AdobeStock 636197385 1920x1080
Felix von Saucken

Felix von Saucken

Chief Executive Officer | Germany

[email protected]

Trendwende bei Finanzierung von Wohninvestments

Die Finanzierungsbedingungen für Wohninvestments in Deutschland verbessern sich aktuell wieder spürbar. Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank lag der Zins für einen zehnjährigen Wohnungsbaukredit an private Haushalte im November 2023 noch im Durchschnitt bei 4,2 Prozent. Laut neuesten Erhebungen der Interhyp sehen wir für Januar 2024 am Markt aber bereits zehnjährige Finanzierungen mit einem durchschnittlichen Zins von 3,4 Prozent. Das ist eine sehr erfreuliche Korrektur von 80 Basispunkten in nur zwei Monaten.

Verbesserte Finanzierungsbedingungen und gesunkene Kaufpreise

Das heißt, nicht nur unsere Analysten bei Colliers, sondern auch die finanzierenden Banken gehen davon aus, dass wir die Spitze des Zinsniveaus Ende 2023 erreicht hatten und der Leitzins perspektivisch noch im Laufe des Jahres 2024 wieder etwas absinken wird. Hinzu kommt, dass sich die Kaufpreise in den letzten drei Quartalen stabilisiert haben und zwar auf einem Niveau, das um bis zu 30 Prozent niedriger ist als in der Hochpreisphase.

Private und institutionelle Investoren können profitieren

In Summe wird deutlich: Der Zeitpunkt zum Ankauf von Wohnimmobilien ist zurzeit sehr gut, wenn die angebotenen Objekte den Qualitätsanforderungen des Käufers entsprechen. Das gilt für private Käufer ebenso wie für institutionelle Investoren, die größere Investmentvorhaben nicht mehr allein mit Eigenkapital stemmen müssen, sondern ihr Investment mit einer verbesserten Finanzierung stützen können. Unsere Prognose ist, dass es in einzelnen Teilsegmenten bereits im Jahresverlauf 2024 voraussichtlich wieder zu Preisanstiegen kommen wird. Daher gibt es derzeit ein besonders attraktives Zeitfenster für Anlageentscheidungen, zumal auch wieder mehr Produkt im Markt ist als noch vor einem Jahr.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Wohnen in Europa: Wie viel Mietbelastung ist zumutbar?

Wohnen in Europa: Wie viel Mietbelastung ist zumutbar?

Der stagnierende Neubau in Deutschland führt zwangsläufig zu steigenden Wohnmieten. In diesem Kontext liegt die Frage nah, wie hoch die Mietbelastung in Relation zum Haushaltseinkommen ist und welche Mietbelastung insgesamt noch als zumutbar gelten kann. Im europäischen Vergleich mag die durchschnittliche deutsche Mietbelastungsquote von 24,5 Prozent zunächst als empörend erscheinen, aber ein Aufschrei ist hier […]
Daten zu Baubeginnen ab 2026 endlich verfügbar

Daten zu Baubeginnen ab 2026 endlich verfügbar

Endlich ist es soweit. Ein neues Gesetz sorgt ab 2026 dafür, dass Daten zu Baubeginnen vorliegen werden, die für unser Geschäft in der Immobilienwirtschaft von großem Nutzen sein werden und seit längerer Zeit eingefordert wurden. Warum sind diese Daten so wichtig? Die bisherigen Informationen zu Baugenehmigungen und Baufertigstellungen sagen nichts darüber aus, wann Bauaktivitäten von […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Colliers in Warschau

Nachfrageboom aus China – Warum chinesische Unternehmen 2025 vermehrt Logistikimmobilien in Europa anmieten

Im ersten Halbjahr 2025 ist eine klare Zunahme der Anmietungsaktivität chinesischer Kunden im europäischen Logistikmarkt zu verzeichnen. Besonders in Deutschland, den Benelux-Staaten und Osteuropa steigt der Flächenumsatz durch Unternehmen aus China deutlich an. Getrieben durch die zunehmende Relevanz des Onlinehandels, steigenden Bedarf nach Endkundennähe, strategischen Anpassungen innerhalb der Lieferketten und vor allem durch die amerikanische […]
EU-Taxonomie: Bedeutung und Herausforderungen bei der Immobilientransaktion

EU-Taxonomie – Bedeutung und Herausforderung bei der Immobilientransaktion

Die EU-Taxonomie ist ein zentrales Klassifikationssystem zur Bewertung wirtschaftlicher Aktivitäten. Für die Immobilienbranche bedeutet sie einen Paradigmenwechsel: Im Fokus steht hierbei die Taxonomiekonformität – also die Erfüllung technischer Bewertungskriterien hinsichtlich der Umweltverträglichkeit der Immobilie. Gerade im Rahmen von Immobilientransaktionen stellt die Anwendung der EU-Taxonomie Marktteilnehmer vor neue Herausforderungen. Derzeit fehlen jedoch in Deutschland geeignete Dateninfrastrukturen […]
Dresden

Dresdner Büromarkt bleibt stabil und attraktiv für Unternehmen

Der Dresdner Bürovermietungsmarkt präsentiert sich weiterhin stabil. Gleichzeitig schafft die Wirtschaftsförderung der Stadt gute Bedingungen für Nutzer und Investoren von Büroimmobilien. Im Gesamtjahr 2024 wurde mit einem Flächenumsatz von 89.100 Quadratmeter ein leicht unterdurchschnittliches, aber solides Ergebnis erzielt. Umsatzanker war dabei vor allem das kleinteilige Segment bis 500 Quadratmeter. Steigender Bedarf an modernen Flächen Wir […]
Mehr