Münchner Investmentmarkt startet solide in das Jahr 2022

  • Transaktionsvolumen erreicht 900 Millionen Euro
  • Renditen bleiben stabil
  • Pipeline bis zur Jahresmitte gut gefüllt

München, 06. April 2022 – Laut Angaben von Colliers International wurden im ersten Quartal 2022 auf dem Münchner Markt für Gewerbeimmobilien Transaktionen im Wert von knapp 900 Millionen Euro getätigt. Das entspricht einem Anstieg von 73 Prozent gegenüber dem ruhigen Jahresauftakt aus dem Vorjahr, liegt jedoch leicht unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 1,05 Milliarden Euro.

Béla Tarcsay, Head of Capital Markets in München: “Nachdem zum Ende des letzten Jahres viele laufende Transaktionsprozesse noch über die Ziellinie gebracht wurden, wurde ein ruhigerer Jahresauftakt erwartet worden. Umso erfreulicher ist es, dass im Vorjahresvergleich ein deutlich höherer Umsatz erzielt wurde und damit trotz der neuen Unsicherheiten ein solider Jahresauftakt geglückt ist”.

Mit den Verkäufen des umfassend sanierten Olympia Business Center am Georg-Brauchle-Ring sowie des an BMW vermieteten Bestandsgebäudes NEXT in Milbertshofen, entfallen zwei Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich auf den Münchner Norden. Ein beachtlicher Anteil von knapp einem Drittel des Transaktionsvolumens entfiel auf Gebäude im Münchner Umland. Hier wechselten mehrere Bürogebäude mit langfristig gesicherten Cashflow den Eigentümer, darunter beispielsweise die Philip-Morris-Repräsentanz in Gräfelfing.

Insgesamt zogen Bürogebäude 79 Prozent des gehandelten Volumens auf sich. Acht Prozent entfielen auf Industrie- und Logistikimmobilien. In den übrigen Nutzungsklassen gab es nur vereinzelte Transaktionen. Rund drei Viertel des Transaktionsvolumens waren dem Core- oder Core-Plus-Segment zuzuordnen. „Auch Objekte aus dem opportunistischen oder Value-Add-Segment stoßen nach wie vor auf Interesse. Angesichts des gestiegenen Büroflächenangebots und schwierigeren Finanzierungsbedingungen agieren Investoren hier jedoch vorsichtiger und gewichten Leerstandsrisiken höher als dies noch in der Phase der extrem niedrigen Flächenverfügbarkeit der Fall war. Trotzdem ist das Vertrauen in München als Standort ungebrochen, und es gibt weiterhin zahlreiche Investoren, die den Markteintritt in der bayerischen Landeshauptstadt suchen,“ so Béla Tarcsay weiter.

Die Renditen verharren aufgrund der hohen Nachfrage für sichere Objekte auf ihrem niedrigen Niveau. Die Spitzenrendite für Büroimmobilien lag Ende des ersten Quartals unverändert bei 2,65 Prozent. Während die Tendenz im Core-Bereich sogar weiterhin nach unten zeigt, deuten sich in den opportunistischeren Segmenten des Marktes jedoch keine weiter sinkenden Renditen an.

„Alle Akteure müssen sich derzeit an das sich rasch verändernde Umfeld anpassen, weshalb Prozesse auf dem Immobilienmarkt zunehmend mehr Zeit in Anspruch nehmen als üblich. Das Anziehen des Vermietungsmarkts seit Mitte letzten Jahres stärkt das Vertrauen in den Markt, dem gegenüber stehen die großen Unsicherheiten über das Ausmaß der Folgen des Krieges in der Ukraine. Massive Baukostensteigerungen und Inflationsentwicklung stellen seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesene Rahmenbedingungen dar. Die deutlich anziehende Inflation sorgt für stark anhaltendes Interesse nach Immobilien mit wertgesicherten Mietverträgen. Investoren verhalten sich in diesem Marktumfeld zunehmend selektiver, werden jedoch nach wie vor in allen Risikoklassen aktiv sein. Der Umsatz wird auch in 2022 wieder stark von Anlagen in Core- und Core-Plus-Produkten geprägt sein,“ sagt Achim Degen, Regional Manager Bayern bei Colliers.

Für den weiteren Jahresverlauf ist mit anhaltend hoher Aktivität auf dem Investmentmarkt zu rechnen, da sich der Zinsanstieg bis auf Weiteres wohl in Grenzen halten wird. Zahlreiche Transaktionen befinden sich bereits im Verkaufsprozess und werden in den nächsten Monaten zum Abschluss kommen. Die zunehmenden Unsicherheiten werden ein ähnlich hohes Volumen wie im Vorjahr verhindern, ein Übertreffen des zehnjährigen Mittels von rund sechs Milliarden Euro ist aber möglich.

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