Online Video Conference Social Distancing Business Meeting

Die Konnektivität von Büroimmobilien

Für Projektentwickler und Bestandshalter kann es sich lohnen, den Digitalisierungsgrad ihrer Büroimmobilien zertifizieren zu lassen. Schließlich ist eine Vielzahl von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen auf der Suche nach Objekten mit einer starken digitalen Infrastruktur, die ihnen Performancevorteile in der Büroarbeit sichert. Zusammen mit dem Marktführer WiredScore haben wir den Einfluss der sogenannten Konnektivitätszertifikate auf die Mietpreise von Büroimmobilien untersucht. Mit ersten spannenden Ergebnissen für die Standorte Frankfurt und München.

London als Ausgangspunkt

Den Impuls für die gemeinsame Analyse von Colliers und WiredScore für den deutschen Markt hat eine WiredScore-Studie zum Bürostandort London gegeben. Ergebnis dieser Studie war, dass für ihren Digitalisierungsgrad zertifizierte Objekte in London eine Mietpreissteigerung von durchschnittlich 5 Prozent im Vergleich zu ähnlichen, nicht zertifizierten Bürogebäuden erzielen. In Stadtteilen außerhalb des Zentrums der Stadt können die Mietpreise sogar um bis zu 15 Prozent gesteigert werden, wenn ein entsprechender Nachweis zur Konnektivität vorliegt.

Unsere Analyse für Frankfurt und München

Auf dieser Basis haben wir uns die Frage gestellt, ob ein ähnlicher Trend wie in London auch in Deutschland zu erkennen ist. Um eine möglichst gute Vergleichbarkeit zu London zu erzielen, haben wir uns auf die Bankenmetropole Frankfurt und den teuersten deutschen Bürostandort München fokussiert. Die Ergebnisse der Analyse wurden anschließend in Gesprächen mit Projektentwicklern und Bestandshaltern validiert. An den Frankfurter A-Standorten haben wir aktuell eine durchschnittliche Mietpreissteigerung von etwas über 3 Prozent durch ein WiredScore-Zertifikat ermittelt. Außerhalb des Zentrums sind Steigerungen von bis zu 12 Prozent durch den Nachweis einer guten digitalen Infrastruktur zu beobachten. Für München sieht es ähnlich aus, allerdings sind hier die Unterschiede in den Randlagen stärker. Im Stadtzentrum liegt das Potenzial zur Mietpreissteigerung bei etwas über 3 Prozent, in den Randlagen sind es bis zu 19 Prozent mehr Mieteinnahmen, die durch ein Zertifikat zur digitalen Performance erzielt werden können.

Die nächsten Schritte

Die gemeinsame Analyse von Colliers und WiredScore zeigt erste Tendenzen für den deutschen Markt auf und gibt gute Impulse zur weiteren Erforschung des Zusammenhangs zwischen Ertragspotenzial und digitaler Leistungsfähigkeit einer Büroimmobilie. Mit den gesammelten Erkenntnissen und unserem weiteren Know-how beraten wir Projektentwickler und Bestandshalter gerne bei der Positionierung ihrer Immobilien als digitale Performance-Hubs.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Neue Bürolösungen frühzeitig angehen

Neue Bürolösungen frühzeitig angehen

Der deutsche Büromarkt ist so komplex wie nie zuvor: Immer mehr Unternehmen aus verschiedensten Branchen haben die Vorteile von New Work erkannt und wollen ihre Bürowelten entsprechend umgestalten. Gleichzeitig bestimmen in denselben Unternehmen immer häufiger ESG-Richtlinien mit klaren Vorgaben zur CO2 Reduktion die Entscheidung, welche Flächen angemietet werden sollen und welche nicht. Hinzu kommen die […]
New York, Manhattan. High Buildings View From Below Against Blue

Steigende Baukosten: Die Folgen in der Bürovermietung

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine trifft die deutsche Immobilienwirtschaft vor allem wegen der Knappheit an Rohstoffen und Baumaterial für Neu- und Bestandsentwicklungen. Baukosten steigen. Fertigstellungstermine können sich um Wochen und Monate verzögern. Was jetzt zählt, ist eine kompetente Beratung, um in der komplexen Gemengelage die besten Lösungen für Mieter und Vermieter zu entwickeln. Die […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Stranded Assets

Stranded Assets

Obsoleszenzrisiken einer Bestandsimmobilie im Rahmen einer Nachhaltigkeitsbetrachtung Der Begriff „stranded assets“ ist im Kontext der Überprüfung von Nachhaltigkeitskriterien (ESG) bei Immobilientransaktionen sowie beim Risikomanagement von Immobilienportfolien wieder in Mode gekommen. Durch die Zuspitzung auf einen sogenannten „stranding-asset-point“ wird seine Sinnhaftigkeit in der Immobilienbranche kontrovers diskutiert. Denn dieser bezeichnet das „unerwartete“ drastische Absinken der Ertragskraft oder […]
Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

Ein Drittel der institutionellen Investoren in Deutschland muss die ESG-Perfomance des eigenen Immobilien-Portfolios noch bestimmen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Universal Investment, an der Kreditinstitute, Pensionsreinrichtungen, öffentlich-rechtliche-Einrichtungen und weitere Unternehmen mit einem verwalteten Immobilienvermögen von insgesamt 13,5 Milliarden Euro teilgenommen haben. Es gibt Handlungsbedarf Die Umfrage zeigt einmal mehr, wie viel […]
Mehr