Transaktionsvolumen auf dem Stuttgarter Investmentmarkt unter dem Vorjahreswert – Marktbelebung erkennbar
- Gewerbliches Transaktionsvolumen mit ca. 162 Millionen Euro unter den Halbjahresergebnissen der Vorjahre, Aktivität insbesondere im kleineren und mittleren Anlagesegment
- Private und eigenkapitalstarke Investoren zunehmend aktiv
- Preiskorrekturen beleben den Transaktionsmarkt
- Zunehmender Verkaufsdruck sowie ein planbareres Finanzierungsumfeld werden im weiteren Jahresverlauf die Transaktionstätigkeit zusätzlich beleben
Stuttgart, 08. Juli 2024 – Entsprechend allen deutschen Top-7-Standorten verzeichnete auch der Stuttgarter Immobilieninvestmentmarkt aufgrund der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen ein ruhiges erstes Halbjahr. So wurde mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von ca. 162 Millionen Euro der Durchschnitt der letzten zehn ersten Halbjahre (ca. 605 Millionen Euro) deutlich verfehlt. Maßgeblich zurückzuführen ist das geringe Volumen auf das Ausbleiben von Großdeals über 100 Mio. Euro. Das Gros der Deals des ersten Halbjahres entfiel auf kleinere Volumina bis 30 Millionen Euro. Die Anzahl der Verkäufe konnte im zweiten Quartal allerdings spürbar anziehen und lag mit 11 Transaktionen auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2023.
Frank Leukhardt, Head of Capital Markets bei Colliers in Stuttgart: „Im Investmentmarkt sehen wir im Büro- und Mixed-use-Segment aktuell eine klare Differenzierung hinsichtlich Standortqualität und Objektvolumen. Während bei großvolumigen Objekten in Stadtteillagen investorenseitig nach wie vor Zurückhaltung zu spüren ist, verzeichnen wir bei unseren aktuellen Verkaufsmandaten im innerstädtischen Bereich über alle Risikoklassen hinweg eine deutlich spürbare Belebung und gute Nachfrage seitens privater bzw. eigenkapitalstarker Investoren. Treiber hierfür sind sicherlich die in den vergangenen Monaten erfolgten Preiskorrekturen, welche neben der höheren Ausschüttung attraktive, nachhaltige Substanzwerte versprechen.“
Diese Beobachtung korrespondiert mit der Verteilung der Käufer- und Verkäufergruppen, die in den ersten sechs Monaten am Transaktionsgeschehen beteiligt waren. Wurde dieses in den Vorkrisenjahren maßgeblich von institutionellen Investoren geprägt, waren private Akteure im ersten Halbjahr 2024 bei über 70 Prozent der Transaktionen beteiligt.
Im Bürosegment bewegt sich die Spitzenrendite am Markt wie im vorherigen Quartal unverändert bei ca. 4,8 Prozent. Individuelle Objekt- und Standortfaktoren hatten zuletzt dazu geführt, dass im Mixed-use-Segment dieser Wert unterschritten wurde. Angesichts einer im innerstädtischen Bereich nach wie vor überaus niedrigen Büroleerstandsquote von ca. 2,8 Prozent steht insbesondere die Innenstadt im Fokus der Investoren. Stadtteillagen sind dann von Interesse, wenn sie langristige Mietvertragslaufzeiten und eine diversifizierte Mieterstruktur aufweisen.
„Bei den Renditen können wir aktuell klar eine Stabilisierung beobachten. Angesichts der zwischenzeitlich erfolgten Preiskorrekturen sowie dem anhaltend restriktiven Finanzierungumfeld, welches bei anstehenden Anschlußfinanzierungen zu einem erhöhten Verkaufsdruck führen wird, erwarten wir im weiteren Jahresverlauf eine Belebung des Transaktionsgeschehens. Großvolumige Transaktionen sind in der zweiten Jahreshälfte allerdings kaum absehbar, wodurch das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr wohl dennoch limitiert sein wird. Für 2024 erwarten wir ein gewerbliches Transaktionsvolumen von ca. 500 Millionen Euro und damit einen über dem Vorjahr liegenden Wert, der sehr stark von einer großvolumigen Transaktion, dem Verkauf der CalwerPassage für ca. 450 Mio. Euro, geprägt war“, so Leukhardt abschließend.
Medienkontakt:
RUECKERCONSULT GmbH
Sara Singbartl
M +49 151 276 165 63
[email protected]
www.rueckerconsult.de