Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt leicht unter Vorjahresniveau
- Südliches Stadtgebiet umsatzstärkster Teilmarkt
- Handelsunternehmen größte Nutzergruppe
- Mieten bleiben auf einem stabilen Niveau im Vergleich zum Vorquartal
Berlin, 16. Juli 2024 – Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt generierte in der ersten Jahreshälfte 2024 einen Flächenumsatz von rund 111.100 Quadratmetern, was einem Rückgang von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Fünfjahresdurchschnitt wurde um rund 54 Prozent verfehlt.
Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in Berlin: „Zwar war das zweite Quartal leicht stärker als das erste, trotzdem konnte der Berliner Markt nicht an die Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen. Seit Ende des letzten Jahres registrieren wir aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Quartale eine schwächelnde Nachfrage. Die Anzahl der Gesuche war im zweiten Quartal weiterhin niedrig, während das Flächenangebot durch Leerstände und Untermietflächen deutlich gestiegen ist. Besonders das Berliner Umland ist aufgrund der geringen Nachfrage nach Big Box Logistik davon betroffen.“
Großvolumige Abschlüsse bleiben aus
Fokus der Nutzer lag auf dem kleinteiligen bis mittleren Flächensegment, das für 59 Prozent des Flächenumsatzes verantwortlich war. Mit 43 Prozent fand die Mehrheit der Abschlüsse im Bereich von 1.001 bis 3.000 Quadratmeter statt. Der größte Abschluss des zweiten Quartals ist auf die Anmietung eines Logistikdienstleisters zurückzuführen. Das Unternehmen, spezialisiert auf Verpackungsdienstleistungen, siedelte sich im Teilmarkt Stadt Süd mit über 8.000 Quadratmetern an. Zweitgrößter Abschluss fand im Teilmarkt Stadt Nord statt. Hier mietete ein Nahrungsergänzungsmittelhersteller über 7.000 Quadratmeter an. Insgesamt fanden über 70 Prozent des Flächenumsatzes im Stadtgebiet statt. Stärkste Nutzergruppe in der ersten Jahreshälfte 2024 bildeten mit einem Anteil von rund 46 Prozent am Flächenumsatz Handelsunternehmen, gefolgt von Logistikdienstleistern mit 22 Prozent und Unternehmen aus dem Produzierenden Gewerbe mit 16 Prozent. Gemessen an der Anzahl der Abschlüsse waren Handelsunternehmen sogar für fast die Hälfte aller Vermietungen verantwortlich.
Mieten bleiben auf Niveau des Vorquartals
Zum Ende des ersten Halbjahres lag die Spitzenmiete in der Logistikregion Berlin bei 7,90 Euro/ Quadratmeter und ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gestiegen. Die Durchschnittsmiete wies ein Wachstum von 8 Prozent auf und liegt derzeit bei 7,00 Euro/ Quadratmeter. Die Spitzenmiete im Umland konnte mit 14 Prozent das höchste Wachstum verzeichnen und lag bei 6,50 Euro/Quadratmeter, während die Spitzenmiete im Stadtgebiet ein solides Wachstum von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufwies (8,20 Euro/Quadratmeter).
„Während die Mieten in der Region Berlin im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum aufweisen, sind sie im Vergleich zum ersten Quartal stabil geblieben. Aufgrund der schwächelnden Nachfrage und des gestiegenen Angebots gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend bis Ende des Jahres fortführen wird”, bemerkt Rebák.
Investmentmarkt springt an
Nach Ablauf des ersten Halbjahres 2024 verzeichnete der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ein Transaktionsvolumen von rund 134 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 53 Prozent und einer Verdopplung im Vergleich zum Vorquartal.
„Der Standort Berlin profitiert von seinem Hauptstadtbonus und ist für Investoren ein interessanter Investmentmarkt. Allgemein beobachten wir eine stärkere Dynamik am Investmentmarkt. So stehen Logistikimmobilien weiterhin im Fokus der Nutzer und weisen in der ersten Jahreshälfte stabile Renditen auf“, abschließend Rebák.
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