Düsseldorfer Bürovermietungsmarkt zeigt sich im ersten Halbjahr verhalten

  • Büroflächenumsatz im Stadtgebiet im ersten Halbjahr bei 84.300 Quadratmetern
  • Spitzenmiete (plus 33 Prozent) und gewichtete Durchschnittsmiete (plus 18 Prozent) legen im Jahresvergleich deutlich zu
  • Leerstandsquote hat sich im Jahresvergleich auf 7,6 Prozent erhöht, seit Jahresbeginn jedoch mit Seitwärtsbewegung
  • Moderate Flächenpipeline für 2023 mit hoher Vorvermietungsquote

Düsseldorf, 10. Juli 2023 – Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Düsseldorf hat im ersten Halbjahr 2023 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von 84.300 Quadratmetern erzielt. Damit wurde das Umsatzergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes um 48 Prozent unterschritten und liegt somit wieder auf dem Niveau des Halbjahresergebnisses 2021. Die realisierte Spitzenmiete zieht im Jahresvergleich durch großflächige, hochpreisige Anmietungen im CBD um 33 Prozent auf 38,00 Euro pro Quadratmeter an. Die gewichtete Durchschnittsmiete erreicht 21,00 Euro pro Quadratmeter. Damit verfügt die Landeshauptstadt weiterhin über das höchste Mietpreisniveau in Nordrhein-Westfalen. Das kurzfristig verfügbare Flächenangebot notiert mit einer Leerstandsquote von 7,6 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau.

Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Das Umsatzergebnis in der Landeshauptstadt im ersten Halbjahr 2023 spiegelt die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten wider. Demgegenüber steht eine dynamische Mietpreisentwicklung im Vorjahresvergleich. Für das Gesamtjahr 2023 ist bereits jetzt abzusehen, dass die ursprüngliche Prognose des Flächenumsatzes nicht erreicht wird. Hierfür wäre bereits bis zur Jahresmitte eine höhere Marktaktivität in allen Flächensegmenten notwendig gewesen.“

In Summe entfallen gut 55 Prozent des Gesamtumsatzes im Stadtgebiet auf die beiden kleinsten Flächensegmente bis 1.000 Quadratmeter. Drei Abschlüsse über 4.000 Quadratmeter summierten sich auf rund 18.000 Quadratmeter Flächenumsatz. Zwei weitere Abschlüsse waren zudem im Segment 2.001 bis 4.000 Quadratmeter zu vermelden. Bei der räumlichen Verteilung des Flächenumsatzes ist der CBD mit knapp 23 Prozent Umsatz an der Spitze zu finden, gefolgt vom Kennedydamm mit einem Anteil von gut 15 Prozent. Bei der Branchenverteilung auf dem Gesamtmarkt positionieren sich Beratungsunternehmen mit einem Anteil von rund 27 Prozent wieder als deutlich stärkste Branche. Dahinter folgen die Branchen Handel sowie Bau und Immobilien mit einem Anteil von 15 bzw. 14 Prozent.

Im Verlauf der letzten Quartale haben sich die kurzfristig verfügbaren Flächenüberhänge im Stadtgebiet Düsseldorf erwartungsgemäß erhöht. Seit Jahresbeginn 2023 ist jedoch eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Als Ergebnis notiert die Leerstandsquote inklusive Untermietflächen derzeit bei 7,6 Prozent und damit auf dem Niveau von 2016. „Dabei ist anzumerken, dass in den vergangenen drei Monaten eine leichte Verringerung bei den Untermietflächen zu beobachten war, auf die derzeit ein Anteil von etwa 7 Prozent am Gesamtleerstand entfällt“, ergänzt Herwig Lieb, Regional Manager bei Colliers in Nordrhein-Westfalen.

Das Neubauvolumen für das Gesamtjahr 2023 ist mit rund 56.000 Quadratmetern und einer Belegungsquote von fast 70 Prozent zu beziffern, sodass hier keine besonderen Auswirkungen auf die Leerstandssituation im Markt zu erwarten sind. Im Folgejahr 2024 verdoppelt sich dann die Flächenpipeline in der Landeshauptstadt auf knapp 105.000 Quadratmeter – die Vorvermietungsquote liegt hier derzeit bei etwas mehr als 50 Prozent.

Die gewichtete Durchschnittsmiete im Stadtgebiet konnte sich im Jahresvergleich um 18 Prozent erhöhen auf 21,00 Euro pro Quadratmeter. Die realisierte Spitzenmiete konnte nach dem deutlichen Sprung zum Jahresende 2022 auch im ersten Quartal 2023 durch großflächige, hochpreisige Vermietungen im CBD auf 38,00 Euro pro Quadratmeter zulegen. „Im zweiten Quartal war eine Seitwärtsbewegung bei der Spitzenmiete zu beobachten. Eine nachhaltige Etablierung auf diesem Niveau ist für die kommenden Monate zudem sehr realistisch. Steigende Mietpreise für zeitgemäße, ESG-konforme Flächen in Top-Lagen werden stellenweise durch eine Reduktion von Flächen kompensiert. Eigentümer in peripheren Lagen, insbesondere bei älteren Bestandsobjekten, stehen immer größeren Herausforderungen gegenüber, um die Marktgängigkeit ihrer Flächen durch Modernisierungsmaßnahmen sicherzustellen und somit den aktuellen Nachfragemustern gerecht zu werden“, kommentiert Ergüney abschließend.

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