EU-Taxonomie: Bedeutung und Herausforderungen bei der Immobilientransaktion

EU-Taxonomie – Bedeutung und Herausforderung bei der Immobilientransaktion

Die EU-Taxonomie ist ein zentrales Klassifikationssystem zur Bewertung wirtschaftlicher Aktivitäten. Für die Immobilienbranche bedeutet sie einen Paradigmenwechsel: Im Fokus steht hierbei die Taxonomiekonformität – also die Erfüllung technischer Bewertungskriterien hinsichtlich der Umweltverträglichkeit der Immobilie.

Gerade im Rahmen von Immobilientransaktionen stellt die Anwendung der EU-Taxonomie Marktteilnehmer vor neue Herausforderungen. Derzeit fehlen jedoch in Deutschland geeignete Dateninfrastrukturen wie eine nationale Gebäudeenergieeffizienzdatenbank, um zu prüfen ob das Gebäude zu den Top 15 % bzw. Top 30 % des regionalen Gebäudebestands seiner Assetklasse gehört oder in welche Energieeffizienzklasse nach dem EU-Klassifizierungsmodell (A bis G) das Gebäude einzuordnen ist.

Übergangslösungen, etwa Benchmarks von Drees & Sommer, GRESB oder das Fraunhofer-Modell, bieten methodisch belastbare Ansätze zur Energieeffizienzbewertung von Gebäuden. Sie dienen insbesondere Investoren, Eigentümern und Finanzinstituten als Entscheidungsgrundlage.

Mit der Energy Performance of Building Directive (kurz EPBD) 2024 wird zudem eine europaweite Harmonisierung der Energieeffizienzklassen auf einer Skala von A+ bis G eingeführt. Alle Energieausweise müssen bis Mai 2026 diesen neuen Anforderungen entsprechen.

Insgesamt zeigt sich: Die regulatorischen Anforderungen nehmen zu und wirken sich direkt auf die Transaktionsfähigkeit, Finanzierung und Bewertung von Immobilien aus. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den technischen Kriterien der EU-Taxonomie ist für alle Marktteilnehmer unerlässlich, um regulatorischen Risiken zu begegnen und nachhaltige Immobilienstrategien erfolgreich umzusetzen.

Laden Sie hier den vollständigen Artikel herunter:


Weitere Artikel von diesem Autor:

ESG Dialog

ESG Dialog: Baudenkmal und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch

Baudenkmäler müssen sich heute den gleichen Nachhaltigkeitsanforderungen stellen wie jedes andere Asset. Zwar sehen viele Marktteilnehmer die Nachhaltigkeitsperformance und das Potenzial von Baudenkmälern kritisch, doch in der Praxis ist Denkmalschutz kein Widerspruch zur Nachhaltigkeit. Das geht aus unserem neuen Paper „ESG Dialog: Baudenkmal & Nachhaltigkeit“ hervor. So bestehen etwa im DGNB Zertifizierungssystem und dem Baudenkmalschutz […]
Stranded Assets

Stranded Assets

Obsoleszenzrisiken einer Bestandsimmobilie im Rahmen einer Nachhaltigkeitsbetrachtung Der Begriff „stranded assets“ ist im Kontext der Überprüfung von Nachhaltigkeitskriterien (ESG) bei Immobilientransaktionen sowie beim Risikomanagement von Immobilienportfolien wieder in Mode gekommen. Durch die Zuspitzung auf einen sogenannten „stranding-asset-point“ wird seine Sinnhaftigkeit in der Immobilienbranche kontrovers diskutiert. Denn dieser bezeichnet das „unerwartete“ drastische Absinken der Ertragskraft oder […]
Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

Eine gute ESG-Analyse sollte Marktdaten berücksichtigen

Ein Drittel der institutionellen Investoren in Deutschland muss die ESG-Perfomance des eigenen Immobilien-Portfolios noch bestimmen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Universal Investment, an der Kreditinstitute, Pensionsreinrichtungen, öffentlich-rechtliche-Einrichtungen und weitere Unternehmen mit einem verwalteten Immobilienvermögen von insgesamt 13,5 Milliarden Euro teilgenommen haben. Es gibt Handlungsbedarf Die Umfrage zeigt einmal mehr, wie viel […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Ausblick 2026

Ausblick 2026: Jahr der Chancen in einem frühzyklischen Umfeld

Unser neuer Colliers Ausblick zeigt: 2026 steht die deutsche Immobilienwirtschaft vor einem Jahr der Chancen in einem frühzyklischen Umfeld. Die Wirtschaft erholt sich langsam und auch der Immobilienmarkt zeigt erste Zeichen der Stabilisierung. In dieser Marktphase prägen private und internationale Investoren das Transaktionsgeschehen, während institutionelle Anleger selektiv agieren. 2026 wird ein Jahr, in dem sich […]
Wohnreport

Wohninvestmentmarkt zeigt klare Belebung

Der deutsche Wohninvestmentmarkt hat sich 2024 stark erholt und verzeichnete mit 42,5 Milliarden Euro ein Plus von 29 Prozent. Getrieben wird diese Entwicklung von hoher Wohnraumnachfrage, steigenden Mieten und einem geringen Angebot infolge stark rückläufiger Neubautätigkeit. Institutionelle und private Investoren fokussieren sich zunehmend auf Bestandsobjekte, ESG-konforme Immobilien und Portfolios. Für 2025/2026 erwarten wir anhaltend hohe […]
ESG Dialog

ESG Dialog: Baudenkmal und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch

Baudenkmäler müssen sich heute den gleichen Nachhaltigkeitsanforderungen stellen wie jedes andere Asset. Zwar sehen viele Marktteilnehmer die Nachhaltigkeitsperformance und das Potenzial von Baudenkmälern kritisch, doch in der Praxis ist Denkmalschutz kein Widerspruch zur Nachhaltigkeit. Das geht aus unserem neuen Paper „ESG Dialog: Baudenkmal & Nachhaltigkeit“ hervor. So bestehen etwa im DGNB Zertifizierungssystem und dem Baudenkmalschutz […]
Mehr