Shutterstock 428931133 Kl

Verschmelzung von Online- und Offlinehandel

Egal ob in der Bahn, im Supermarkt oder auf der Couch – wir sind zu jeder Zeit und an jedem Ort online und kommen als Konsument mit einer Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten und Produkten in Berührung. Vom Klick bis zum finalen Kauf dauert es gerade einmal wenige Minuten.

Dank der Digitalisierung ist der Onlinehandel in Deutschland unaufhaltsam und steigert seine Umsätze von Jahr zu Jahr – für 2018 prognostiziert der Handelsverband Deutschland (HDE) einen Umsatz von ca. 53 Mrd. €, was nochmal einem Plus von ca. 10 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Und immer mehr klassische Handelsunternehmen springen auf den Online-Zug auf, um den Anschluss nicht zu verlieren. In 30 Jahren, heißt es, soll der Einzelhandel einen vollständigen Paradigmenwechsel erfahren und E-Commerce der Motor des Einzelhandels sein.

 

Verschmelzung von Online- und Offlinehandel

Der stationäre Handel hingegen erlebt aktuell einen starken Wandel und verzeichnet jährlich sinkende Besucherzahlen. Dennoch sind sich viele Experten sicher, dass der Onlinehandel den stationären Handel nicht ablösen wird. Metropolen wie München, Hamburg, Köln und Frankfurt könnten als Shopping-Destinationen zukünftig sogar an Bedeutung gewinnen.

Grenzen verschwinden

Konsumenten nutzen heutzutage eine Vielzahl von Informationskanälen und Point of Sales. Der Wunsch-Fernseher beispielsweise, wird online ausgesucht, es werden Erfahrungsberichte dazu gelesen und das Modell mit anderen Typen verglichen bevor das Produkt letztendlich im Geschäft begutachtet und mit nach Hause genommen wird. (ROPO: Research online, Purchase offline). Laut einer Studie des HDE geht mehr als die Hälfte des Umsatzes in stationären Geschäften (Nonfood) einer Informationssuche im Internet voraus. Kunden bewegen sich zwischen den verschiedenen Kanälen und das Smartphone und Tablet dient dabei als Verbindung zwischen realer und virtueller Welt. Vielfalt und Flexibilität beim Einkaufen machen den eigentlichen Prozess zu einem wahren Shopping-Erlebnis.

Aktuelle Trends und Entwicklungen

Einzelhändler rüsten daher auf und setzen verstärkt auf Omnichannel- bzw. Multichannel-Konzepte, um die möglichen Synergien aus digitalem und analogem Handel zu nutzen. Connected Commerce steht für die Verbindung und Verschmelzung des Onlinehandels mit dem stationären Handel. Dabei entstehen verschiedene Wege. Erst kürzlich stellte der Schuhhersteller Gabor sein neues E-Commerce-Konzept vor, bei dem Handelspartner vor Ort in den Lieferprozess integriert werden. Bestellungen werden im ersten Schritt an den zum Kunden nächstgelegenen Händler weitergeleitet. Sofern dieser die Ware nicht vorrätig hat, übernimmt Gabor den Versand über sein zentrales Lager.

Aber nicht nur der klassische, stationäre Handel versucht online neue Vertriebswege zu erschließen, auch Onlinehändler entdecken zunehmend die Vorteile eines stationären Point of Sale. Als Beispiele für Onlinehändler, die sich in die Fußgängerzone wagen, gelten unter anderem Amazon oder DocMorris-Filialen. In den USA gibt es mittlerweile eine Reihe von Amazon-Buchläden – unter anderem im Time Warner Center in New York. Im Sortiment nur Bestseller und Bücher mit einer Online-Kundenbewertung von mindestens 4,8. Der Shop dient in erster Linie dazu, die Produkte zu entdecken, direkt im Laden zu kaufen oder sich nach Hause liefern zu lassen und mit weiteren Dienstleistungen und Services von Amazon wie zum Beispiel „Prime“ in Berührung zu kommen.

Herausforderung Big Data

Die Handelsbranche agiert nach den Bedürfnissen der Kunden – und die wollen abhängig von der Situation sowohl online als auch offline Zugang zu Produkten haben. Aus diesem Grund wird verstärkt in die Prozessoptimierung und den Informationstransfer investiert. Die Herausforderungen sind dabei vor allem die Bündelung und Verarbeitung von Informationen (Big Data) und die bestmögliche logistische Verknüpfung der verschiedenen Kanäle.

 


Weitere Artikel von diesem Autor:

Büroflächen für Startups mieten in München

Worauf Start-ups bei der Bürosuche in München achten sollten

Der Einzug in ein erstes Büro ist für Start-ups oft so spannend wie der Umzug junger Menschen in die erste eigene Wohnung. Allerdings gibt es bei der Anmietung gewerblicher Immobilien einiges zu bedenken. Ein aktueller Leitfaden von Colliers gibt Tipps. Die Lage Klar, dass sich viele Münchner Startups in der Innenstadt und den umliegenden Vierteln […]
Büromarkt München Neubau 2024

Aus Mietersicht: Der Büromarkt München 2024

Die rezessive Phase in der deutschen Wirtschaft, dauerhaft etablierte Möglichkeiten zum Remote Working und steigende ESG-Anforderungen in der Geschäftsstrategie haben dazu geführt, dass Unternehmen in der Wahl neuer Bürostandorte in München 2023 eher zurückhaltend waren. Mit Blick auf kommende Fertigstellungen neuer Büroflächen bietet aber gerade das Jahr 2024 spannende Flächenoptionen. Für Unternehmen, die etwas langfristiger […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Homeoffice Studie

Homeoffice bleibt und führt zur Anpassung von Bürokonzepten in Deutschland

Die Etablierung von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bürokonzepte zu überdenken und anzupassen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt. In unserer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut beleuchten wir diese Veränderungen und zeigen, inwieweit Unternehmen ihre Büroflächen anpassen, auf Desk Sharing setzen und Besprechungs- sowie Sozialräume ausbauen. Ein zentrales Ergebnis: […]
Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Alt Und Neu5 Kopie

Obsoleszenzen von Büros – Wohnen und Life Science als Ausweg?

In Folge von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen sowie verschärften ESG-Anforderungen steht der Büroimmobilienmarkt vor einem Wandel. Unsere aktuelle Studie in Kooperation mit Garbe Institutional Capital und PwC zeigt, dass rund 75 Millionen Quadratmeter Bürofläche in deutschen A- und B-Städten von wirtschaftlicher Obsoleszenz bedroht sind – ein Volumen, das den prognostizierten Nachfragerückgang von bis zu 24 […]
Mehr