Bild Berlin Vergesellschaftung

Vergesellschaftung verschärft Wohnungsmangel

Vor knapp zwei Jahren haben sich die Berliner in einem Volksentscheid für die Vergesellschaftung von Immobilienunternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen im Bestand entschieden. Eine Experten-Kommission kam jetzt zu dem Ergebnis: Vergesellschaftungen von Wohnungsunternehmen sind mit dem Berliner Landesgesetz vereinbar und verhältnismäßig.

Auch wenn Befürworter nun jubeln: Die Aufgabe des Gremiums war es, die juristische Machbarkeit eines Vergesellschaftungsrahmengesetzes zu überprüfen, nicht aber die politische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit. Und diese darf doch sehr stark angezweifelt werden.

Das gemeinsame Ziel aller ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraumes, was vor allem durch ein breites Wohnungsangebot erreichbar ist. Vergesellschaftung aber schafft keine einzige neue Wohnung. Ganz im Gegenteil: Die Aussicht darauf schreckt viele Wohnungsbauer ab. Erst recht, wenn die Entschädigung für eine solche Vergesellschaftung unterhalb des Verkehrswertes ausfallen könnte, was laut Kommission möglich ist.

Vergesellschaftung kostet das Land Berlin viele Milliarden Euro. Dieses Geld muss stattdessen in den dringend benötigten Neubau von Wohnungen oder die Sanierung bestehender Häuser investiert werden. Das ist die einzige Möglichkeit, dem Wohnungsmangel zu entgegnen und tatsächlich bezahlbare Mieten zu fördern.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Residential Blog

Mieten sind in Deutschland (noch) bezahlbar

Kaum ein Thema wurde in den vergangenen Monaten so emotional diskutiert, wie der Bereich Wohnen. Umso wichtiger ist es, in Zeiten hitziger Debatten fundierte Analysen durchzuführen und für Transparenz am Markt zu sorgen. Dazu leistet der Report „Residential Investment 2023/24 – Wohn- und Geschäftshäuser im Überblick“ einen wichtigen Beitrag. Der Marktbericht analysiert die 52 größten […]
Wohninvestment

Wohninvestment: Re-Pricing überwiegend abgeschlossen

Die erste Jahreshälfte 2023 zeigte sich im institutionellen Wohninvestmentsegment insgesamt verhalten, wobei im zweiten Quartal eine leichte Verbesserung im Sentiment als auch beim Investmentvolumen zu beobachten war. Transaktionsvolumen von 4,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr So fiel das Transaktionsvolumen im zweiten Quartal mit 2,6 Milliarden Euro etwas höher aus als noch im Auftaktquartal, so dass […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Obsoleszenzrisiken

Bis zu 69 % der Büroimmobilien von Veralterung bedroht

In den deutschen Top-7-Standorten sind bis zu 69 Prozent der Büroimmobilien von Veralterung bedroht und könnten zu „Stranded Assets“ werden. Das geht aus einer Analyse von Colliers zu den Obsoleszenzrisiken auf dem Büroimmobilienmarkt in Deutschland hervor. Baualter und Standort sind ausschlaggebend Klassifiziert wurde der Bürobestand unter anderem nach Baujahresklassen. Die Entwicklung ist dabei deutlich: Stärker […]
Residential Blog

Mieten sind in Deutschland (noch) bezahlbar

Kaum ein Thema wurde in den vergangenen Monaten so emotional diskutiert, wie der Bereich Wohnen. Umso wichtiger ist es, in Zeiten hitziger Debatten fundierte Analysen durchzuführen und für Transparenz am Markt zu sorgen. Dazu leistet der Report „Residential Investment 2023/24 – Wohn- und Geschäftshäuser im Überblick“ einen wichtigen Beitrag. Der Marktbericht analysiert die 52 größten […]
Mehr