedrige Finanzierungskosten, Negativzinsen auf Einlagen und ein robuster Stuttgarter Bürovermietungsmarkt die Nachfragedynamik auf dem Investmentmarkt der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir eine deutlich höhere Transaktionstätigkeit als im ersten Halbjahr, wodurch das Transaktionsvolumen des Vorjahreszeitraums (1,2 Milliarden Euro) in jedem Fall übertroffen wird“, so Leukhardt abschließend.

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