Kölner Investmentmarkt zeigt trotz schwieriger Rahmenbedingungen solides Halbjahresergebnis

• Kölner Stadtgebiet im ersten Halbjahr 2022 bei 700 Millionen Euro Transaktionsvolumen
• Investmentmarkt zeigt nach starkem Jahresauftakt zur Jahresmitte hin reduzierte Marktaktivität
• Büroimmobilien für 43 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich
• Spitzenrenditen für Büroimmobilien steigen zum Vorquartal um 25 Basispunkte auf 3,30 Prozent
• Core-Objekte weiterhin hoch im Kurs bei Investoren

Köln, 08. Juli 2022 – Auf dem gewerblichen Investmentmarkt im Stadtgebiet Köln wurden nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers im ersten Halbjahr 2022 Immobilien im Wert von 700 Millionen Euro gehandelt. Das Ergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes wurde dabei um rund 7 Prozent unterschritten. Trotz eines zunächst starken Jahresauftaktquartals zeigt der Kölner Investmentmarkt zur Jahresmitte hin eine reduzierte Marktaktivität durch ausbleibende Transaktionen. Im zweiten Quartal war lediglich ein Zuwachs um rund 100 Millionen Euro Transaktionsvolumen zu verzeichnen.

Herwig Lieb, Regional Manager von Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Wir beobachten seit dem zweiten Quartal eine verstärkte Zurückhaltung der Investoren. Die Transaktionsprozesse haben sich deutlich verlangsamt. Baukostensteigerungen, Lieferengpässe, steigende Zinsen und stetig wachsende staatliche Regulatorien stellen die Immobilienbranche nicht nur im Rheinland vor neue Herausforderungen.“

Christian Sauer, Head of Capital Markets Nordrhein-Westfalen bei Colliers, kommentiert die Entwicklung der Renditen: „Preiskorrekturen erfolgen derzeit assetklassen- und standortübergreifend. Die Rendite für Top-Büroimmobilien in Köln hat sich im zweiten Quartal um 25 Basispunkte erhöht und hat sich damit wie bereits zur Jahresmitte 2021 wieder bei 3,30 Prozent eingependelt. Damit haben die Spitzenrenditen ihr historisch niedriges Niveau fürs Erste verlassen.“

Büroimmobilien bleiben weiter hoch in der Anlegergunst, wie sich bei der Analyse des Transaktionsvolumens nach Assetklassen im ersten Halbjahr 2022 zeigt. In gewohnter Weise nahmen Büroimmobilien mit einem Anteil von 43 Prozent am Transaktionsvolumen die Spitzenposition ein, gefolgt von Mischnutzungs- und Einzelhandelstransaktionen. Insbesondere im Core-Segment bleibt die Nachfrage nach Büroimmobilien ungebrochen hoch und macht im bisherigen Jahresverlauf insgesamt zwei Drittel der Büro-Transaktionen aus.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr kommen internationale Käufer im ersten Halbjahr auf ein Drittel des gesamten Transaktionsvolumens. Auf Verkäuferseite treten die internationalen Akteure nach wie vor mit einem Anteil von knapp 12 Prozent in Erscheinung. Das Branchenbild der Investoren auf Käuferseite präsentierte sich in 2022 mit einem Schwerpunkt auf den Offenen Immobilienfonds / Spezialfonds. Auf der Verkaufsseite ist der höchste Anteil den Projektentwicklern / Bauträgern zuzuschreiben.

Räumlicher Schwerpunkt des Transaktionsgeschehens ist der Teilmarkt City, auf den mit rund 60 Prozent mehr als die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens entfällt. Mit etwas Abstand folgen die Teilmärkte Ossendorf / Niehl (17 Prozent) und Ehrenfeld / Braunsfeld (14 Prozent). Alle anderen Teilmärkte spielten im bisherigen Jahresverlauf eine untergeordnete Rolle. Portfolio-Deals verdreifachen ihren Anteil am Transaktionsvolumen zum Vorjahr auf 30 Prozent, maßgeblich getrieben durch die Übernahme der alstria Office REIT AG.

„Der Kölner Investmentmarkt hat sich nach einem außergewöhnlich guten Jahresauftakt mit einem zurückhaltenden Ergebnis zur Jahresmitte präsentiert. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ist für das laufende Jahr zu erwarten, dass das Gesamtjahresergebnis unterhalb des 10-Jahres-Durchschnittes von rund 1,8 Milliarden Euro bleiben wird. Die Krisen der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die Marktteilnehmer schnell an neue Gegebenheiten anpassen können, sodass gegen Ende des Jahres wieder mit einer Belebung des Transaktionsmarktes gerechnet werden kann“, schätzt Sauer die weiteren Aussichten für 2022 abschließend ein.

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