Großabschlüsse der öffentlichen Hand befeuern Halbjahresergebnis auf Kölner Bürovermietungsmarkt

  • Büroflächenumsatz für das Stadtgebiet Köln im ersten Halbjahr 2021 mit 110.000 Quadratmeter deutlich über Vorjahresniveau (plus 29 Prozent)
  • Drei Großabschlüsse der öffentlichen Hand sorgen für 44 Prozent des Flächenumsatzes der ersten Jahreshälfte 
  • Flächenangebot hat nur marginal zugenommen – Leerstandsquote inklusive Untermietflächen mit 2,6 Prozent weiterhin auf sehr niedrigem Niveau
  • Spitzenmiete leicht höher, gewichtete Durchschnittsmiete legt um 15 Prozent merklich zu und sichert sich damit erstmalig die Spitzenposition in Nordrhein-Westfalen, noch vor der Landeshauptstadt
  • Vorvermietungsquote bei Projektentwicklungen für das laufende Jahr bei hohen 85 Prozent

Köln, 8. Juli 2021 – Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln hat im ersten Halbjahr 2021 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von 110.000 Quadratmeter erzielt. Damit wurde das Umsatzergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes um 29 Prozent übertroffen. Dabei präsentierte sich die öffentliche Hand mit drei Großabschlüssen zum wiederholten Male als Treiber des Flächenumsatzes. Diese drei Verträge summierten sich auf rund 44 Prozent des gesamten Flächenumsatzes der ersten Jahreshälfte. Bei den kurzfristig verfügbaren Flächenüberhängen gab es nur wenig Bewegung. Die Leerstandsquote erhöhte sich nur marginal auf 2,6 Prozent. Eine Zunahme von Untermietflächen ist in der Domstadt bislang nicht zu beobachten.

Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Einmal mehr sorgt die öffentliche Verwaltung für ein umsatzstarkes Halbjahresergebnis auf dem Kölner Bürovermietungsmarkt. Gleichwohl war die erste Hälfte des zweiten Jahres unter Corona-Bedingungen in den kleinen und mittelgroßen Flächensegmenten weiterhin von mieterseitiger Zurückhaltung geprägt.“

Anders als in der Landeshauptstadt Düsseldorf waren die Treiber des Büroflächenumsatzes in der ersten Jahreshälfte die beiden Flächensegmente über 2.000 Quadratmeter. Vier Anmietungen sind dem Bereich über 5.000 Quadratmeter zuzuordnen, weitere acht Abschlüsse dem Segment über 2.000 Quadratmeter. Dementsprechend haben diese zwei genannten Größenklassen im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum deutliche Zuwächse gezeigt. Dagegen präsentierten sich die restlichen Flächensegmente zurückhaltender, konnten aber nichtsdestotrotz an die Ergebnisse des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes anknüpfen.

Die räumliche Verteilung der Mietverträge konzentrierte sich im bisherigen Jahresverlauf insbesondere auf zwei Teilmärkte. Der Teilmarkt City konnte mit einem Flächenumsatz von 32.100 Quadratmeter den Spitzenrang sichern, dicht gefolgt vom Teilmarkt Sülz / Lindenthal / Klettenberg, der mit der Interimsanmietung des Justizzentrums NRW den zweithöchsten Flächenumsatz (30.000 Quadratmeter) verbuchen konnte. Dahinter folgt der Teilmarkt Ehrenfeld / Braunsfeld mit einem guten Umsatzergebnis (16.000 Quadratmeter). Bei der Branchenverteilung nimmt die Öffentliche Verwaltung mit einem Umsatz von rund 49.000 Quadratmeter die Spitzenposition ein, mit großem Abstand gefolgt von den Beratungsunternehmen (knapp 13.000 Quadratmeter).

Die Flächenüberhänge in der Domstadt konnten in den vergangenen Jahren konstant abgebaut werden. Als Ergebnis wurde durch die Flächenknappheit der Vermietungsumsatz zunehmend ausgebremst. Die kurzfristig verfügbaren Flächenüberhänge lassen sich zur Jahresmitte 2021 auf 207.600 Quadratmeter beziffern. Im Vorjahresvergleich hat sich somit die Leerstandsquote um 10 Basispunkte nur marginal erhöht und liegt mit 2,6 Prozent weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Untermietflächen spielen bislang noch keine nennenswerte Rolle. „Eine weitere Erhöhung des Leerstandes hätte mittelfristig durchaus positive Auswirkungen auf den Markt, da insbesondere für Großnutzer wieder mehr Anmietungsoptionen in Bestandsimmobilien bestehen würden“, kommentiert Ergüney die Entwicklung.

Im weiteren Jahresverlauf ist die Fertigstellung von zahlreichen Projektentwicklungen zu erwarten. Jedoch werden die Auswirkungen auf die Leerstandssituation eher gering sein, denn die Vorvermietungsquote beträgt heute bereits hohe 85 Prozent. Erst die für 2022 avisierten Fertigstellungen in Höhe von 119.000 Quadratmeter könnten einen größeren Einfluss haben, denn hier liegt die Vorvermietungsquote derzeit nur bei knapp 50 Prozent. Jedoch ist zu erwarten, dass das zweite Halbjahr 2021 zu einer deutlichen Erhöhung der Vorvermietungsquote für das Folgejahr beitragen wird.

Die Mietpreisentwicklung in Köln setzte im bisherigen Jahresverlauf ihre positive Entwicklung aus dem Jahr 2020 weiter fort. Die gewichtete Durchschnittsmiete für das gesamte Stadtgebiet hat im Jahresvergleich um satte 15 Prozent zugelegt und liegt aktuell mit 17,00 Euro pro Quadratmeter auf einem neuen Rekordwert. „Damit hat der Kölner Bürovermietungsmarkt bei der Durchschnittsmiete erstmalig das aktuelle Niveau der Landeshauptstadt übertroffen und sich die Spitzenposition in Nordrhein-Westfalen gesichert, was die positive Entwicklung und die anhaltende Flächenknappheit eindrucksvoll bestätigt. Die Spitzenmiete notiert derzeit stabil bei 25,75 Euro pro Quadratmeter“, ergänzt Ergüney.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Kölner Bürovermietungsmarkt das erste Halbjahr 2021 mit einem sehr umsatzstarken Ergebnis abgeschlossen hat. „Jedoch gilt es hierbei zu differenzieren. Einerseits präsentierte sich die Öffentliche Hand als Umsatztreiber, andererseits zeigten sich die kleinen und mittelgroßen Flächensegmente erwartungsgemäß noch eher zurückhaltend. Besonders erwähnenswert ist das neu erzielte Rekordhoch bei der gewichteten Durchschnittsmiete. Für das Gesamtjahr 2021 ist ein Büroflächenumsatz von rund 225.000 Quadratmeter realistisch“, so Ergüney abschließend.

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