Wohnreport
Florian Tack

Florian Tack

Head of Residential | Germany

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Wohninvestmentmarkt zeigt klare Belebung

Der deutsche Wohninvestmentmarkt hat sich 2024 stark erholt und verzeichnete mit 42,5 Milliarden Euro ein Plus von 29 Prozent.

Getrieben wird diese Entwicklung von hoher Wohnraumnachfrage, steigenden Mieten und einem geringen Angebot infolge stark rückläufiger Neubautätigkeit. Institutionelle und private Investoren fokussieren sich zunehmend auf Bestandsobjekte, ESG-konforme Immobilien und Portfolios.

Für 2025/2026 erwarten wir anhaltend hohe Transaktionstätigkeit. Dies zeigt unser aktueller Bericht „Wohnungsmarkt Deutschland – Fakten, Trends & Perspektiven 2025/2026“.

Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds hat sich der deutsche Wohnungsmarkt seit 2024 spürbar stabilisiert. Die zunehmende Investitionstätigkeit sowie das attraktive Preisniveau eröffnen Investoren ein interessantes Einstiegsfenster.

Steigende Mieten und langfristig intakte Nachfragetreiber untermauern den Status von Wohnimmobilien als verlässliche Anlageklasse.

Zur Jahresmitte 2025 stiegen die Bestandsmieten in den Top 7 im 12-Monats-Vergleich durchschnittlich um vier Prozent auf 16,45 Euro pro Quadratmeter, in der Spitze um fünf Prozent auf 23,95 Euro pro Quadratmeter.

Im Neubausegment lagen die Durchschnittsmieten in den Top-7-Städten im Juli 2025 bei 21,80 Euro pro Quadratmeter (+ vier Prozent im 12-Monats-Vergleich), die Spitzenmieten bei 29,00 Euro pro Quadratmeter (+ vier Prozent im 12-Monats-Vergleich).

Die Mietbelastungsquote hat sich in den letzten zwölf Monaten bis zur Jahresmitte 2025 leicht erhöht, die Dynamik fiel insgesamt jedoch schwächer als im Vorjahreszeitraum aus, da auch das Haushaltseinkommen einen Positivtrend aufweist. Zur Jahresmitte 2025 liegt die Mietbelastungsquote bei rund 35 Prozent in den Top-7-Städten und damit in einem für Mieter finanziell überwiegend tragbaren Bereich.

Im langjährigen Mittel werden am deutschen Wohninvestmentmarkt jährlich rund 54 Mrd. Euro umgesetzt – fast so viel wie der gesamte Gewerbeimmobilienmarkt. 2024 stieg der Anteil der Nutzungsart Wohnen am gesamten Transaktionsvolumen sogar auf 63 Prozent.

Ein weiteres Zeichen für Belebung: Die Anzahl der Kauffälle stieg im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent in den Top-7-Städten.

Nach der Preiskorrektur der vergangenen Jahre hat sich der Markt auf einem neuen Niveau stabilisiert. Erste Preissteigerungen zeigen sich bereits im semiinstitutionellen Segment der Wohn- und Geschäftshäuser.

Bei stabilen Renditen im institutionellen Bereich rechnen wir insgesamt mit weiter steigenden Preisen. Wohninvestments bleiben damit ein zentraler Portfoliobaustein institutioneller Anleger und gewinnen in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld zusätzlich an Bedeutung.

Mit unserem Report „Wohnungsmarkt Deutschland. Fakten, Trends & Perspektiven“ geben wir einen fundierten Überblick über deutschlandweite Trends sowie die Marktlage in 52 deutschen Städten. Hier geht es zum Download:


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