Anhaltend herausfordernde Rahmenbedingungen limitieren weiterhin die Aktivität auf dem Stuttgarter Investmentmarkt

  • Transaktionsvolumen mit knapp 410 Millionen Euro auf niedrigem Niveau
  • Gestiegene Renditen über alle Assetklassen hinweg
  • Kleinere bis mittelgroße Core Plus und Value Add-Produkte im Fokus
  • Käufer- und Verkäuferseite nähern sich an, Marktbelebung wohl erst im Laufe des Jahres 2024 erwartbar

Stuttgart, 04. Oktober 2023 – Analog zum gesamtdeutschen Immobilienmarkt konnte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auch der Stuttgarter Investmentmarkt dem anhaltend herausfordernden Umfeld nicht entziehen und verzeichnete mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von ca. 406 Millionen Euro einen Wert, der ca. 42 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre (ca. 961 Millionen Euro) lag. Auch die Anzahl der registrierten Deals blieb über das gesamte Jahr hinweg mit insgesamt 15 Abschlüssen auf niedrigem Niveau.

Frank Leukhardt, Head of Capital Markets bei Colliers in Stuttgart: „Nachdem die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognose für Deutschland zuletzt erheblich korrigiert haben, rutschte die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte nun doch in eine Rezession. In Kombination mit dem signifikant gestiegenen Zinsniveau auf Finanzierungs- und Anlageseite ergibt sich für Investoren ein herausforderndes Umfeld, welches im Jahresverlauf zu einer ausgeprägten Kaufzurückhaltung führte. Zudem wurde die ohnehin diffizile Preisindikation durch die allgemeine Unsicherheit über den zukünftigen Bedarf von Büroflächen erschwert. Hieraus resultieren längere Prozesse in der Entscheidungsfindung sowie ein erhöhter Beratungsbedarf bei den verantwortlichen Akteuren.“

Die größte Transaktion des dritten Quartales war der durch Colliers vermittelte Verkauf eines rund 8.500 Quadratmeter Mietfläche umfassenden innerstädtischen Bürogebäudes im Auftrag der PATRIZIA Deutschland GmbH, gefolgt vom ebenfalls durch Colliers vermittelten Verkauf eines innerstädtischen Bürohaues im Stuttgarter „Löwentorzentrum“ von der Credit Suisse an VALUES, mit einer Mietfläche von ca. 7.400 Quadratmetern.

Wie bereits in den vorausgegangenen Quartalen war über alle Assetklassen hinweg ein weiterer Anstieg der Renditen zu registrieren. So notierte zum Ende des dritten Quartals die Rendite für innerstädtische Büroinvestments im Premiumsegment bei rund 4,50 Prozent und somit noch einmal rund 20 Basispunkte höher als drei Monate zuvor.

„Die Inflation entwickelte sich zuletzt rückläufig, weitere Zinsschritte der EZB erscheinen aktuell eher unwahrscheinlich, so dass Investoren mit Blick auf das Jahr 2024 mehr Stabilität und Planungssicherheit vorfinden werden. Die in den vergangenen Quartalen signifikant gestiegenen Renditen erhöhen zudem wieder die Wettbewerbsfähigkeit der Immobilie gegenüber alternativen Anlageklassen. Insbesondere eigenkapitalstarken Investoren bieten sich in der aktuellen Situation durchaus interessante Opportunitäten im kleinen bis mittelgroßen Core Plus und Value Add-Segment. Der traditionell robuste Stuttgarter Bürovermietungsmarkt, der sich in den Zentrumslagen nach wie vor durch ein äußerst niedriges Leerstandsniveau auszeichnet, wird auch im kommenden Jahr diese Entwicklung unterstützen. Für das Jahr 2023 erwarten wir zunächst noch eine gedämpfte Aktivität sowie ein gewerbliches Transaktionsvolumen von maximal 500 bis 600 Millionen Euro“, so Leukhardt abschließend.

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